(forts.)
DrTemp schrieb am 14. April 2004 7:05
> > Klar. Jederzeit.
>
> Okay. Ich bin gespannt.
Okay, gegen einen kleinen Unkostenbeitrag von sagen wir 1000 Euro
(ein geringer Stundenlohn wie sie zugeben muessen, vor allem wenn man
den moeglichen Wert einer solchen Arbeit beruecksichtigt :-), schicke
ich ihnen ein Paper zu. An welche eMail-Adresse darf ich ihnen meine
Kontonummer schicken? Oder welche Zahlungsmodalitaeten bevorzugen
sie?
> Okay. Wieviel für eien Forschungsarbeit?
Bei meiner letzten Forschungsarbeit duerften es (geschaetzt) knapp
unter 100.000 Euro gewesen sein. Diesmal braeuchte ich jedoch noch
ein Labor, inkl. Einrichtung und Verbrauchsmaterial. Ich wuerde also
zumindest mal 300.000 Euro fuer ca. 5 Jahre veranschlagen (damit es
Hand und Fuss hat, ausser sie wollen eine Billigvariante, dann sinken
aber auch die Erfolgsaussichten). Dafuer schreibe ich ihnen auch
jedes Jahr ein Paper und ich garantiere ihnen dabei sogar eine
Qualitaet, die bei den Fachtagungen mit meinen Katzen (leider die
derzeit einzigen Experten auf dem Gebiet) sicher angenommen wird.
Wenn sie jedoch noch ein paar zusaetzliche Forschungsarbeiten
finanzieren wollen, so kann ich den Expertenkreis auch leicht um
einiges Vergroessern. Ich wuesste sogar schon ein paar Kandidaten
(mit Diplom versteht sich), die sich sowas nicht entgehen lassen
wuerden.
Wieviel wollen sie denn ausgeben?
> Natürlich würde ich Dir ein
> Zeugnis ausstellen,
Haben Sie denn ueberhaupt die Qualifikation dazu?
Ausserdem waere es mir neu, dass man fuer sowas ein Zeugnis
ausgestellt bekommt.
> dass die Qualität Deiner Arbeit nach ein paar
> Jahren richtig mies beurteilt, falls es nicht klappt.
Mal abgesehen davon, dass das Zeugnis sowieso keine Bedeutung haette,
werden sie jetzt unfair. Ob da was geklappt hat oder nicht, koennen
nur Experten beurteilen (d.h. meine Katzen) und ich bezweifle, dass
sie auf diesem Gebiet ausreichend Kompetenz haben. Und selbst wenn
die Transmutation nicht ganz so klappt wie geplant, kann die
Qualitaet der Arbeit immer noch vorzueglich sein.
> Aber mit privaten Mitteln, zu Hause, soweit ich das verstand.
Also so habe ich das absolut nicht verstanden. Oder woraus leiten sie
das ab?
> Du möchtst Dir die Wissenschaftsgeschichte nochmal angucken. Der Name
> "Tesla" fällt mir als Extrembeispiel ein.
Alle Erfolge, die Tesla hatte wurden von anderen durchaus gesehen und
akzeptiert. Und Tesla erreichte auch nur dann etwas, wenn er mit
anderen zusammenarbeitete, bzw. seine Arbeiten finanziert wurden (d.h
er auch Rechenschaft ablegen musste). Und was schon damals nicht von
anderen "gesehen" wurde, hat sich bis heute nicht durchgesetzt (und
geistert heute nur noch vereinzelt durch Esoterikseiten).
Das Tesla privat eher ein Einzelgaenger war, hat damit aber nichts zu
tun (falls sie das gemeint haben).
> Nein, weil einige sagen, sie haben es _belegt_.
Einige Gleichgesinnte wohlgemerkt. Also nicht wirklich
aussagekraeftig.
> Na, das ist doch nicht sehr schwer zu deduzieren. Sie erzaehlen Mist
> und glauben ihn selbst, wenn man Dich fragt. Dann sind es wohl
> Idioten, oder?
Nana, da lehnen sie sich wieder mal weit aus dem Fenster. Ich bin
jedenfalls nicht dieser Meinung und kann ihre Schlussfolgerung nicht
nachvollziehen.
