Freiheitlicher_Liberalist schrieb am 22.01.2021 06:40:
Gibts irgendwo Infos wie das in China, Nordkorea und Venezuela ist?
Ich habe 2013 ein halbes Jahr in Venezuela gearbeitet und nicht einen faktischen Obdachlosen gesehen. Es gibt dort staatlich und illegal gebaute "Wohnbarrackensiedlungen" (Barrios). Eine staatliche Hütte besteht aus vier Armierungsgitter, mit grenzwertig angemischtem Beton beidseitig dünn beschmiert, einem Wellblechdach und einer Tür. Diese Hütten werden "verlost" und häufig freut sich eine alleinerziehende Mutter (wobei die Eigentumsverhältnisse etwas unklar sind).
Seit dem Exodus vieler Venezuelaner beim Niedergang ihres Landes gibt's auch genügend leerstehende Wohnungen, wo man zur Not eben "reingeht".
Wohneigentum selbst ist rechtlich geschützt. Immobilienkauf ist billig, wird nur Venezolanern oder Personen mit dauerhafter Aufenthaltserlaubnis gestattet, Vermieten bringt nicht viel (Mieten sind nicht einmal mit den Stromkosten in Deutschland vergleichbar). Nicht selten werden leere Wohnungen Bekannten gratis überlassen, damit eben Fremde nicht "reingehen".
Venezuela hat also ganz andere Probleme.