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  • Stephan Schleim

mehr als 1000 Beiträge seit 27.01.2005

Naturgesetze & Reduktionismus

Danke für die interessanten Gedanken. Nur kurz zu drei Punkten:

w-j-s schrieb am 18.06.2018 22:13:

Ja, das was wir als Naturgesetze formulieren, sind nur Näherungen an die Realität.

Da sind wir uns einig. Ich würde sagen, sie sind an der Natur getestet, haben sich bewährt. Mir liegt vor allem daran, Naturgesetze nicht als handelnde Dinge misszuverstehen, doch das habe ich hier wohl schon ausgeführt.

Nur ist ein GPS-Gerät dabei verdammt genau. In Technik gegossene Interpretation der Naturgesetze sozusagen.

Wie genau ist genau? Um auf der Straße zu navigieren, wo die Optionen sowieso stark eingeschränkt sind (Asphalt vs. kein Asphalt + Verkehrsregeln)? Oder um eine Tomahawk-Rakete richtig ins Ziel zu steuern? Wobei das Militär meines Wissens eine nochmal um ein Vielfaches genauere Variante des GPS-Systems verwendet.

Ich will damit nur sagen: Dieser Maßstab hängt auch von unseren Interessen ab.

Aber in der Regel ist ja so, dass gerade in der Physik etwa Einstein Newton nicht widerlegte, sondern eher verbesserte, eine bessere Näherung an die Beobachtung formulierte für hohe Geschwindigkeiten nahe der Lichtgeschwindigkeit und Massen in der Größenordnung von Sternen, wo Newtons Gleichungen versagen.

Hmm, dazu nur eine Anregung zum Nachdenken am Rande:

Philosophen, die sich ausführlicher mit diesem Beispiel beschäftigt haben und zum Reduktionismus forschen, haben argumentiert, dass das schwer so zu sagen ist. Meiner Erinnerung nach ist ein Kernargument, dass zentrale Größen wie Geschwindigkeit und wahrscheinlich auch Masse bei Einstein eine andere Bedeutung haben als bei Newton. Daher kann man das eine System nicht auf das andere zurückführen.

Was man als eine Verbesserung ansieht und was als einen Paradigmenwechsel, das liegt letztlich wohl auch im Auge des Betrachters.

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