Der Bauplan des Gehirns steht in den Genen. Diese Grundstruktur wird im Laufe des Lebens durch Interaktionen mit der Umwelt überformt (nature versus nurture). Aus langjähriger Beobachtung des menschlichen Verhaltens weiß ich, dass Menschen ein sehr starkes Bedürfnis haben, sich Gruppen zuzuordnen. Wir haben über Jahrmillionen in Stämmen aus genetisch Verwandten gelebt. Ein Stamm ist sozusagen eine Gruppe zur Durchsetzung gemeinsamer Gene gegenüber anderen Gruppen. Woran konnten unsere Vorfahren erkennen, wer zur genetischen Gruppe gehört?
Zum Einen: an der biologischen Verwandtschaftshistorie ( da die Verwandtschaft über die Mütter eindeutiger festzustellen ist, könnte das ein Grund für Matriarchate sein). Zum anderen: Die Identität muss sich aber gar nicht scharf über gleiche Gene definieren, da jegliche Gruppierung durchsetzungsfähiger gegenüber anderen Gruppierungen macht. Außerdem ist zur Fortentwicklung aber auch Mischung mit fremden Genen wichtig (der Sinn unserer Zweigeschlechtigkeit). Das beides bedeutet, dass auch andere Identitätsmerkmale evolutionär Sinn machen. Es können also genetische als auch kulturelle Merkmale identitätstiftend sein - wichtig ist, dass die Mitglieder einer Gruppe sich anhand eines Sortiments für alle leicht erkennbarer Merkmale identifizieren können.
Also zusammengefasst: Es handelt sich bei der Identität nicht um ein einzelnes Gen, sondern es gibt eine auf verschiedenen Genen beruhende Veranlagung sich (irgend-) eine Identität zu suchen. Das äußert sich in einem starken Bedürfnis nach Identität. Dass auch du ein Träger dieses Identitätssuchenden Gens bist, zeigst Du sehr schön mit deiner Formulierung
"....daß er zur Generation Doof (die doofen anderen) gehört und im unversitären Umfeld (wir mit der guten, elitären universitären Identität) nichts zu suchen hat."