NaS wird derzeit nur zur Stabilisierung eingesetzt, da die Zyklenfestigkeit invers proportional zur Entladetiefe eingesetzt. Außer einer Ankündigung von CATL, welche bisher nicht eingetroffen ist (der Welt wurde nicht mal ein Prototyp vorgestellt) behauptet auch niemand das Problem in der Serienfertigung in den Griff zu bekommen.
https://www.pv-magazine.de/2023/04/21/catl-liefert-erste-natrium-ionen-batterien-an-autohersteller-chery/
nur mal so als ersten Treffer, der deine Aussage Lügen straft.
Es ist wohl klar, dass wir aktuell die gesamte Li-Produktion NICHT für Netzspeicher einsetzen. 30 * 2.55% sind ~75% der aktuellen Weltjahresproduktion. Wenn man 10000 Zyklen erreichen möchte sollte der SOC zwischen 20% und 80% liegen. Also sind nur 60% der Kappa nutzbar. Damit liegen wir wieder bei über einer Weltjahresproduktion.
Warum mit 30 multipliziert? Was willst du aussagen? Ich habe dir vorgerechnet, dass deine Aussage nicht stimmt. Wir müssen nicht jedes Jahr 1TWh Speicher bauen, sondern ca. 33GWh.
Du betreibst hier Zahlenspielchen, die erschrecken sollen.
Wenn wir jetzt alle auf WP + E-Auto setzen wird 1TWh eng. Ich denke Faktor 3 zum aktuellen Bedarf ist nicht unangemessen.
Was hat eine Wärmepumpe mit dem Tagesspeicher zu tun? Ein Speicher stellt keine Energie her, er verschiebt nur die Konsumption derselben. Etwas, was eine Wärmepumpe gerade nicht braucht. Eine Wärmepumpe macht nur Sinn in einem gut gedämmten Gebäude und da ist es egal, wann die Wärmepumpe läuft. Sie läuft, wenn Wind da ist. Nicht drei Stunden später.
Das E-Auto ist ein anderer Punkt, der tatsächlich viel Akku braucht. Faktor 3 trifft da schon ganz gut.
Im übrigen bestehen Akkus nicht nur aus Lithium. Wie richtig beschrieben sind das ja nur 4.5 Massenprozent.
Ja, Eisen ist auch sehr selten... Wenn du so etwas behauptest - dann sag doch mal, was der problematische Rohstoff bei LFP ist. Ansonsten ist das doch kein Argument.
Es ist eben ein irrer Aufwand der betrieben werden muss. Und ohne Projekt Desertec wird auch das nicht reichen.
Und weiter geht die Panikmache. Rechne es vor, was ist der Aufwand? Aufwändiger, als unsere momentane Fossilindustrie? Das belege erst mal. Bin gespannt.
Nordafrika kann zuverlässig und berechenbar Solarstrom liefern (YT: One year oft weather). Das hätte den Vorteil, dass hier nicht die Landschaft mit WKA verschandelt werden muss. Bzw. Wenn Nordafrika die gesamte Leistung liefert würden die technisch nur stören. Im übrigen gehen die Schätzungen für die entnehmbare Leistung aus Wind über DE in Richtung 180 GW (IRC... YT: Ganteför+Wind).
Ah, ein NIMBY. Darum gehts dir. Unsere Probleme schön in die dritte Welt exportieren - sollen doch dort "die Landschaften verschandelt werden". Warum sollten die aber die schöne Wüste für uns mit Desertec verschandeln? Und warum würden die Windräder technisch stören?
Lauter wilde Behauptungen, die du da in den Raum wirfst. Willst wohl ablenken davon, dass dir die Argumente ausgegangen sind?
Ich bin doch auch dafür, dass man Kohlenwasserstoffe besser für technische Produkte nutzt, als sie zu verbrennen. Man muss aber ehrlich sein, was das dann konkret bedeutet. Die Menschheit muss wirklich zusammenarbeiten. Für uns in DE sind 250 €/kWh *50kWh (Alle fahren E-Autos + Stationärspeicher) aktuell erschwinglich. Für den argentinischen Salzsieder jedoch aktuell nicht.
