Dass es zum Bedarf von Fachkräften unterschiedliche Anschauungen und größere regionale Unterschiede gibt, wurde zum Beispiel gestern in der Wirtschaftswoche angesprochen. Dort wird dem beklagten Mangel an Fachkräften die Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit entgegengesetzt, wonach es angesichts von 1,2 Millionen arbeitslosen "Fachkräften, Spezialisten und Experten" keinen allgemeinen Fachkräftemangel in Deutschland gebe.
Der renommierte Arbeitsmarktexperte Karl Brenke hält den Fachkräftemangel in Deutschland für einen Mythos, welcher beispielsweise vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) vorgeschoben wird um durch den Zuzug ausländischer Arbeitskräfte für mehr Konkurrenz am deutschen Arbeitsmarkt zu sorgen, mit dem Ziel, das Lohnniveau zu halten bzw. Lohnerhöhungen zu vermeiden.
“(…) Alles in allem vermutet Brenke, dass es überhaupt keinen Fachkräftemangel geben wird. 'Hinter den Schreckensmeldungen stecken die Interessen von Arbeitgebern. Sie wollen so viele junge Menschen wie möglich ermuntern, eine Karriere in einem MINT-Beruf einzuschlagen. Je mehr Absolventen in diesem Segment miteinander konkurrieren, desto weniger stehen die Arbeitgeber unter Druck, die Löhne zu erhöhen.' (...)“
https://www.helmholtz.de/bildung/mythos-fachkraeftemangel/