Dass die Leute für den Klimaschutz auf die Straße gehen, ist gut und richtig, und eigentlich ist es auch besser, wenn sie für das Falsche losziehen, als wenn sie gar nicht losziehen würden, weil ja sonst wirklich nichts passieren würde.
Aber: Klimaschutz soll nicht Knauserei und Askese, nicht Verzicht, Verteuerung und Verbote bedeuten, sondern Fortschritt! Verbote und Kosten können zwar sein, um alte, schädliche Technologien abzulösen und neue zu finanzieren, aber nicht nur, um Menschen Komfort und Möglichkeiten zu nehmen. Auf dem Bild wird wieder mal der Kampf gegen das Auto als Symbol für Umweltschutz verwendet, dabei ist genau das der Klassiker, wo Umweltschutz oft falsch oder gar missbräuchlich propagiert wird, wo es vor allem um den Hass und Kampf gegen ein seit vielen Jahrzehnten bestehendes Feindbild geht, der oft mit Umwelt und Sicherheit bemäntelt wird, bei dem es aber oft in erster Linie um selbstzweckhafte Gängelung geht. Und ich fürchte, ein kleiner Teil von Personen wird da "zivilen Ungehorsam" vor allem als Anlass zum Ausleben von zerstörerischer Kriminalität missbrauchen.
Klimaschutz im Verkehr muss die Durchsetzung neuer Technologien bedeuten, damit wir in 50 Jahren wieder mit dem 1000PS SUV mit 250km/h über die Autobahn brettern können, dass wir dann mindestens 2x im Monat um die Welt reisen können, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen!
Das ist vielleicht überspitzt formuliert; mir wären andere Dinge wichtiger, aber es geht dagegen, dass zu oft an erster Stelle Verzicht und Gängelei stehen, und die Meinung, um die Umwelt zu schützen, müsse man zu allererst Menschen das Leben versauern.
Vor allem sind Sparsamkeit, Verzicht und Gängelei vergleichsweise ineffizient, sofern man nicht alle Menschen in die Steinzeit zurück wirft. Kleinere Autos statt SUV bringen nur mäßige Verbesserungen, sehr niedrige Tempolimits nur winzige bis keine, bei hohem Behinderungs- und Gängelungsfaktor. Also äußerst fragwürdige Kosten-Nutzen-Verhältnisse (ja, alle Einschränkungen individueller Freiheit sind Kosten, nicht nur geldmäßige!). Das gilt aktuell beim Klima wie auch bei früheren Umwelt- und Sicherheitsproblemen. Dagegen wird mit E-Antrieb und regenerativer Energie in der Wirkung geklotzt statt gekleckert, wie früher tödliche Unfälle und Schadstoffe durch Gurt, Katalysator, Airbag und Rußfilter viel stärker zurück gingen. In solchen Situationen noch auf kaum wirksame Beschränkungen mit hohem Gängelungs- und Frustfaktor (z.B. Tempolimits) zu pochen, deutet schon auf Schikaneabsicht hin.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.09.2019 17:10).