heterocephalus g-laber schrieb am 26.04.2018 07:33:
Ich habe noch keinen Strafrechtsprozess erlebt, bei dem den Richter irgendwelche Beweise gekümmert hätten. Die oberste Aufgabe eines Richters ist ein Urteil im Rahmen des zu vollziehenden Gesetzes zu fällen und nicht die Wahrheit herauszufinden.
es geht nicht um "Wahrheit", sondern um Beweisführung der Vorwürfe.
Natürlich kann ein Strafgericht immer der "tiefen Überzeugung" sein, aber selbst das muss irgendwie eine nachvollziehbaren Faden haben.
Ansonsten: Revision.
Und um Beweise "kümmern" sich Gerichte schon, unterschiedlich intensiv, aber der Strafsenat bei BGH schon sehr intensiv. Sollte es also Revision geben und der BGH das Urteil kassieren, hat der jetzige Richter einen massiven Karriereknick und alles geht mehr oder weniger von vorne los.
Einen "Deal" zwischen Verteidigung, Anklage und Gericht erscheint mir unwahrscheinlich, wegen der vielen Nebenkläger.
Im Moment steht bei vielen Anklagepunkten noch das "mangels Beweise", und ich sehe aktuell keine "Mittäterschaft, sondern allenfalls "MItwisserschaft" und punktuell "Beihilfe".
Aber das ist eben dann deutlich unter 10 Jahre.