stimmt, aber es erfordert keine Präsenz. Und das Unternehmen, das wirklich von einem Fachkräftemangel betroffen ist, wird kein Problem damit haben, Leute von wo auch immer auf der Welt arbeiten zu lassen, solange der Job das technisch zuläßt.
In meinen Augen ist das Problem eh ein völlig anderes. Eine wesentliche Fähigkeit einer Führungsperson ist das Auftreten (scherzhaft bzw despektierlich "rumbossen" genannt), das mußten sich viele Führungskräfte mühevoll und oft teuer bezahlt aneignen. Und genau diese Fähigkeit ist im Online-Meeting absolut wertlos, selbstsicheres Auftreten hat keinerlei Wirkung, wenn das Gegenüber gar nicht hinschaut, oder sogar das Video abgeschaltet hat. Und im dümmsten Fall kappt der Schlingel einfach die Verbindung (Rechner abgestürzt, Windows macht gerade Updates, Internet kaputt, die Ausreden sind endlos). Den Chef einfach im physischen Meeting sitzen zu lassen und zu gehen, trauen sich dagegen nur die wenigsten. Man könnte es auch kurz zusammenfassen: das Führungspersonal, das sachgrundlos gegen Homeoffice ist, hat keine Lust, auf die autokratische Komponente ihrer Tätigkeit zu verzichten. Gute Chefs brauchen diese dagegen überhaupt nicht.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.12.2024 17:14).