logiko schrieb am 19.05.2021 20:07:
Warum gehört den Reichen die Welt? Die Antwort, weil der Erfolgreiche im Kapitalismus Vermögen anhäuft, und an einem gewissen Punkt des Reichtums, kauft sich der Reiche die Macht, indem er den Staat zu seiner Beute macht. Die Legitimation war: Weil wir erfolgreich waren, haben wir die Welt zu einem besseren Ort gemacht.
Weil der Staat das Eigentum als Geldquelle schützt.
Das tut er weil es die Quelle der Staatsmacht ist.
Meritokratie "der Erfolgreiche" ist Ideologie der Eigentümer.
Mit der Umweltkatastrophe fällt die ganze Argumentation negativ auf die Reichen zurück. Nämlich weil sie erfolgreich im Kapitalismus waren, fällt die Welt der Umweltkatastrophe zum Opfer.
Jetzt sind sie die Versager, wenn wir das Ergebnis betrachten, den anstehenden Untergang im "Weiter so". Sind sie aber plötzlich ganz unschuldig, weil sie nie entscheidend ihr Sosein bewirkt haben, ist das erst recht ein Grund, ihnen den Reichtum wegzunehmen. Sie haben also alles falsch gemacht oder als reine Schmarotzer gar nichts Entscheidendes gemacht.
Sie waren dumm, warum sind sie reich?
Das hat Louis Capet zu spät gemerkt.
Hinzu kommt nun aber, wenn sie ihren Reichtum abgeben, ist das auch das Ende ihrer Macht, nimmt der Staat ihnen ihr Geld, sind sie die längste Zeit die Bestimmer gewesen.
Es gab aber noch niemals den Fall, dass eine Oberschicht freiwillig ihre Macht abgibt.Wenn nun die Reichen nicht bezahlen wollen, sondern auf Ihrem Vermögen und allem Luxus sitzen bleiben, wie soll dann eine Verzichtgesellschaft daraus werden? Man kann die Energiepreise, wie überhaupt das Leben, verteuern und neue Gebühren erheben. Dann ist klar, dass die Armen auf Kosten der Reichen, die Dummen sein werden. Sie verzichten nicht, sie werden bestohlen, man nimmt ihnen weg, was sie vorher besessen haben.
Wenn man aber mit der Verteuerung ihnen das Einkommen erhöht, wird es keinen geben, der Lust darauf hat, etwas aus Idealismus abzugeben. Es kann also nicht funktionieren, dass im Kapitalismus das Weniger Trumpf wird, das freiwillige Weniger ist nicht mit den ökonomischen Instrumenten des Kapitalismus erreichbar, sondern nur mit dem Verbot, also mit der brutalen Staatsgewalt, die jede Frage nach Gerechtigkeit und Freiheit suspendiert. Mit der Pistole an der Schläfe stellst du keine dummen Fragen mehr.
Wenn die Zivilisation erhalten bleiben soll muß Kapitalismus abgeschafft werden.
Falls Einsicht nicht zwingt: Die Natur wirds tun.
Insofern ist die Rede von Zwang ignoranter Blödfasel. Die Natur ist Partei.
Das Kapital, das so "gute Gründe" hat, die Leiden der es umgebenden Arbeitergeneration zu leugnen, wird in seiner praktischen Bewegung durch die Aussicht auf zukünftige Verfaulung der Menschheit und schließlich doch unaufhaltsame Entvölkerung so wenig und so viel bestimmt als durch den möglichen Fall der Erde in die Sonne. In jeder Aktienschwindelei weiß jeder, daß das Unwetter einmal einschlagen muß, aber jeder hofft, daß es das Haupt seines Nächsten trifft, nachdem er selbst den Goldregen aufgefangen und in Sicherheit gebracht hat. Après moi le déluge! <Nach mir die Sindflut!> ist der Wahlruf jedes Kapitalisten und jeder Kapitalistennation. Das Kapital ist daher rücksichtslos gegen Gesundheit und Lebensdauer des Arbeiters, wo es nicht durch die Gesellschaft zur Rücksicht gezwungen wird.
http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_245.htm#Z112
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.05.2021 02:00).