Und der nächste Strohmann. 250€/kwh sind bereits verdammt günstig - das ist aber der Preis für eine fertige LFP-Batterie bei dir im Keller. Im Auto sind das deutlich weniger. Zellpreise für den Consumer-markt liegen bei <180€/kwh, im Autobereich bei <100€/kwh.
Argentinien wird seine eigene Lithiumproduktion anwerfen - kann dann damit auch eigene Batterien herstellen. Zusammen mit den extrem günstigen WKAs im Süden Argentiniens werden die auf viel niedrigere Preise kommen. Und bis die soweit sind werden die Preise weltweit eh nochmal um die Hälfte gesunken sein.
Oder die afrikanische Wirtschaft, welche von Gebrauchtwagen aus Europa lebt. Ein leerer Tank ist auffüllbar. Ein gebrauchter Diesel/Benziner kostet 500€. Wieviel kostet ein gebrauchtes E-Auto mit Akku?
Noch gibt es ja kaum gebrauchte E-Autos. Aber wenn die dann mal in den Zustand kommen, dass sie wie die gebrauchten Diesel/Benziner für 500€ verkauft werden...
Ein E-Auto kannst du übrigens in jedem Dorf mit PV aufladen. Einen Diesel musst du erst aufwändig zur nächsten Tankstelle fahren.
Aber ja: Seien wir hoffnungsvoll, optimistisch und tatkräftig! Jedoch mit Maß, Bedacht und Geduld. Letzteres eine Tugend die FFF/LG und sonstigen fehlt. Erzähl denen mal was von "in 30 Jahren". Teilweise sind die jung - da hatte ich die auch nicht. Teilweise, jedoch sollten sie es eigentlich besser wissen.
Die Jugend hat aber Recht. Wir wissen seit > 40 Jahren von dem Problem und die Boomer haben halt immer drauf geschissen. Leider haben wir aber in Deutschland ein Demokratiedefizit, unsere Politik wird von Alten für Alte gemacht. Und die "glauben" halt nicht an neue Technologien. Also lass mir die Jugend in Ruhe. Ein jeder kehr vor seiner Tür da hat er Dreck genug dafür.
Es gab schon in den 90er Jahren vom Frauenhofer Institut und von Greenpeace und bestimmt noch von vielen mehr schlüssige Ausstiegsszenarien aus Atomkraft und Kohle. Wurden aber nie umgesetzt. Noch heute unken die EE-Gegner über "die Kugel Eis", mit der die Grünen damals geworben haben - und verschweigen dabei, dass es erst die CDU und Co waren, die diese Kugel Eis immer teurer machten. Aber selbst die Grünen hätten früher starten können. Wie gesagt, die Pläne existieren schon viel länger. In den 90er Jahren war bekannt, dass das Kostenproblem der PV nur existiert, weil es keine Nachfrage gibt. Hätten wir den PV-Boom 10 Jahre vorgezogen und/oder hätten wir den PV-Boom nicht abgewürgt - wir wären schon viel weiter und müssten jetzt nicht so Gas geben. So ist das halt, wenn man immer "mit Bedacht" vorgehen will, aber eigentlich so gut wie nichts tut.
Eine gute Roadmap würde für mich i.Ü nicht "mit heute bauen wir Speicher" beginnen, sondern mit heute schließen wir Frieden. Der Klimawandel kommt mit der Angst einher in Zukunft an etwas sterben zu können. Im Krieg wird heute gestorben. Und Frieden brauchen wir für Dinge wie Desertec, oder ähnliche Projekte in großem Maßstab.
Ich zitiere mal aus dem Gedächtnis ein Interview, was ich vor > 15 Jahren mit einem Aktivisten und Forscher der Energiewende führte:
"Ich setze mich für eine Energiewende auch aus friedenspolitischen Gründen ein. Fast alle Kriege seit dem 2. Weltkrieg waren Energiekriege. Für Energie werden Kriege geführt, wird getötet. Wenn wir in Zukunft einen Großteil unserer Energie selbst herstellen können nimmt die Gefahr von Kriegen weltweit ab"
Deine Roadmap klingt dagegen eher wie eine Ausrede, warum du dich nicht für die Energiewende einsetzen willst. Wie du die Kriege verhindern willst sagst du natürlich nicht. Da halte ich mich doch lieber an das obige Zitat.