Mal abgesehen von vielen Ungenauigkeiten, zeigt dieser Artikel
ziemlich genau, wo denn das Problem der neuen "Friedensbewegung"
liegt: in der (un)Glaubwürdigkeit.
Natürlich ist es ehrenhaft und gut sich gegen Gewalt und Krieg und
für den Frieden und das friedliche Miteinander der Völker
einzusetzen. Unter diesem Aspekt ist aber die ganze Waffenindustrie
und hier besonders diejenige, die Waffen liefern, die in *realen*
Kriegen eingesetzt werden, zu kritisieren. Dass, wie es hier im
Artikel richtig behauptet wird, diese neue Form der Kritik an
Rheinmetall erstmal wieder mit den Waffenlieferungen an Saudi-Arabien
(was zu kritisieren ja durchaus legitim ist) aufkommt, nährt doch den
Verdacht, dass diese Proteste doch vielleicht ganz andere
Hintergründe haben. Die Waffenlieferungen an Israel z.B. wurden nicht
in diesem Ausmasse kritisiert, auch nicht die Schenkungen von
atomwaffenfähigen(!) U-Booten an Israel, zu den man stehen kann, wie
man will, die aber eine ungleich höhere Gewichtung haben als
Lieferungen in Nicht-Krisengebieten von irgendwelchen
Kettenfahrzeugen.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass einige Impulse der Kritik,
medial gesteuert, eben nicht dem hehren Verlangen nach Frieden
entspringen sondern ganz andere Gründe der internationalen Konkurrenz
haben. Deutsche Lieferungen nach Saudi-Arabien sind schlecht,
Lieferungen von Waffen mit ungleich höherer Vernichtungskraft sind
gut weil in dem einen Fall 1) die "Schlechten" beliefert werden und
2) andere Konkurrenten ihre Panzer nicht liefern können, und in dem
anderen Fall ja die "Guten" gleich mal flott tauchende, nicht ortbare
Atomwaffenträger geschenkt bekommen. Diese "Legt Leo an die Kette"
Propaganda ist einfach aufgesetzt, albern und völligst an der
Realität vorbei, in Anbetracht der real existieren Wirklichkeit ( der
wirklich gefährlichen Waffenlieferungen). Aber das zeigt ja auch die
geringe Beteiligung an der Demo am 14.5. in Berlin, wo anscheinend
nur die Organisatoren mitmachten und die keinen einigermaßen
informierten Kriegsgegner hinterm Ofen hervorlocken konnte.
Entschuldigung, liebe "Friedensbewegung", wo ist, bitte schön, denn
hier die Logik? Wundert Ihr Euch nicht, wieso bei den Protestaktionen
keinen jungen Leute mehr dabei sind? Wundert Ihr Euch nicht, wieso
die alte 68er/70er/80er Protestintelligenzia nicht mehr dabei ist?
Kann es sein, dass Ihr ein massives Glaubwürdigkeitsproblem habt?
Kann es sein, dass der Grund anonyme Anti-Kriegs-Zeitungsanzeigen von
anonymen Gruppierungen sind, aber immer nur dann wenn ein deutscher
Konkurrent einem britischen, französischen oder amerikanischen
Rüstungsfabrikanten mal einen Milliardendeal vor der Nase
wegschnappt?
Kann der Grund sein, dass es eine ehrliche Friedensbewegung einfach
nicht mehr gibt weil hier der Wunsch der Menschen nach Frieden, der
wahrhaftig und wirklich da ist, für irgendwelche tagespolitischen
Aktionen und Intrigen und internationalen Waffenhändlerkonkurrenten
missbraucht wird?
Nein, so geht das nicht, ich kann bei Euch, und bei diesem Beitrag
nicht mehr die kompromisslose Radikalität der 60er und 70er erkennen,
die auch schnell irgendwelchen parteipolitischen Machtinteressen
geopfert wurde. Hinzu kommt noch, auch wenn es irgendwie noch nicht
zu einigen durchgedrungen ist, dass Deutschland tatsächlich eines der
striktesten Waffenexportgesetze hat, die auf dieser Welt existieren.
Deswegen geht ja auch die meiste Kritik an Rheinmetall so ins Leere:
wo denn, (außer in Afghanistan, aber auch dort nicht von Deutschland
sondern von Holland wg. dem guten IED-Schutz) werden auf dieser Welt
bitte schön, Leo II in irgendwelchen gerade aktuellen Kriegen
eingesetzt?
