DrTemp schrieb am 13. April 2004 13:09
> > Kann schon sein.
>
> Wie?
In dem sie miteinander reagieren.
> > Eventuell reagiert der Wasserstoff oder Sauerstoff
> > auch mit Verunreinigungen im Palladium.
>
> Das liesse sich ja überprüfen- insbesondere wäre der Effekt dann
> trotz weiter zugeführtem schwerem Wasser sehr endlich.
Ja. Und deshalb hat ja wohl noch niemand ein entsprechendes Geraet
(das besser als eine Batterie funktioniert) bauen koennen.
> > Wenn ein Zauberkuenstler
> [...]
>
> Das ist ein sehr schlechter Vergleich. Es geht ja ebven genau um
> _die_ strittige Frage, die beim "Zauberkünstler" unstrittig ist,
> nämlich ob da einer schummelt oder nicht.
Ein sehr guter Vergleich. Es ist ja unstrittig, dass an der kalten
Fusion nichts dran ist und Messfehler eine Illusion von kalter Fusion
aufgebaut haben. Nur ein isolierter Kreis an Glaeubigen glaubt daran,
genauso wie (ein kleiner Teil) von Leuten wirklich daran glaubt, dass
die Illusionen von Zauberern in Wirklichkeit Zauberei seien.
> > Ja, und mehr als Behauptungen sind es nicht.
>
> Das gilt, soweit es mich betrifft, auch für "heisse Kernfusion".
Fuer Sie vielleicht.
> Ich
> habe noch nirgends selbst nachvollziehen können, dass das so
> funktioniert wie propagiert und bin auf Behauptungen der Spezialisten
> angewiesen. Und wer ist schon Spezialist für kalte Kernfusion ausser
> den damit befassten Forschern.
Auch (rennomierte) Wissenschaftler haben sich mit der kalten
Kernfusion beschaeftigt (u.a. auch die, die sich normalerweise mit
der heissen Fusion beschaeftigen). Und da trifft der Begriff
"Spezialist" sehr wohl zu.
Abgesehen davon geht es nicht um "Spezialist fuer kalte Kernfusion",
sondern um die Durchfuehrung von Experimenten und da braucht man
nicht viel ueber kalte Fusion wissen, um tatsaechliche Energiegewinne
durch Fusion von Messfehlern (...) unterscheiden zu koennen.
> > Das gilt auch fuer alle anderen Kraftwerkstypen, wo irgendwann mal
> > jemand als erster Geld bewilligt haben muss.
>
> Hat bei denen denn die Mehrheit der Forscher behauptet, das könne gar
> nicht sein?
Es hat in diesen Faellen die Mehrheit der Forscher auch die
Experimente nachvollziehen koennen. Oder woher glauben Sie, dass die
"Mehrheit der Forscher" nicht an eine kalte Fusion glaubt? Ein Tipp:
Zufall war's nicht.
> War dort das Nachvollziehen der Experimente auch so
> kompliziert?
Nein. Meist viel komplizierter. Die Versuchsaufbauten fuer die kalte
Fusion sollen ja ziemlich einfach sein.
> > Abgesehen davon ist ein kleineres Demo-Kraftwerk nicht so teuer
>
> Das mag sein, und das ist auch für mich ein Grund zur Skepsis. Aber
> von wieviel Geld reden wir da eigentlich? Eine Million Euro für ein
> Demonstrationsgerät?
Kommt auf die Groesse drauf an. Im kleinen Massstab kann man mit
einigen tausend Euro auch schon auskommen (Palladium, schweres
Wasser, (z.B.) ein Stirling-Motor, ein handelsueblicher Generator,
ein bisschen Elektronik, div. Gefaesse, Isolationen, Kuehlkorper und
etwas Zeit zum Zusammenbauen - vieles davon sollte in einem
durchschnittlichen Physiklabor schon vorhanden sein).
> > Um die Ressourcen, die die Kalte-Fusions-Forschung bindet, wieder
> > frei zu machen (z.B.).
>
> Ein paar hundert (offensichtlich unfähige oder gar betrügerische,
> wenn man dieser Argumentation folgt), hauptsächlich _nicht_ in den
> USA tätige Forscher, die im Wesentlichen auf eigene Rechnung
> arbeiten, mit minimalen (ausländischen!) Budgets? Das sind keine
> Ressourcen, die eine Regierungskommission rechtfertigen.
Hinzu kommt aber, dass Kalte-Fusions-Anhaenger durchaus an diversen
Uni-Instituten arbeiten (und von diesen bezahlt werden - die
Forschung ist ja frei), Forschungsantraege stellen und durch
Propaganda durchaus noch weitere Ressourcen binden (indem man z.B.
konsequent verlangt, dass sich andere Wissenschaftler damit
beschaeftigen sollen). Ein offizielles Dokument (mit negativem
Ergebnis) zur kalten Fusion kann es also (zumindest
verwaltungstechnisch) wesentlich vereinfachen entsprechende
Forschungsantraege/-stellen, etc. abzulehnen.
Wenn sich privat jemand damit beschaeftigt, dann ist das (auch
weiterhin) kein Problem.
> Die scheinen mir nicht sehr einflussreich zu sein, sonst hätten sie
> weit mehr Gelder zur Verfügung.
Die haben "Gelder zur Verfuegung". Das ist ja gerade das Problem, man
will ihnen diese Gelder streichen und da ist eine offizielle
kritische Hinterfragung der bisherigen Ergebnisse der beste Weg.
Danach duerfte es um einiges schwerer sein, die eigene Forschung mit
"kalter Fusion" zu rechtfertigen.
