Ansicht umschalten
Avatar von Stadtgermane
  • Stadtgermane,

288 Beiträge seit 07.06.2003

Warum Deutsch ein Gegenbegriff zu jüdisch ist

Wagner war vielleicht "Antisemit". Alle sagen das von ihm. Ich habe
aber noch nichts von ihm gelesen und beziehe mich nun kurz auf das
Zitat von Palm, wonach Wagner gesagt haben soll "dass alles was
jüdisch ist, undeutsch sei". Nun - umgekehrt wird jedenfalls ein
Schuh draus:
Seit Beginn der jüdischen Tat- und Leidensgeschichte und bis heute in
seinen unterschiedlichsten Konfektionen, also Christentum und Islam
eingeschlossen, besteht das Hauptmotiv - Monotheismus genannt - im
Kampf gegen "die Völker", damit sind zunächst die Heiden gemeint. Im
zensierten Talmut wird statt von "die Völker" auch schonmal von
Sternendeutern etc. geredet.
Deutsch dagegen bezeichnet ethymologisch genau diese böse Gegenkraft,
steht für "Macht" und "Volk" und "Heidnisch".
Verfolgt man die jüdische Sicht weiter, so bedeutet jeder Stolz auf
sein Volk - ausser für Israel als eben auserwähltes Volk - bereits 
eine Sünde gegen die jüdische Gottheit. Wenn Merkel also einen Stolz
aufs Vaterland ohne Abhebung von anderen Völkern ausruft, so ist dies
auf jeden Fall eine juden-feindliche Propaganda, ein
"Anti-Semitismus".
Arthur Hertzberg, gläubiger Jude, hat übrigens eine, wie ich finde,
äußerst sinnvolle Formulierung der Frage! - nicht der Antwort - was
antisemitisch sei, gefunden. Die Frage lautet: Würde mich dieser
Mensch verstecken, wenn mir das KZ drohen würde? Diese Frage zielt
auf den entscheidenen Kern. Allein - sie lässt sich nicht so leicht
beantworten, jedenfalls nicht an bloßen Reden festmachen. Erlaubt sei
aber festzustellen, dass Hohmann "Uneinsichtigkeit" vorgeworfen wird.
Dieser Vorwurf von Machthabern deutet immer! auf eigentlichen
Ungehorsam!
Dagegen haben die CDU-Bosse noch am Sonntag den Rauswurf Hohmanns
zurückgewiesen, dann aber nach jüdischer Intervention, sind sie
eingeknickt. Ich will es ganz offen sagen: würde ich verfolgt, wären
die Häscher hinter mir her: Ich würde wohl eher zu Hohmann laufen,
als zu Merkel und Co.
Auch zur Formulierung Juden als "Tätervolk" empfehle ich, doch mal
einen Blick in das Buch von Hertzberg zu werfen. Hier zum Schluss
noch ein vielleicht erhellendes Zitat:

“Die Orthodoxen wehrten sich gegen die Vorstellung, daß die Ermordung
der europäischen Juden ein beispielloses, einzigartiges Ereignis in
der jüdischen Geschichte sein sollte. ... Die Orthodoxen waren
schlicht der Meinung, daß die Ermordung der Juden durch die Nazis
nichts Neues sei; sie hatten schon mehr als ein Ausschwitz erlebt.”
(1)

Ist das nicht der Hammer?
Erfüllt nicht in Deutschland die Leugnung der Singularität von
Ausswitz beinahe  den Straftatbestand der Volksverhetzung?
Soll nicht Hohman genau deshalb aus der  jüdischen Volkspartei CDU
ausgeschlossen werden, weil er das einzigartige deutsche Verbrechen
mit anderen Taten vergleicht?
Sind also orthodoxe Juden Antisemiten?

(1) Arthur Hertzberg, “Wer ist Jude? - Wesen und Prägung eines
Volkes”.  San Francisco 1998, deutsch: München 2000 Carl Hanser
Verlag, S. 312-313
Bewerten
- +
Ansicht umschalten