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  • Ho Tsen Plots

mehr als 1000 Beiträge seit 25.09.2016

Re: Es ist eigentlich logisch, dass Religion keine Regeln für den Alltag erzwing

Schreiber_Georg schrieb am 10.06.2019 23:21:

Ho Tsen Plots schrieb am 10.06.2019 20:11:

Die Freiheit der Ausübung einer Religion findet da ihre Grenzen, sobald sie die Freiheit Dritter beschneidet.

Siehe auch Schachtschneider:

"Der aufklärerische Vorrang des Staatlichen vor dem Religiösen ist religionspluralistisch zwingend. Grundrechte, die freiheitliche demokratische Ordnung umzuwälzen, kann es wegen des gegenläufigen Widerstandsrechts nicht geben. Auch die Religionsgrundrechte lassen es nicht zu, daß die Erste Welt, das Diesseits, von Vorstellungen einer Zweiten Welt, des Jenseits, beherrscht wird."

Quelle:
https://www.kaschachtschneider.de/neues-buch-grenzen-der-religionsfreiheit-am-beispiel-des-islam/

Aber hallo, das ist voll rechts.
Ist der bei der AfD, der Schachtschneider?

Solche Positionen sind heutzutage nicht haltbar, auch wenn sie absolut vernünftig klingen. Sie sind einfach zu provokativ.
Stattdessen wird das Recht geändert und man darf z.B. Rinder schächten.

Es wäre ja noch schöner, wenn auch noch Schweine geschächtet würden.

Spaß beiseite:

Schachtschneider ist ein eher konservativ geprägter Rechtsgelehrter, der sich den Freiheitsrechten verpflichtet sieht und entgegen der Merkelschen Interpretation der Auffassung ist, dass die Exekutive an das geltende Recht gebunden ist und sich im Falle der Nichtbefolgung ein Widerstandsrecht des Bürgers ableiten lässt.

Er schreibt z.B.:

Der Parteienstaat, typische Verfallserscheinung der Republik, gilt als einzig realistische Form der Demokratie. Aber freiheitlich ist die Parteiendemokratie nicht. Freiheit ist die Würde des Menschen. Sie ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen, ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Freiheit verbietet jede Art von Herrschaft. Das wollen die, die die Herrschaft erobert haben, nicht in Frage gestellt sehen. Würde der aufklärerische Freiheitsbegriff verwirklicht, wäre diese Herrschaft beendet. Dementsprechend ist es nicht opportun, diese Freiheit zu verstehen und zu lehren. Ihre Verwirklichung wäre revolutionär – und die Revolution eine Befreiung zum Recht.

Quelle (Vorsicht, Nahtsie):

https://jungefreiheit.de/sonderthema/2007/freiheit-ist-ein-grundrecht/

Eine durchaus lesenswerte Abhandlung, wie ich finde, die in ihrer Konsequenz emanzipatorisch-libertär ist und auch echten Linken (falls es sie noch gibt) gefallen dürfte.

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