Und genau das macht auch diesen Artikel hier höchst unglaubwürdig,
dieser Artikel diskreditiert mit, nachprüfbar falschen Aussagen das
pazifistische Verlangen und dessen Glaubwürdigkeit, wenn er, in
Bild-Manier, schreibt: "... während tagtäglich überall auf der Welt
mit "Made in Germany"-Waffen von Rheinmetall gemordet und gemetzelt
wird". Gerhard Piper begibt sich mit dieser Aussage ins Gebiet der
freien Phantasterei und lässt es an Beweisen fehlen: wo wird denn auf
dieser Welt mit Rheinmetall Waffen "gemordet und gemetzelt"? Piper
macht sich lächerlich wenn er Sätze schreibt, die sich zwar gut
anhören, die aber leider keinerlei Bezug zur Realität besitzen. Und
damit gibt er exemplarisch ein Beispiel für die Misere der
"Kriegsgegner", die z.B. anscheinend keinerlei Gewissensbisse zu
ihrem Schweigen haben, wenn reale Bauteile, z.B. Getriebe und Motoren
für den israelischen Kampfpanzer "Merkava" gleich zu Hunderten in
ein reales Krisengebiet geliefert werden, aber bei jedem anderen Land
von 0 auf 100 beschleunigen weil das nämlich nicht ihren eigenen
Interessen (welche immer das auch sein mögen, aber bestimmt nicht das
Verlangen nach Frieden) Weltbild entspricht.
Und exakt das ist der Grund, weswegen zur Demo vor dem Maritim Hotel
nur 60 Nasen erschienen sind. Nicht, dass die Menschen keinen Frieden
wollen, nicht dass sie Waffenexporte nicht ablehnen würden, sie
lassen sich schlicht und einfach nicht verscheissern und sich als
billiges Demonstrationsvieh für jeden billigen Zweck vor jeden Wagen
spannen und durch Dorf treiben. Piper, die Menschen sind doch nicht
doof!
Die Menschen sind eben nicht so dumm wie es sich manche vorstellen.
Und Leute wie Piper (und restriktive Waffenexportgesetze) sind der
Grund dafür, dass dort 60 Menschen eine kleine Privatveranstaltung
ohne größere Aufmerksamkeit feiern konnten. Schade eigentlich. Ist
aber so.
ziemlich genau, wo denn das Problem der neuen "Friedensbewegung"
liegt: in der (un)Glaubwürdigkeit.
Natürlich ist es ehrenhaft und gut sich gegen Gewalt und Krieg und
für den Frieden und das friedliche Miteinander der Völker
einzusetzen. Unter diesem Aspekt ist aber die ganze Waffenindustrie
und hier besonders diejenige, die Waffen liefern, die in *realen*
Kriegen eingesetzt werden, zu kritisieren. Dass, wie es hier im
Artikel richtig behauptet wird, diese neue Form der Kritik an
Rheinmetall erstmal wieder mit den Waffenlieferungen an Saudi-Arabien
(was zu kritisieren ja durchaus legitim ist) aufkommt, nährt doch den
Verdacht, dass diese Proteste doch vielleicht ganz andere
Hintergründe haben. Die Waffenlieferungen an Israel z.B. wurden nicht
in diesem Ausmasse kritisiert, auch nicht die Schenkungen von
atomwaffenfähigen(!) U-Booten an Israel, zu den man stehen kann, wie
man will, die aber eine ungleich höhere Gewichtung haben als
Lieferungen in Nicht-Krisengebieten von irgendwelchen
Kettenfahrzeugen.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass einige Impulse der Kritik,
medial gesteuert, eben nicht dem hehren Verlangen nach Frieden
entspringen sondern ganz andere Gründe der internationalen Konkurrenz
haben. Deutsche Lieferungen nach Saudi-Arabien sind schlecht,
Lieferungen von Waffen mit ungleich höherer Vernichtungskraft sind
gut weil in dem einen Fall 1) die "Schlechten" beliefert werden und
2) andere Konkurrenten ihre Panzer nicht liefern können, und in dem
anderen Fall ja die "Guten" gleich mal flott tauchende, nicht ortbare
Atomwaffenträger geschenkt bekommen. Diese "Legt Leo an die Kette"
Propaganda ist einfach aufgesetzt, albern und völligst an der
Realität vorbei, in Anbetracht der real existieren Wirklichkeit ( der
wirklich gefährlichen Waffenlieferungen). Aber das zeigt ja auch die
geringe Beteiligung an der Demo am 14.5. in Berlin, wo anscheinend
nur die Organisatoren mitmachten und die keinen einigermaßen
informierten Kriegsgegner hinterm Ofen hervorlocken konnte.
