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Avatar von demon driver
  • demon driver

mehr als 1000 Beiträge seit 25.02.2000

Vieles richtig, aber zweifelhafter Tenor und zweifelhaftes Fazit

Wenn schon das Arbeitslosigkeitsministerium zugibt, dass es eigentlich keinen Fachkräftemangel gibt, sondern nur punktuelle Engpässe, wie es sie schon immer gab und immer geben wird, weil selbst bei noch so hoher Arbeitslosigkeit nicht wirklich zu erwarten ist, dass jederzeit an jedem Ort Leute mit jeder Qualifikation und jeder Spezialisierung nur darauf warten, von jemandem gesucht zu werden, dann ist das bei aller systematischer Statistikfälscherei immer noch ein wesentlich seriöserer Hinweis auf die realen Zustände als die berufsmäßig partikularinteressengeleitete, immer dezidiert einseitig arbeitnehmerfeindliche Jammer-Lügenpropganda der Arbeitgeberverbände.

Warum soll sich am status quo etwas im Sinne der Arbeitgeber ändern? Damit die nach Jahrzehnten des Reallohnrückgangs seit kurzem erstmals wieder leicht positiv verlaufende Entwicklung der kaufkraftbereinigten Löhne wieder nach unten geht?

Interessanter wäre zum Beispiel die Frage, ob den Prognostikern der dräuenden Gefahr von "demographischer Entwicklung" und " Fachkräftemangel" nicht sowieso der Technologie- und Automatisierungsfortschritt einen Strich durch die Rechnung macht, der nicht nur immer weitergeht, sondern auch qualitativ immer weiter zunimmt und immer stärker auch immer anspruchsvollere und immer höher qualifizierte Tätigkeiten erfasst.

Die Welt braucht weder immer mehr Arbeit noch immer mehr Arbeitskräfte. Die Welt braucht vielmehr ein Konzept, das einerseits die Überproduktion von überflüssigem Dreck zurückschraubt, und andererseits endlich begreift, dass Arbeit um der Arbeit willen Quatsch ist.

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