Viele (um nicht zu sagen: alle) Wissenschaftler verrennen sich
bisweilen (manchmal sogar ziemlich weit). Und dennoch wuerde ich mich
hueten saemtliche Wissenschaftler als "Idioten" zu titulieren. Ich
behalte mir aber auch in diesem Fall vor Kritik zu ueben.
> > Gefaelligkeitsgutachten von Gleichgesinnten
>
> Das weisst Du a priori? Woher?
Weil Nicht-Gleichgesinnte zu einem ganz anderen Ergebnis kommen und
das doch diesen Verdacht sehr sehr nahe legt. Hinzu kommt noch das
ganze drumherum (d.h. Behaupten aber nichts vorweisen koennen, etc.),
das dann doch etwas zu sehr an Esoterik erinnert.
> > (Unabhaengig) nachvollziehbare Experimente sind was anderes.
>
> Das weisst Du nicht, da Du das nicht probiert hast. Du weisst ja
> nichtmal, wie genau die Experimente aussehen.
Ich weiss wie der wissenschaftliche Prozess aussieht. Und der wurde
deswegen eingefuehrt, weil solches Blabla wie ihriges geistigen
Stillstand bedeutet und man schon vor langer Zeit einsah, dass man
die Spreu vom Weizen trennen muss um vorwaerts zu kommen.
> > Nein. Ich glaube dem gesamten Artikel nicht.
>
> Auch nicht, dass das US DOE eine Kommission eingesetzt hat?
Zumindest nicht aus den unterstellten Motiven.
> > Wie gesagt, das ist nicht gesagt.
>
> Doch, genau das sagst Du.
Nein, genau das sage ich nicht und davor werde ich mich auch hueten.
Das unterstellen sie mir lediglich.
> Sie sind entweder zu dämlich oder sie sind
> Betrüger.
Sie machen (unnoetige) Fehler (vermutlich mangels Abstand zur eigenen
Arbeit) oder sind Betrueger.
Zweiteres aber nur wenn sie es absichtlich machen und das will ich
niemanden unterstellen (kann es aber nicht ausschliessen).
> Na, es ist doch allgemein bekannt, dass die Arbeit an KF nicht
> geeignet ist, Anerkennung in der Wissenschaftsgemeinde zu erlangen,
> oder?
Und? Egal an was man forscht, es ist nie sicher, ob man Anerkennung
in selbiger erlangt.
Ausserdem ist es ist auch bekannt, dass man in der KF-Gemeinde
Anerkennung finden kann, wenn man der KF zugeneigt ist. Und das ist
fuer viele Jungforscher schon mal ziemlich verlockend und
verfuehrend.
> Wie würdest Du denn einen Bewerbe beurteilen, der in seinem
> Lebenslauf drinstehn hat "3 Jahre Forschung zu Kalter Kernfusion"?
Zuerst mal wuerde ich ihn dazu befragen. Wie gesagt ich bin nicht
jemand, der solche Menschen gleich als "Idioten" abstempelt (s.o.).
> > Im Schnitt vermutlich ganz normale Menschen. Kompromisslos an den
> > Sinn und Erfolg der eigenen Arbeit zu glauben liegt in der Natur des
> > Menschen.
>
> Das gilt dann aber auch für all die Theoretiker, die behaupten, KF
> sei gar nicht möglich.
Sie behaupten, dass KF durch keinerlei (etablierte) Theorien
erklaerbar ist und es keinerlei "neuer" Theorien beduerfte, die
irgendwas erklaeren muessten.
Und die "Praktiker" sagen, dass die KF nicht unabhaengig
reproduzierbar ist (und die Theoretiker damit stuetzen, sodass man
denen dann auch nicht vorwerfen kann, dass die Theorien abgeaendert
werden muessten).
Oder zusammengefasst: Nein, es gilt fuer "all die Theoretiker" nicht.
Apropos: Nach den ersten Meldungen zur Kalten Fusion gab es keine
Theoretiker, die da widersprochen haetten. Im Gegenteil, man machte
sich eher darueber Gedanken, wie es sein koennte, dass da (ziemlich
hohe Barrieren) ueberwunden werden koennten. Allein man fand keine
Erklaerung und als sich die KF auch noch als Ente herausstellte, ist
man heute lediglich der Ueberzeugung, dass man sich nicht noch mal so
(schnell) in die Irre fuehren lassen wuerde.
