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  • MIDNIGHT BLUE

mehr als 1000 Beiträge seit 20.05.2004

Es geht nur um Macht

0xdeadbeef schrieb am 16. Mai 2005 22:01

> Da kommen wir der Sache doch schon näher: Es ist also jeder
> Terrorist, der sich mit Gewalt gegen eine bestehende Macht erhebt?
> Ich unterscheide noch zwischen Recht und Unrecht.

Wie gesagt: Der Standpunkt ist entscheidend. Recht und Unrecht sind
Konstrukte der jeweiligen menschlichen Gesellschaft.

> Ich weiß nicht mehr wo ich das las, aber selbst der Staatsanwalt soll
> zugegeben haben, daß sie keine Straftat begangen hatten, man sie aber
> verurteilen müsste, bovor das passiere!

Kein "Staatsanwalt", der ja ein Vertreter der herrschenden Macht ist,
würde derartigen Schwachsinn behaupten. Das ist allerdings auch
uninteressant. Jeder Kriminelle ist der Meinung, er würde zu Unrecht
verfolgt werden. Was die eigenen Taten betrifft, haben Menschen ein
sehr verkümmertes Unrechtsbewußtsein.

> Habe ich anderes behauptet? Die Hintermänner sind Bin Laden, Putin,
> Bush, Karimow und wie sie alle heißen.

Du behauptest schon wieder, daß die Masse der Menschen wie
Marionetten gesteuert wird. Umgedreht wird ein Schuh daraus. Die
"Masse" sucht ihre Führer nach den jeweiligen Eigenen Bedürfnissen
aus. Derjenige, der ihnen am ehesten Entspricht, darf ihr "Führer"
sein und die Verantwortung übernehmen.

> Die Gesellschaft in der ich lebe, hat so viele unterschiedliche
> Ziele, daß ich nur wenige als die meinen bezeichnen würde. Bestimmte
> Ziele, wie "billig einkaufen", "billig Autofahren", möglichst viel
> Kohle auf Kosten anderer machen bspw. sind einfach nicht mein Ding.

Ein Teil deiner "privaten" Bedürfnisse oder Ziele müssen nicht
unbedingt mit den Zielen der Gesellschaft übereinstimmen. Diese
"Freiheit" hast du in einer Demokratie.

> Na gut, dann bin ich vielleicht Dein FEIND. Aber Du hast schon Recht:
> Diese Wahrheit ist wirklich sehr simpel. Dann meinst Du also, das
> Ziel auf menschenwürdiges Leben darf auch um den Preis Deines Lebens
> verfolgt werden?

Ich kenn dich nicht. Allerdings, wenn dein Ziel darin besteht, die
Gesellschaftsordnung in der ich lebe, mein Leben oder daß meiner
Familie, Freunde usw. zu bedrohen, dann bist du mein Feind.

> Du hast Feinde? Wie hast Du Dir die zu Feinden gemacht?

Jeder Mensch hat Feinde. Deswegen haben wir Regeln geschaffen, die
ein Zusammenleben ermöglichen, ohne das wir uns gleich umbringen
müssen.

> Klar. Vernünftiges Handeln aller Menschen ist ein Ziel und es liegt
> in der Natur der Sache, daß es nie erreicht werden wird. Es
> aufzugeben heißt aber, auf jede Zivilisation, Ethik, Moral zu
> verzichten. Und dann zeige mir doch mal, was den Menschen dann noch
> vom Tier unterscheidet. (Falls Dir das egal sein sollte, wenn Du auf
> einer Stufe mit Tieren stehst, mir ist es nicht)

Die Befriedigung der Bedürfnisse ist das Ziel. Ethik und Moral sind
vom Menschen geschaffene Werkzeuge die ein zivilisiertes
Zusammenleben ermöglichen. Diese Regeln unterscheiden uns vom
tierischen Instinkt.

> Jede Kultur, die endliche Ressourcen verbraucht, scheitert, wenn die
> Ressource verbraucht ist. Die Kämpfe um diese zuneigegehenden
> Ressourcen sind bestenfalls schmutzig und eines zivilisierten wesens
> nicht würdig. Sich nicht beizeiten um Ersatz für die
> lebensnotwendigen Ressourcen zu bemühen, ist schlicht dumm.

Nur hoch entwickelte oder extrem primitive Zivilisationen sind in der
Lage mit Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen. Zivilisationen, die
sich in der Entwicklung befinden, ändern einfach Moral und Ethik.

> Und als unschuldig bezeichne ich die, die ohne Grund getötet werden:
> Friedliche Demonstranten in Usbekistan oder Peking, Pendler in
> Madrid, "Opfer von Kollateralschäden" im Irak, Angestellte und
> Feuerwehrleute im WTC.

Wie gesagt: Eine Frage des Standpunktes!

> Weil in meinem Fall zuwenige Deutsche da sein werden. So einfach ist
> das.

Wieviel Menschen benötigst du für deinen privaten Service?

> Unvernünftig ist, daß die Arbeitnehmer zunächst nach Nationalität und
> dann nach Qualifikation ausgewählt werden sollen.

Wieso, glaubst du, exestieren Nationen und Staaten?

> Einzeln ist jeder schwach! Darum haben sich zu allen Zeiten überall
> auf der Welt Menschen zusammengetan, um gemeinsam stark zu sein. Was
> wäre ein Bin Laden ohne seine Kämpfer, was wäre George W. Bush ohne
> seine Anhänger, was ein Arbeiter ohne Gewerkschaft, ein Arbeitgeber
> ohne seine Arbeiter und den Unternehmerverband?
> Und daß es immer nur um Macht geht, ist nicht wahr. Das weiß ich aus
> eigener Anschauung.

Na so etwas? Was erzählst du dann immer von Moral und Ethik, wenn für
dich nur die "Stärke" der Macht das entscheidende Kriterium ist?


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