MIDNIGHT BLUE schrieb am 15. Mai 2005 23:39
> 0xdeadbeef schrieb am 15. Mai 2005 22:48
>
> > Knifflig, nicht? In Ländern, in denen praktisch alle Menschen satt zu
> > Essen haben, ihre kleinen persönlichen Bedürfnisse erfüllen können,
> > vielleicht sogar ihre Meinung frei äussern dürfen, gibt es praktisch
> > keinen Extremismus. Keinen religiösen und keinen politischen.
>
> Wohlstand ist keine Versicherung gegen Terrorismus. Es exestiert
> nicht einmal ein bewiesener Zusammenhang zwischen Armut und
> Terrorismus. Im Gegenteil: Schon die Prototypen des modernen
> Terrorismus, die russischen Attentäter des späten 19. Jahrhunderts,
> waren Bürgersöhne und junge Adlige. Auch die deutsche RAF und ihre
> Genossen in Italien, Japan und anderswo kamen weder aus dem
> Arbeiterklasse, noch kannten sie soziales Elend aus ihrer Umgebung.
Kein Widerspruch. Aber: Das waren allesamt politische "Terroristen",
die gezielt Repräsentanten eines verhassten Systems attakierten,
praktisch nie das einfache Volk.
> Bin Laden wuchs in saudischen Millionärskreisen auf, nicht in
> afghanischen Flüchtlingslagern.
Die Führer dieser "Terroristen" hängen sich auch keine
Sprengstoffgürtel um, ebensowenig wie die Führer der "Koalition der
Willigen" je an der Front zu sehen sind. Die mißbrauchen ihre Kämpfer
(GIs, Selbstmordattentäter etc.) nur für eigene Zwecke.
> Soziale Motive spielen in der
> Propaganda islamistischer Fundamentalisten kaum eine Rolle.
> Gottlosigkeit, Sittenlosigkeit, moralische Verkommenheit, lauten ihre
> Anklagepunkte gegen den Westen. Die Terroristen selbst betrachten
> sich nicht als noble Robin Hoods, sondern als Kreuzzügler in
> umgekehrte Richtung.
Das liegt im Wesen der Propaganda: Es geht nicht um Tatsachen oder
wirkliche Ziele. Es geht um die Schlagwörter, die die Massen
mobilisieren. Sei es "Gottlosigkeit", "brutale Kapitalisten" oder
"Benzinpreistreiber".
> > Und am Ende wird so kommen:
> > Die mitteleuropäischen Länder werden sich Einwanderern öffnen. Diese
> > werden, da im Westen und Norden nur Wasser ist, aus Afrika, Asien und
> > teilweise GUS-Staaten kommen. Nach ein paar Jahren wird der Islam die
> > Staatsreligion sein, die die dann satten und wohlhabenden "deutschen"
> > Moslems genauso fanatisch pflegen werden, wie die derzeitigen
> > Deutschen ihr Christentum.
>
> Wozu sollten wir uns Einwanderern öffnen? Um unseren Genpool
> aufzufrischen?
Kann auch nicht schaden. Wichtiger ist mir aber der Typ, der mir (Jg.
1961) Essen macht, putzt, wäscht etc. wenn ich das nicht mehr können
werde. Und wenn der dannn noch Steuern und Sozialabgaben zahlt, darf
der jeden Gott anbeten, den er sich ausdenken kann.
> Es ist schon so absurd, wie im aufgeklärten Europa,
> Relligion wieder einen Zugewinn erzielen kann. Ich gehe einfach
> einmal davon aus, daß die "Wiedergeburt" der christliche Glaubens
> eine direkte Reaktion auf den aggressiven Islamismus ist.
Mag sein. Für entscheidend halte ich aber auch, daß, anders als bei
Paul VI., praktisch live vom Sterben des Papstes berichtet wurde. Und
daß es dann ein Deutscher wurde, hat die gleiche Bedeutung, wie wenn
Michael Schumacher (der Monegasse mit dem italienischen Auto)
Weltmeister wird. Ich sage nur "Wir sind Papst", "Wir sind
Weltmeister".
> Im Pinzip gehört aber jede Form von Relligion auf den Müllhaufen der
> Geschichte.
Als Krücke für die Schwachen sind sie unverzichtbar. Andere Gründe
würden hier zu weit führen.
> Glaub es ruhig. Moscheen werden in Europa NIEMALS das
> Stadtbild prägen. Wir haben uns an unsere Kirchen zu sehr gewöhnt.
"Wir" haben uns an Döner-Buden, Pizza, McDonalds, Shareholder-Value,
Motherboards, Handies und Toyota gewöhnt, "wir" werden uns auch an
Moscheen gewöhnen, wenn deren Besucher tatsächlich mal für unsere
Altersversorgung sorgen werden.
An das koordinierte Gebimmel der fünf in Hörweite liegenden Kirchen
werde ich mich nie gewöhnen! Diese Belästigung dauert bis zu 30
Minuten in denen ich ausserhalb des hauses nicht telefonieren kann!
Und wenn das eigentlich Ziel aller dieser Aktionen westlicher
Regierungen, Erdöl und -Gas, zuneige gehen, werden wir uns noch an
ganz andere Zumutungen gewöhnen.
