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eben

AR schrieb am 19. Juni 2007 10:49

> Wieso? Er schrieb ausdrücklich "aufgegebene Fahrräder". Die erkennt
> man meist schon von weitem. (Ist natürlich keine Garantie - astrein
> ist das nicht.) In der Not vergisst man aber sehr schnell, sich über
> das Eigentum anderer Leute Gedanken zu machen. Würde ich in einer
> solchen Lage, ehrlich gesagt, auch tun. Darum ist ein
> funktionierender Sozialstaat ja so viel wert, da er neben einem Mehr
> an Menschlichkeit u.a. auch für eine gewisse Rechtssicherheit sorgt.
> Warum der jetzt so leichtfertig demoliert wird, kann nur auf der Gier
> und Dummheit gewisser Leute beruhen.

Eben. Großstädte sind voll von Fahrrädern, die nichts mehr machen,
als an irgendeiner Straßenecke vor sich hinzurosten, oft nicht einmal
abgeschlossen (und eh nicht mehr fahrtüchtig). Manchmal findet man
eins, wo der Rahmen noch völlig intakt ist, nur vielleicht ein Rad
oder beide nach einem Unfall total verbogen. Man muß natürlich
aufpassen, daß man nicht eins erwischt, wo sich der Rahmen verzogen
hat.

Ein Freund von mir hat neulich ein teures Mountainbike gefunden,
dessen Gangschaltung komplett hinüber war, das aber ansonsten noch
völlig intakt war. Das war nicht einmal abgeschlossen, irgendwer
hatte es an den Straßenrand geworfen. Wenn er irgendwo eine passende
Gangschaltung findet, hat er ein tolles neues Fahrrad.

> Es mag Dir fremd klingen, aber für manche Leute bedeuten 30€ eine
> Woche lang zu Essen. Von denen gibt es inzwischen leider mehr als man
> so denkt.

Außerdem glaubt man gar nicht, was manche Menschen einfach am
Straßenrand "entsorgen". Die schmeißen die tollsten Fahrräder weg,
bloß weil irgendwas daran kaputt ist, was sich reparieren läßt.

> Illegal, aber bei Betrachtung der Sache auch scheißegal. :-) Es gibt
> Gesetze, die sind unsinnig. Solange die Leute keinen Saustall
> anrichten, halte ich das für absolut ok. Hätte ich einen solchen
> Laden würde ich das Zeug extra dafür rausstellen.

Eben. An unsinnige Gesetze sollte sich eh keiner halten, das füttert
nur den Ewigen Preußen in jedem von uns.

Wenn Lebensmittel sich nicht mehr verkaufen lassen, sollen die Leute
sie der Tafel stiften. Wenn sie sie lieber wegschmeißen, sollen sie
sich nicht beschweren, wenn Leute containern gehen.

> Toll ist das alles nicht. Wer da zur grenzwertigen Selbsthilfe
> greift, kann da mit einem gewisses Verständnis von meiner Seite
> rechnen. Auch wenn's mich natürlich anpissen würde, wenn ich das
> Opfer wäre. ;-)

In Köln gibt es ja inzwischen ein Gesetz, das es verbietet,
Pfandflaschen aus dem Müll zu holen. Natürlich hält sich keiner
daran.

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