Wie habe ich den folgenden Absatz aus dem Artikel genau zu verstehen?
"Erst nach der Beendigung des Ukraine-Kriegs könnten Ansatzpunkte für kommende OSZE-Verhandlungen zunächst im Verbot von Waffenexporten in Spannungsgebiete liegen – abgesehen von der Unterstützung angegriffener Staaten."
Der Satz impliziert aus meiner Sicht, dass es "Spannungsgebiete" (Kriegsgebiete) gibt in denen es keinen Angreifer gibt. Sonst wäre ein Verbot von Waffenexporten faktisch niemals möglich.
Aber gibt es wirklich irgendeinen bewaffneten Konflikt in dem beide Parteien der Ansicht sind, dass es keinen Angriff gibt? Das man sich sozusagen gemeinschaftlich für eine bewaffnete Auseinandersetzung geeinigt hat? Sieht sich nicht jeder Staat bzw. jede Gruppe in einem Konflikt als "Opfer"? Gibt es in der heutigen Medienwelt wirklich jemanden der seine Kampf nicht als "gerecht", "nötig" und "alternativlos" ansieht, da er zuvor durch einen Aggressor angegriffen oder bedroht wurde?
In der Realität unterstützt jeder Staat genau die anderen Staaten die seinem Interesse dienen. Egal ob mit Geld, Waffen oder Propaganda. Ein echtes "Verbot von Waffenexporten in Spannungsgebiete" wird es beim passenden Interesse nie geben. Das sollte man auch nicht durch große Worte vortäuschen.