abgesehen von einigen ziemlichen "Ungenauigkeiten" in Ihrem Artikel kann ich großen Teilen aber zustimmen. Mein Problem des Studiums Ihres Beitrages liegt in der mangelnden Analyse der Vorgeschichte des Ukraine-Russland-Konfliktes, der eigentlich nur Ergebnis bisheriger "sicherheitspolitischer" Bestrebungen der USA und der EU ist. Als Friedensforscher düften Sie eigentlich nicht negieren, dass die Sicherheitsarchitektur in Europa nicht durch Russland, sondern durch den Überfall auf Jugoslawien 1999 zerstört wurde - ebenso, wie die Charta von Paris durch die NATO-Osterweiterungen nachhaltig Schaden nahm. Ich glaube nicht, dass die verantwortlichen Politiker das nicht gesehen haben, sondern dass das bewusst betrieben wurde.
Daraus folgt, dass eine EU nur dann (wieder...?) friedensstiftend aktiv sein kann, wenn sie sich vom Hegemon emanzipiert und nicht wie ein Vasall agiert. Ich gebe Ihnen absolut recht, dass jede "Hilfsaktion" der Ukraine von einer diplomatischen Offensive für Friedensverhandlungen begleitet sein müsste - nur ein diplomatischer Verhandlungserfolg kann das Sterben in der Ukraine beenden. Und spätestens hier dürfen auch Sie sich die Frage stellen, warum von herrschender Politik und Medien jeden Initiative dahingehend verhindert wird.