RyseSlade schrieb am 19.05.2021 23:10:
Wer sagt denn, dass die Vermögenssteuer sofort vollständig bezahlt werden müsste? Bei so viel Nachsicht Unternehmen gegenüber wird sich da sicher auch Ratenzahlung vereinbaren lassen. Gibt ja auch Sonderrechte bei Erbschaften, wenn es um Unternehmen geht. Am Ende zahlt der "Normalbürger" mit 1.000.000 hart ersparten Euro auf dem Konto 2% Vermögenssteuer (das jemand mit so viel Geld sich zwar subjektiv als Durchschnitt sieht, aber natürlich bereits zu den wenigen Reichen gehört, ist wieder ein anderes Thema) und der Unternehmer bekommt Sonderbehandlung, weil da ja Arbeitsplätze dran hängen, und muss nur 0,25% zahlen.
Spielt aber letztlich eh keine Rolle. Das eine Vermögenssteuer kommt, ist eher unwahrscheinlich. Wenn die Grünen an den Trog kommen sollten, wird es "leider" bei den Koalitionsverhandlungen unter die Räder kommen. Und der Rest führt sowas eh nicht wieder ein.
Klingt erstmal toll, zeigt aber auch ein fundamentales Problem der "Vermögenssteuer". Bleiben wir mal bei den
1.000.000 hart ersparten Euro auf dem Konto
des Normalbürgers. Das ist in der Regel Geld, welches bereits versteuert wurde und durch Verzicht auf anderes angespart wurde. Die Zinserträge aus diesem Vermögen sind neues Geld und werden bereits versteuert. Kann man jetzt drüber streiten ob die Besteuerung von Zinsen richtig ist als Pauschalbetrag oder ob das auch dem persönlichen Steuersatz entsprechen sollte. Das kann ich verstehen.
Was ich dagegen nicht verstehen kann ist, dass man jetzt an das Angesparte ran will, nach dem Motto "du hast zu viel gespart".
Das hat 2 verherende wirkungen. Das erste ist den leute zu vermittel, dass sich Ansparen über einen gewissen Betrag hinaus nicht lohnt.
Und das zweite ist, dass es eine verbotene Doppelbesteuerung darstellt. Diese würde aktiv Urteile des obersten gerichts ignorieren.