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  • Konrad Lehmann

52 Beiträge seit 24.11.2014

Re: Am runden Tisch diskutieren

Stephan Schleim schrieb am 18.06.2018 17:11:

Das hört sich für mich jetzt aber sehr genetisch-deterministisch an. Woher kommt denn der Charakter?

Nun ja, das muss doch mitnichten gleich genetisch-deterministisch sein. Es gibt noch sehr viel mehr Umwelt, die auf das heranwachsende Kind einwirkt, als bloß die Schule. Von einer Schule - und wäre sie noch so gut - zu erwarten, dass sie aus allen Schülern wissbegierige, offene, selbstkritische, rational argumentierende Forscher macht, wäre doch sicherlich zu viel erwartet.

Ich weiß nicht... Ich will hier niemanden überreden. Wenn meine Gründe jemanden überzeugen, dann schön; wenn nicht, dann habe ich es immerhin versucht; wenn sich herausstellt, dass die Gründe des Anderen besser sind als meine, dann auch gut.

Die mit den Knüppeln, das waren zum Beispiel SA und SS. Hoffen wir, dass Debatten nie wieder so "gelöst" werden.

Ja, gewiss. Vielleicht kann man in erster Näherung unterscheiden zwischen Debatten über Inhalte und Debatten über Interessen. Erstere kann man nicht befriedigend mit Knüppeln klären. (Und übrigens auch nicht mit Mehrheiten.) Geht es hingegen um widerstreitende Interessen, dann ist umgekehrt nicht einzusehen, warum die Interessen des Intellektuellen mehr wert sein sollen als die des Dummbatzen. (Hier könnten auch Mehrheitsentscheidungen angebracht sein.)
Das ist natürlich auch unvollständig, weil in politischen Diskussionen sich persönliche Interessen und deren inhaltliche Einbindungen unlösbar verquicken. Aber es ist ein Ansatz, finde ich.

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