> > Kann schon sein.
>
> Wie?
In dem sie miteinander reagieren.
> > Eventuell reagiert der Wasserstoff oder Sauerstoff
> > auch mit Verunreinigungen im Palladium.
>
> Das liesse sich ja überprüfen- insbesondere wäre der Effekt dann
> trotz weiter zugeführtem schwerem Wasser sehr endlich.
Ja. Und deshalb hat ja wohl noch niemand ein entsprechendes Geraet
(das besser als eine Batterie funktioniert) bauen koennen.
> > Wenn ein Zauberkuenstler
> [...]
>
> Das ist ein sehr schlechter Vergleich. Es geht ja ebven genau um
> _die_ strittige Frage, die beim "Zauberkünstler" unstrittig ist,
> nämlich ob da einer schummelt oder nicht.
Ein sehr guter Vergleich. Es ist ja unstrittig, dass an der kalten
Fusion nichts dran ist und Messfehler eine Illusion von kalter Fusion
aufgebaut haben. Nur ein isolierter Kreis an Glaeubigen glaubt daran,
genauso wie (ein kleiner Teil) von Leuten wirklich daran glaubt, dass
die Illusionen von Zauberern in Wirklichkeit Zauberei seien.
> > Ja, und mehr als Behauptungen sind es nicht.
>
> Das gilt, soweit es mich betrifft, auch für "heisse Kernfusion".
Fuer Sie vielleicht.
> Ich
> habe noch nirgends selbst nachvollziehen können, dass das so
> funktioniert wie propagiert und bin auf Behauptungen der Spezialisten
> angewiesen. Und wer ist schon Spezialist für kalte Kernfusion ausser
> den damit befassten Forschern.
Auch (rennomierte) Wissenschaftler haben sich mit der kalten
Kernfusion beschaeftigt (u.a. auch die, die sich normalerweise mit
der heissen Fusion beschaeftigen). Und da trifft der Begriff
"Spezialist" sehr wohl zu.
Abgesehen davon geht es nicht um "Spezialist fuer kalte Kernfusion",
sondern um die Durchfuehrung von Experimenten und da braucht man
nicht viel ueber kalte Fusion wissen, um tatsaechliche Energiegewinne
durch Fusion von Messfehlern (...) unterscheiden zu koennen.
> > Das gilt auch fuer alle anderen Kraftwerkstypen, wo irgendwann mal
> > jemand als erster Geld bewilligt haben muss.
>
> Hat bei denen denn die Mehrheit der Forscher behauptet, das könne gar
> nicht sein?
Es hat in diesen Faellen die Mehrheit der Forscher auch die
Experimente nachvollziehen koennen. Oder woher glauben Sie, dass die
"Mehrheit der Forscher" nicht an eine kalte Fusion glaubt? Ein Tipp:
Zufall war's nicht.
> War dort das Nachvollziehen der Experimente auch so
> kompliziert?
Nein. Meist viel komplizierter. Die Versuchsaufbauten fuer die kalte
Fusion sollen ja ziemlich einfach sein.
> > Abgesehen davon ist ein kleineres Demo-Kraftwerk nicht so teuer
>
> Das mag sein, und das ist auch für mich ein Grund zur Skepsis. Aber
> von wieviel Geld reden wir da eigentlich? Eine Million Euro für ein
> Demonstrationsgerät?
Kommt auf die Groesse drauf an. Im kleinen Massstab kann man mit
einigen tausend Euro auch schon auskommen (Palladium, schweres
Wasser, (z.B.) ein Stirling-Motor, ein handelsueblicher Generator,
ein bisschen Elektronik, div. Gefaesse, Isolationen, Kuehlkorper und
etwas Zeit zum Zusammenbauen - vieles davon sollte in einem
durchschnittlichen Physiklabor schon vorhanden sein).
> > Um die Ressourcen, die die Kalte-Fusions-Forschung bindet, wieder
> > frei zu machen (z.B.).
>
> Ein paar hundert (offensichtlich unfähige oder gar betrügerische,
> wenn man dieser Argumentation folgt), hauptsächlich _nicht_ in den
> USA tätige Forscher, die im Wesentlichen auf eigene Rechnung
> arbeiten, mit minimalen (ausländischen!) Budgets? Das sind keine
> Ressourcen, die eine Regierungskommission rechtfertigen.
Hinzu kommt aber, dass Kalte-Fusions-Anhaenger durchaus an diversen
Uni-Instituten arbeiten (und von diesen bezahlt werden - die
Forschung ist ja frei), Forschungsantraege stellen und durch
Propaganda durchaus noch weitere Ressourcen binden (indem man z.B.
konsequent verlangt, dass sich andere Wissenschaftler damit
beschaeftigen sollen). Ein offizielles Dokument (mit negativem
Ergebnis) zur kalten Fusion kann es also (zumindest
verwaltungstechnisch) wesentlich vereinfachen entsprechende
Forschungsantraege/-stellen, etc. abzulehnen.
Wenn sich privat jemand damit beschaeftigt, dann ist das (auch
weiterhin) kein Problem.
> Die scheinen mir nicht sehr einflussreich zu sein, sonst hätten sie
> weit mehr Gelder zur Verfügung.
Die haben "Gelder zur Verfuegung". Das ist ja gerade das Problem, man
will ihnen diese Gelder streichen und da ist eine offizielle
kritische Hinterfragung der bisherigen Ergebnisse der beste Weg.
Danach duerfte es um einiges schwerer sein, die eigene Forschung mit
"kalter Fusion" zu rechtfertigen.