Ich wundere mich immer über die Leichtigkeit, mit der in diesem Fall 1,4 Milliarden Menschen einfach und unhinterfragt Attribute zugeschrieben werden. Und auf der anderen Seite ca. 1 Milliarde Menschen ("dem Westen") ebenfalls. Dann wird Individualismus plötzlich zu einem wichtigen Grundwert der japanischen Bürger.
Eher sind es diffuse Meinungen über "autoritäre Staatsformen" mit denen Blockaden aufgebaut werden noch bevor man das erste Wort miteinander gewechselt hat. So etwas steht der friedlichen Koexistenz stärker im Weg als jeder echte oder eingebildete kulturelle Unterschied. Das lässt sich nicht mit Verhandlungen lösen, vielleicht aber mit dem Internet: China ist auch daran angeschlossen, falls man von Zuhause aus etwas über die Menschen und die Kultur und die Politik dort erfahren möchte, das über die bei uns weit verbreiteten Vorurteile hinausgeht.