Gute Nacht,
0xdeadbeef
> 0xdeadbeef schrieb am 15. Mai 2005 22:48
>
> > Knifflig, nicht? In Ländern, in denen praktisch alle Menschen satt zu
> > Essen haben, ihre kleinen persönlichen Bedürfnisse erfüllen können,
> > vielleicht sogar ihre Meinung frei äussern dürfen, gibt es praktisch
> > keinen Extremismus. Keinen religiösen und keinen politischen.
>
> Wohlstand ist keine Versicherung gegen Terrorismus. Es exestiert
> nicht einmal ein bewiesener Zusammenhang zwischen Armut und
> Terrorismus. Im Gegenteil: Schon die Prototypen des modernen
> Terrorismus, die russischen Attentäter des späten 19. Jahrhunderts,
> waren Bürgersöhne und junge Adlige. Auch die deutsche RAF und ihre
> Genossen in Italien, Japan und anderswo kamen weder aus dem
> Arbeiterklasse, noch kannten sie soziales Elend aus ihrer Umgebung.
Kein Widerspruch. Aber: Das waren allesamt politische "Terroristen",
die gezielt Repräsentanten eines verhassten Systems attakierten,
praktisch nie das einfache Volk.
> Bin Laden wuchs in saudischen Millionärskreisen auf, nicht in
> afghanischen Flüchtlingslagern.
Die Führer dieser "Terroristen" hängen sich auch keine
Sprengstoffgürtel um, ebensowenig wie die Führer der "Koalition der
Willigen" je an der Front zu sehen sind. Die mißbrauchen ihre Kämpfer
(GIs, Selbstmordattentäter etc.) nur für eigene Zwecke.
> Soziale Motive spielen in der
> Propaganda islamistischer Fundamentalisten kaum eine Rolle.
> Gottlosigkeit, Sittenlosigkeit, moralische Verkommenheit, lauten ihre
> Anklagepunkte gegen den Westen. Die Terroristen selbst betrachten
> sich nicht als noble Robin Hoods, sondern als Kreuzzügler in
> umgekehrte Richtung.
Das liegt im Wesen der Propaganda: Es geht nicht um Tatsachen oder
wirkliche Ziele. Es geht um die Schlagwörter, die die Massen
mobilisieren. Sei es "Gottlosigkeit", "brutale Kapitalisten" oder
"Benzinpreistreiber".
> > Und am Ende wird so kommen:
> > Die mitteleuropäischen Länder werden sich Einwanderern öffnen. Diese
> > werden, da im Westen und Norden nur Wasser ist, aus Afrika, Asien und
> > teilweise GUS-Staaten kommen. Nach ein paar Jahren wird der Islam die
> > Staatsreligion sein, die die dann satten und wohlhabenden "deutschen"
> > Moslems genauso fanatisch pflegen werden, wie die derzeitigen
> > Deutschen ihr Christentum.
>
> Wozu sollten wir uns Einwanderern öffnen? Um unseren Genpool
> aufzufrischen?
Kann auch nicht schaden. Wichtiger ist mir aber der Typ, der mir (Jg.
1961) Essen macht, putzt, wäscht etc. wenn ich das nicht mehr können
werde. Und wenn der dannn noch Steuern und Sozialabgaben zahlt, darf
der jeden Gott anbeten, den er sich ausdenken kann.
> Es ist schon so absurd, wie im aufgeklärten Europa,
> Relligion wieder einen Zugewinn erzielen kann. Ich gehe einfach
> einmal davon aus, daß die "Wiedergeburt" der christliche Glaubens
> eine direkte Reaktion auf den aggressiven Islamismus ist.
Mag sein. Für entscheidend halte ich aber auch, daß, anders als bei
Paul VI., praktisch live vom Sterben des Papstes berichtet wurde. Und
daß es dann ein Deutscher wurde, hat die gleiche Bedeutung, wie wenn
Michael Schumacher (der Monegasse mit dem italienischen Auto)
Weltmeister wird. Ich sage nur "Wir sind Papst", "Wir sind
Weltmeister".
> Im Pinzip gehört aber jede Form von Relligion auf den Müllhaufen der
> Geschichte.
Als Krücke für die Schwachen sind sie unverzichtbar. Andere Gründe
würden hier zu weit führen.
> Glaub es ruhig. Moscheen werden in Europa NIEMALS das
> Stadtbild prägen. Wir haben uns an unsere Kirchen zu sehr gewöhnt.
"Wir" haben uns an Döner-Buden, Pizza, McDonalds, Shareholder-Value,
Motherboards, Handies und Toyota gewöhnt, "wir" werden uns auch an
Moscheen gewöhnen, wenn deren Besucher tatsächlich mal für unsere
Altersversorgung sorgen werden.
An das koordinierte Gebimmel der fünf in Hörweite liegenden Kirchen
werde ich mich nie gewöhnen! Diese Belästigung dauert bis zu 30
Minuten in denen ich ausserhalb des hauses nicht telefonieren kann!
Und wenn das eigentlich Ziel aller dieser Aktionen westlicher
Regierungen, Erdöl und -Gas, zuneige gehen, werden wir uns noch an
ganz andere Zumutungen gewöhnen.
Gute Nacht,
0xdeadbeef