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  • Friedensfreund

mehr als 1000 Beiträge seit 23.06.2014

Dank und Vorschlag

Lieber Herr Rötzer,
liebe Telepolis-Redaktion,

vielen Dank für diesen weiteren umfänglichen Beitrag und den so
geleisteten Überblick zum "Krieg gegen den Terror", wie so viele
andere Telepolis-Beiträge dieser Art zu den neu angezettelten und
eskalierten Kriegen vor Allem in diesem Jahr.

Ungeachtet immer wieder ein Mal vorkommender (Schnell-) Sch(l)üsse,
über die mensch geteilter Meinung sein kann, meine ich, insbesondere
bei Florian Rötzer stetig das Bemühen um umfassende Beleuchtung
dieser Vorgänge, das Berücksichtigen von Belegen und auch um
Selbst-Korrektur der eigenen Bewertung solcher Vorgänge auf Grundlage
neuer Belege oder Widerlegungen erkennen zu können.

Was hierzu allein in den vergangenen Monaten an Arbeit und Aufklärung
geleistet und immer wieder ein Mal auch von einzelnen Usern gewürdigt
wurde, verdient m.E. allen Respekt. Obwohl das für die von Krieg erst
ein Mal betroffenen Menschen zunächst wenig hilft, geht es doch immer
wieder auch darum, in dem ständigen "Wettlauf" mit kriegslüsternen
Politiker_innen "Schritt zu halten", wenn wieder der nächste
Kriegsgrund oder Grund zur Eskalation "gefunden" werden soll - ohne
sich dabei zugleich auf die Logik des "Wag the dog" einzulassen.

Wenn ich mir ansehe, was allein in diesem Jahr Alles zum Zweck der
Kriegstreiberei und an maßloser Einseitigkeit und Sündenfällen
insbesondere von Seiten der größeren (deutschen) Verlage versucht
worden ist, muß mensch fast froh sein, daß es nicht "noch schlimmer"
gekommen ist, als es das ohnehin bereits ist. Vor diesem Hintergrund
ließe sich m.E. durchaus annehmen, daß das Ziel des einen oder
anderen "größeren" Kriegs in diesem Jahr ohne diese immer wieder
betriebene zeitnahe Aufklärung vielleicht schon erreicht worden wäre
(Stichwort auch "100-Jähriges" des 1. WK). Das kann positiv und
negativ gesehen werden.

Vorschlag:

Telepolis, zusammen mit wenigen anderen Alternativ-Medien wie den
Nachdenkseiten, hat hierzu - eingefügt durch Edit: einschließlich
seiner User-Community - m.E. Bemerkenswertes beigetragen. Eben so
oder in einem Atemzug mit den bereits aufgekommenen Vorschlägen,
Menschen wie Edward J. Snowden den Friedensnobelpreis zu verleihen,
würde ich den selben Vorschlag auch für die genannten Medien machen.
Und warum, wenn mehrere Forscher_innen zugleich oder ganze
Institutionen oder Staaten-Bünde zugleich diesen Preis bekommen
können (verdient oder nicht), nicht auch an mehrere der Genannten
zugleich? Es wäre m.E. eine verdiente Anerkennung neben schon
verliehenen Preisen für Zivilcourage usw. Und sei es im Zweifel (der
Autor kennt die Kritik am "Original"-Nobelpreis) der
Alternativ-Nobelpreis oder andere, durchaus existierende
Friedenspreise.

Alternativen zur "Intervention"(?):

Eine abschließende Bemerkung noch hinsichtlich des von Manchen
vorgebrachten Arguments, dass es nun plötzlich doch "wieder die USA"
seien, die "die Kohlen 'für uns' aus dem Feuer holen": Wo ist das
ganze derzeitige Vorgehen wirklich vom Ende her gedacht? Selbst im
Fall eines "größeren Plans" angesichts ernst zu nehmender Bezugnahmen
auf die "graue Eminenz" an US-Berater_innen stellt sich doch immer
wieder von Neuem die Frage: Wo auch nur in den letzten zwei
Jahrzehnten haben Kriege irgend etwas gebracht, außer noch mehr
Toten, weiteren Problemen und Kriegen? Daran ändert die
Umetikettierung zu "Militärschlägen" und den vielen anderen
Spielarten nichts.

Und selbst, wenn etwa der nunmehr faktische Angriff auf syrisches
Staatsgebiet von der UNO (also auch Russland und China) "legitimiert"
worden wäre: Wo hätte es wirklich etwas nachhaltig gelöst? Wo liegt
dem denn ein wirklich dazu gereichendes gesamtpolitisches (Friedens-)
Konzept zu Grunde, außer solchen wie wie dem für eine
Nahost-Sicherheitskonferenz, in die alle(!) Beteiligten einbezogen
werden, die zum Teil seit Jahrzehnten und länger in den Wind
geschlagen werden? Von einer allseitig reformbedürftigen UNO noch zu
schweigen. 

Allein die von Florian Rötzer im vorliegenden Artikel genannten
zahlreichen Widersprüchlichkeiten, die "gerufenen Geister", die
"Herbeizauberung einer unbekannten al-Qaida-Gruppe, die für die USA
weitaus gefährlicher als der IS sein soll" (Umschreibung Rötzer) usw.
machen doch eigentlich deutlich, dass wir von irgend einer Art von
Lösung allein angesichts des "IS", von Syrien, Irak und darüber
hinaus um Lichtjahre entfernt sind. Es sterben immer nur noch mehr
Menschen bzw. werden massakriert. Nur ein "manchmal muss man eben
(doch) kämpfen", wäre hierfür m.E. bei Weitem zu einfach.

Mit besten Grüßen

Ein Friedensfreund

PS: Durch Edit eingefügter Satzteil: "einschließlich seiner
User-Community"

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