DrTemp schrieb am 14. April 2004 7:05
> > Klar. Jederzeit.
>
> Okay. Ich bin gespannt.
Okay, gegen einen kleinen Unkostenbeitrag von sagen wir 1000 Euro
(ein geringer Stundenlohn wie sie zugeben muessen, vor allem wenn man
den moeglichen Wert einer solchen Arbeit beruecksichtigt :-), schicke
ich ihnen ein Paper zu. An welche eMail-Adresse darf ich ihnen meine
Kontonummer schicken? Oder welche Zahlungsmodalitaeten bevorzugen
sie?
> Okay. Wieviel für eien Forschungsarbeit?
Bei meiner letzten Forschungsarbeit duerften es (geschaetzt) knapp
unter 100.000 Euro gewesen sein. Diesmal braeuchte ich jedoch noch
ein Labor, inkl. Einrichtung und Verbrauchsmaterial. Ich wuerde also
zumindest mal 300.000 Euro fuer ca. 5 Jahre veranschlagen (damit es
Hand und Fuss hat, ausser sie wollen eine Billigvariante, dann sinken
aber auch die Erfolgsaussichten). Dafuer schreibe ich ihnen auch
jedes Jahr ein Paper und ich garantiere ihnen dabei sogar eine
Qualitaet, die bei den Fachtagungen mit meinen Katzen (leider die
derzeit einzigen Experten auf dem Gebiet) sicher angenommen wird.
Wenn sie jedoch noch ein paar zusaetzliche Forschungsarbeiten
finanzieren wollen, so kann ich den Expertenkreis auch leicht um
einiges Vergroessern. Ich wuesste sogar schon ein paar Kandidaten
(mit Diplom versteht sich), die sich sowas nicht entgehen lassen
wuerden.
Wieviel wollen sie denn ausgeben?
> Natürlich würde ich Dir ein
> Zeugnis ausstellen,
Haben Sie denn ueberhaupt die Qualifikation dazu?
Ausserdem waere es mir neu, dass man fuer sowas ein Zeugnis
ausgestellt bekommt.
> dass die Qualität Deiner Arbeit nach ein paar
> Jahren richtig mies beurteilt, falls es nicht klappt.
Mal abgesehen davon, dass das Zeugnis sowieso keine Bedeutung haette,
werden sie jetzt unfair. Ob da was geklappt hat oder nicht, koennen
nur Experten beurteilen (d.h. meine Katzen) und ich bezweifle, dass
sie auf diesem Gebiet ausreichend Kompetenz haben. Und selbst wenn
die Transmutation nicht ganz so klappt wie geplant, kann die
Qualitaet der Arbeit immer noch vorzueglich sein.
> Aber mit privaten Mitteln, zu Hause, soweit ich das verstand.
Also so habe ich das absolut nicht verstanden. Oder woraus leiten sie
das ab?
> Du möchtst Dir die Wissenschaftsgeschichte nochmal angucken. Der Name
> "Tesla" fällt mir als Extrembeispiel ein.
Alle Erfolge, die Tesla hatte wurden von anderen durchaus gesehen und
akzeptiert. Und Tesla erreichte auch nur dann etwas, wenn er mit
anderen zusammenarbeitete, bzw. seine Arbeiten finanziert wurden (d.h
er auch Rechenschaft ablegen musste). Und was schon damals nicht von
anderen "gesehen" wurde, hat sich bis heute nicht durchgesetzt (und
geistert heute nur noch vereinzelt durch Esoterikseiten).
Das Tesla privat eher ein Einzelgaenger war, hat damit aber nichts zu
tun (falls sie das gemeint haben).
> Nein, weil einige sagen, sie haben es _belegt_.
Einige Gleichgesinnte wohlgemerkt. Also nicht wirklich
aussagekraeftig.
> Na, das ist doch nicht sehr schwer zu deduzieren. Sie erzaehlen Mist
> und glauben ihn selbst, wenn man Dich fragt. Dann sind es wohl
> Idioten, oder?
Nana, da lehnen sie sich wieder mal weit aus dem Fenster. Ich bin
jedenfalls nicht dieser Meinung und kann ihre Schlussfolgerung nicht
nachvollziehen.
