Hafa3003 schrieb am 10.11.2023 17:59:
Als biomedizinischer Laie lösen derartige Informationen bei mir bedrohliche Gefühle aus und ich frage mich:
Könnte es sein, dass Freuds Hypothese zum „Todestrieb“ als inhärente, aber unbewusste Kraft im menschlichen Geist, die auf die Rückkehr zum anorganischen Zustand und auf die Auflösung aller lebendigen Strukturen hinarbeitet, sich bewahrheitet?
Nö. Das ist ein Freudscher Unsinn.
Arten können problemlos Ökosysteme zerstören, auch ohne Intelligenz und damit auch ohne Todestrieb. Es ist also gar nicht nötigt, einen ziemlich unbegründeten und absurden Trieb anzunehmen, nur um selbstzerstörerisches Verhalten zu erklären.
Der vermeintliche Trieb, der nach der Zerstörung, dem Tod oder der Selbstvernichtung strebt, zeigt er sich politisch in Kriegen und bewaffneten Konflikten, in kolonialer/neokolonialer Unterdrückung und Autoritarismus, in Korruption, Missbrauch von Macht und Vetternwirtschaft?
Nö. All das gibt es auch in Schimpansengruppen.
Sind ökonomische Phänomene wie exzessiver Konsum, blinde Profitgier, Materialismus und Ressourcenverschwendung, Umweltverschmutzung, Naturzerstörung und Klimaschäden die Folgen seiner unbewussten Macht?
Biber zerstören auch ganze Ökosysteme, wenn sie ein Tal überfluten.
Wird der „homo sapiens“ als „impetus destrudo“ von der Weltbühne abtreten?
Vielleicht, vielleicht nicht.
Ist das wichtig?
Wenn ja, für wen?