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  • presetfreund

mehr als 1000 Beiträge seit 08.02.2015

Die schlüssigste Interpretation der Figur des Zombie...

...lieferte Romero bereits mit seinem zweiten (in der Wahrnehmung vieler: dem ersten) modernen Zombiefilm "Dawn of the Dead", in dem die Zombies in der Mall herumtorkeln: eine kaum verklausulierte Travestie des Menschen in der modernen Leistungsgesellschaft, der als Glücksversprechen nichts anderes erhält als sinnlosen Konsum und Überfluss.

Der Zombie denkt nicht in Zusammenhängen, konsumiert zweckfrei und verbreitet sich krebsartig. Gibt es eine bessere Metapher für unser Leben im Betäubungskonsum und einem Wirtschaftssystem des Wachstums um jeden Preis?

Das Konsumieren (Fressen) macht den Zombie nicht glücklich; er kennt vielmehr überhaupt keine Gefühlsregungen - abgesehen von genervtem Grunzen, wenn etwa eine Beute ihm entwischt. Dennoch will er stetig weiter konsumieren.
...Erkennt sich hier jemand wieder?

Die Konsumtätigkeit des Zombies ist komplett sinnlos. Sehr anschaulich wird dieser Umstand in einem weiteren Zombiefilm illustriert, in dem ein abgeschlagener, gleichwohl noch durchaus aktiver Kopf, jemandem einen Finger abbeißt. Der Finger wird geschluckt, erscheint aber im nächsten Moment, wenig angekaut, am unteren, offenen Ende der durchtrennten Speiseröhre. Bon appetit!

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