58.000 Wohnungen der "Gemeinnützigen Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft" (GSW) verscherbelte der Finanzsenator des rot-roten Senats, Thilo Sarrazin, 2004 zum Gesamtpreis von 401 Mio.(!) Euro an die US-Hedgefonds Whitehall und Cerberus.
Die gestatteten sich sogleich aus Rücklagen und kalkulatorischen Vorabgewinnen eine Ausschüttung in Höhe von 457 Mio. Euro. Wie und wann sie die zugesagten Investitionen in den Bestand in Höhe von 450 Mio. Euro tätigten wurde nie genau überprüft. Sarrazin hatte auch mit anderen Finanzskandalen, in die er verwickelt war (Tempodrom-Affären, Golfplatz-Affäre), genug zu tun.
2013 übernahm dann die in Frankfurt ansässige "Deutsche Wohnen" die Wohnungen. Sie baute ihren Berliner Bestand auf heute insgesamt 114.000 Berliner Wohnungen aus und zählt als DAX-Konzern inzwischen zu den wertvollsten 30 "deutschen" Unternehmen. Deutsch aber war "deutsche Wohnen" eigentlich nie. Allein die beiden grössten Einzelaktionäre, der US-Finanzaktionär Blackrock und der norwegische Staatsfonds NORGES, besitzen heute ca. 70 MIo. Aktien. Weitere nennenswerte Anteile besitzen diverse US-amerikanische Fondsgesellschaften. Von den ca. 360 Mio. Dividende, die "Deutsche Wohnen" allein in diesem Jahr ausschüttet, fliesst der überwiegende Teil, wahrscheinlich sogar steuerfrei, in die USA ab.
Die dubiose Privatisierung der Genossenschaftswohnungen ist nie ernsthaft gerichtlich überprüft worden. Sarrazin tanzte nach Veröffentlichung "seines" Buches "Deutschland schafft sich ab" durch die TV-Talkshows und wurde zum Held der deutschen Rechten.