Alles nach Plan schrieb am 20.03.2023 13:55:
Re: 95% der Toten gehen aufs Konto Suniten vs Schiiten.
Die hat keiner gezwungen sich gegenseitig zu massakrieren…
Ob soviele Toten auf die Rechnung des sunnitisch-schiitischen Konfliktes gehen, kann ich nicht beurteilen. Doch in vergangenen Jahrhunderten gab es Kriege zwischen diesen muslimischen Religionsschulen - und Staaten und Religionsgemeinschaften - die tausende von Toten zählten in unzähligen Schlachten. Dieser Konflikt dauert an, z.B. im Jemen.
Bei diesem bewaffneten Konflikt geht es anfänglich hauptsächlich um die rechtmäßige Nachfolge der ersten vier Kalifen. Da haben sich Sunniten und Schiiten entzweit. Die Nachfolge des Kalifen stand bis zu diesem "Schisma" immer den führenden männlichen Angehörigen aus der Familie des Propheten Mohammed zu. Die Schiiten sahen das anders: sie brachten mit der Mystik (ihr Glaube an letztendlich zwölf Imame, von denen der letzte als "entrückt" gilt) eine weitere spirituelle Komponente ins Feld. Der vierte Kalif war für die Schiiten der erste Imam: ʿAlī ibn Abī Tālib. Sehr bald nach seinem Tod am 28. Januar 661 in Kufa kam es zur ersten Schlacht zwischen den Lagern bei der Stadt Basra (islamisches Datum der Schlacht: 10. Dschumada th-thaniyya des Jahres 36 (entspricht dem 4. Dezember 656)), also zwischen Kriegsparteien, die später als Schiiten und als Sunniten den benannten Schulen des Islam zugeordnet wurden. Die Schiiten erlitten eine vernichtende Niederlage: Mohammed's Witwe ʿĀ'ischa verlor mit ihrem Heer gegen ihren Gegenspieler ʿAlīs. Das kennzeichnet den Anfang der Fede zwischen Sunniten und Schiiten.
Islamwissenschaftler haben erarbeitet, das die religiösen Vorschriften (in den maßgeblichen Schriften) von Sunniten und Schiiten mit mindestens 80% übereinstimmen.
MFG
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.03.2023 22:11).