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Avatar von Artur_B
  • Artur_B

mehr als 1000 Beiträge seit 09.09.2004

Richtig festgestellt

dass es gar nicht so sehr auf die Absichten der US-Regierung ankommt, wie auf die Fähigkeit, etwas zu tun. Man darf ohne Weiteres feststellen, dass die USA im gegenwärtigen Zustand nicht in der Lage wären, einen Krieg wie in Irak oder Afghanistan loszubrechen. Nicht einmal ein ferngesteuerter Naziputsch wie in der Ukraine wäre möglich. Der politische Apparat, der dazu nötig ist, existiert derzeit nicht mehr.

Etwas genauer: Hillary Clinton wäre in Syrien einmarschiert, mit Bodentruppen. Trump wollte das nicht, er sollte durch die zwei fingierten Giftgasangriffe dazu gezwungen werden. Aber zu mehr als einem kurzen, sinnlosen Herumgeballer ließ er sich nicht hinreißen und da hatte er die Mehrheit der Amerikaner hinter sich. Boots on the Ground, so sehr sie auch gefordert wuerden, waren mit ihm nicht zu haben. Ja, das kann man sagen: dieser Punkt war 2016 wahlentscheidend, so knapp wie das ausging. Für Biden ist die Lage noch prekärer: Clinton konnte noch behaupten, eine "Freie Syrische Armee" zu unterstützen. Von der steht heute fest, dass es sie niemals gab, es waren immer nur fanatische Islamisten. Wenn Biden halbwegs bei Trost ist, lässt er von Syrien die Finger.

Venezuela: reden wir Klartext. Maduro hat nur überlebt, weil er die Unterstützung Russlands und Chinas hatte. Ein ganz klares Zeichen an künftige Linksregierungen auf dem Halbkontinent, dass sie mit diesen beiden verlässliche Partner haben werden, was Handel und Sicherheit betrifft. Das Angebot wird verstanden und die Dinge geraten in Bewegung. Da nun meinen die USA, sie könnten mit einer Politik erfolgreich sein, die darin besteht, den Südamerikanern den Hintern hin zu strecken. Nichts anderes sind diese Sanktionen. Das Level der Ignoranz scheint dasselbe zu sein, wie bei Trump. Der letzte halbwegs Vernünftige war in dieser Hinsicht Obama.

Resümmee: es wird Lerneffekte geben. In Washington und noch mehr in Berlin.

Gruß Artur

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