Viele (um nicht zu sagen: alle) Wissenschaftler verrennen sich
bisweilen (manchmal sogar ziemlich weit). Und dennoch wuerde ich mich
hueten saemtliche Wissenschaftler als "Idioten" zu titulieren. Ich
behalte mir aber auch in diesem Fall vor Kritik zu ueben.
> > Gefaelligkeitsgutachten von Gleichgesinnten
>
> Das weisst Du a priori? Woher?
Weil Nicht-Gleichgesinnte zu einem ganz anderen Ergebnis kommen und
das doch diesen Verdacht sehr sehr nahe legt. Hinzu kommt noch das
ganze drumherum (d.h. Behaupten aber nichts vorweisen koennen, etc.),
das dann doch etwas zu sehr an Esoterik erinnert.
> > (Unabhaengig) nachvollziehbare Experimente sind was anderes.
>
> Das weisst Du nicht, da Du das nicht probiert hast. Du weisst ja
> nichtmal, wie genau die Experimente aussehen.
Ich weiss wie der wissenschaftliche Prozess aussieht. Und der wurde
deswegen eingefuehrt, weil solches Blabla wie ihriges geistigen
Stillstand bedeutet und man schon vor langer Zeit einsah, dass man
die Spreu vom Weizen trennen muss um vorwaerts zu kommen.
> > Nein. Ich glaube dem gesamten Artikel nicht.
>
> Auch nicht, dass das US DOE eine Kommission eingesetzt hat?
Zumindest nicht aus den unterstellten Motiven.
> > Wie gesagt, das ist nicht gesagt.
>
> Doch, genau das sagst Du.
Nein, genau das sage ich nicht und davor werde ich mich auch hueten.
Das unterstellen sie mir lediglich.
> Sie sind entweder zu dämlich oder sie sind
> Betrüger.
Sie machen (unnoetige) Fehler (vermutlich mangels Abstand zur eigenen
Arbeit) oder sind Betrueger.
Zweiteres aber nur wenn sie es absichtlich machen und das will ich
niemanden unterstellen (kann es aber nicht ausschliessen).
> Na, es ist doch allgemein bekannt, dass die Arbeit an KF nicht
> geeignet ist, Anerkennung in der Wissenschaftsgemeinde zu erlangen,
> oder?
Und? Egal an was man forscht, es ist nie sicher, ob man Anerkennung
in selbiger erlangt.
Ausserdem ist es ist auch bekannt, dass man in der KF-Gemeinde
Anerkennung finden kann, wenn man der KF zugeneigt ist. Und das ist
fuer viele Jungforscher schon mal ziemlich verlockend und
verfuehrend.
> Wie würdest Du denn einen Bewerbe beurteilen, der in seinem
> Lebenslauf drinstehn hat "3 Jahre Forschung zu Kalter Kernfusion"?
Zuerst mal wuerde ich ihn dazu befragen. Wie gesagt ich bin nicht
jemand, der solche Menschen gleich als "Idioten" abstempelt (s.o.).
> > Im Schnitt vermutlich ganz normale Menschen. Kompromisslos an den
> > Sinn und Erfolg der eigenen Arbeit zu glauben liegt in der Natur des
> > Menschen.
>
> Das gilt dann aber auch für all die Theoretiker, die behaupten, KF
> sei gar nicht möglich.
Sie behaupten, dass KF durch keinerlei (etablierte) Theorien
erklaerbar ist und es keinerlei "neuer" Theorien beduerfte, die
irgendwas erklaeren muessten.
Und die "Praktiker" sagen, dass die KF nicht unabhaengig
reproduzierbar ist (und die Theoretiker damit stuetzen, sodass man
denen dann auch nicht vorwerfen kann, dass die Theorien abgeaendert
werden muessten).
Oder zusammengefasst: Nein, es gilt fuer "all die Theoretiker" nicht.
Apropos: Nach den ersten Meldungen zur Kalten Fusion gab es keine
Theoretiker, die da widersprochen haetten. Im Gegenteil, man machte
sich eher darueber Gedanken, wie es sein koennte, dass da (ziemlich
hohe Barrieren) ueberwunden werden koennten. Allein man fand keine
Erklaerung und als sich die KF auch noch als Ente herausstellte, ist
man heute lediglich der Ueberzeugung, dass man sich nicht noch mal so
(schnell) in die Irre fuehren lassen wuerde.