Entschuldigung, liebe "Friedensbewegung", wo ist, bitte schön, denn
hier die Logik? Wundert Ihr Euch nicht, wieso bei den Protestaktionen
keinen jungen Leute mehr dabei sind? Wundert Ihr Euch nicht, wieso
die alte 68er/70er/80er Protestintelligenzia nicht mehr dabei ist?
Kann es sein, dass Ihr ein massives Glaubwürdigkeitsproblem habt?
Kann es sein, dass der Grund anonyme Anti-Kriegs-Zeitungsanzeigen von
anonymen Gruppierungen sind, aber immer nur dann wenn ein deutscher
Konkurrent einem britischen, französischen oder amerikanischen
Rüstungsfabrikanten mal einen Milliardendeal vor der Nase
wegschnappt?
Kann der Grund sein, dass es eine ehrliche Friedensbewegung einfach
nicht mehr gibt weil hier der Wunsch der Menschen nach Frieden, der
wahrhaftig und wirklich da ist, für irgendwelche tagespolitischen
Aktionen und Intrigen und internationalen Waffenhändlerkonkurrenten
missbraucht wird?
Nein, so geht das nicht, ich kann bei Euch, und bei diesem Beitrag
nicht mehr die kompromisslose Radikalität der 60er und 70er erkennen,
die auch schnell irgendwelchen parteipolitischen Machtinteressen
geopfert wurde. Hinzu kommt noch, auch wenn es irgendwie noch nicht
zu einigen durchgedrungen ist, dass Deutschland tatsächlich eines der
striktesten Waffenexportgesetze hat, die auf dieser Welt existieren.
Deswegen geht ja auch die meiste Kritik an Rheinmetall so ins Leere:
wo denn, (außer in Afghanistan, aber auch dort nicht von Deutschland
sondern von Holland wg. dem guten IED-Schutz) werden auf dieser Welt
bitte schön, Leo II in irgendwelchen gerade aktuellen Kriegen
eingesetzt?
Und genau das macht auch diesen Artikel hier höchst unglaubwürdig,
dieser Artikel diskreditiert mit, nachprüfbar falschen Aussagen das
pazifistische Verlangen und dessen Glaubwürdigkeit, wenn er, in
Bild-Manier, schreibt: "... während tagtäglich überall auf der Welt
mit "Made in Germany"-Waffen von Rheinmetall gemordet und gemetzelt
wird". Gerhard Piper begibt sich mit dieser Aussage ins Gebiet der
freien Phantasterei und lässt es an Beweisen fehlen: wo wird denn auf
dieser Welt mit Rheinmetall Waffen "gemordet und gemetzelt"? Piper
macht sich lächerlich wenn er Sätze schreibt, die sich zwar gut
anhören, die aber leider keinerlei Bezug zur Realität besitzen. Und
damit gibt er exemplarisch ein Beispiel für die Misere der
"Kriegsgegner", die z.B. anscheinend keinerlei Gewissensbisse zu
ihrem Schweigen haben, wenn reale Bauteile, z.B. Getriebe und Motoren
für den israelischen Kampfpanzer "Merkava" gleich zu Hunderten in
ein reales Krisengebiet geliefert werden, aber bei jedem anderen Land
von 0 auf 100 beschleunigen weil das nämlich nicht ihren eigenen
Interessen (welche immer das auch sein mögen, aber bestimmt nicht das
Verlangen nach Frieden) Weltbild entspricht.
Und exakt das ist der Grund, weswegen zur Demo vor dem Maritim Hotel
nur 60 Nasen erschienen sind. Nicht, dass die Menschen keinen Frieden
wollen, nicht dass sie Waffenexporte nicht ablehnen würden, sie
lassen sich schlicht und einfach nicht verscheissern und sich als
billiges Demonstrationsvieh für jeden billigen Zweck vor jeden Wagen
spannen und durch Dorf treiben. Piper, die Menschen sind doch nicht
doof!
Die Menschen sind eben nicht so dumm wie es sich manche vorstellen.
Und Leute wie Piper (und restriktive Waffenexportgesetze) sind der
Grund dafür, dass dort 60 Menschen eine kleine Privatveranstaltung
ohne größere Aufmerksamkeit feiern konnten. Schade eigentlich. Ist
aber so.