Guckstu schrieb am 26.09.2024 17:42:
Die erste Hälfte ist finde ich jedenfalls enttäuschend: Die Republikaner versuchen, aus dem Besuch für den Wahlkampf Kapital zu schlagen. Die innenpolitischen Spannungen in den USA kann nichts und niemand weiter anheizen, das besorgen die Trumpisten schon ganz alleine, egal, ob ein Selenski oder eine Mutter Theresa kommt.
Die zweite Hälfte hätte mich ja interessiert.
Aber ein Artikel im WSJ hinter einer Paywall als Beleg?
Und dass die neuesten Entwicklungen die Amis entmutigt hätten - na, das ist nicht sehr glaubhaft. Die Ukrainer haben in Kursk vorgeführt, dass sie die russischen Armeen selbst mit unzureichender Unterstützung aus dem Gleichgewicht bringen können. Da kommt der Verdacht auf, dass das WSJ da selbst parteilich berichtet.
Und NATÜRLICH will Selenski mehr Waffen. Beim gegenwärtigen Unterstützungslevel wird da nix, das zieht den Krieg nur in die Länge und es bleibt offen, ob die Ukraine gewinnt oder nicht; will man in einem Krieg ein klares, rasches Ergebnis, muss man entweder sofort aufgeben oder sofort maximal unterstützen. Nicht kleckern, sondern klotzen - oder eben kapitulieren. Ich weiß gar nicht, was das WSJ da will.Und dann die These, dass die neue russische Nukleardoktrin das Risiko einer nuklearen Eskalation erhöht hätte - nö, hat es nicht.
Mit und ohne diese Doktrin war immer klar: Russland wird Nuklearwaffen dann einsetzen, wenn seine Souveränität bedroht ist, aber das ist ja gar nicht das Ziel der Ukraine oder des Westens.
D.h. die Doktrin hat die Konditionen der Wette, dass Russland keine Nuklearwaffen einsetzt, um kein Jota verändert, und daran ist auch nichts riskant: Sollte Moskau strategische Nuklearwaffen einsetzen, würde Russland selber untergehen, und darauf hat Putin garantiert keine Lust, dafür hat er weder persönliche Motive noch hat er ideologische Motive.Ja, und das war schon alles, was im Artikel stand.
Was bleibt?
Eine Nullaussage (die Republikaner sind unglücklich, waren sie auch vorher).
Eine Aussage irgendwelcher Politmenschen in Washington, die unzufrieden sind - na, solche findet man immer.
Eine fragwürdige Einschätzung nuklearer Risiken, die im Forum schon sehr viel intensiver diskutiert wurden, bei keinerlei Änderung der tatsächlichen Umstände.
Na ja. Verschwendete Lesezeit für mich.Na gut.
Ich wünsch viel Spaß beim Farbklicken, die Farbe wird ja eh danach gemacht, auf welcher Seite des Zauns man sich positioniert; Kritik am Posting ist interessanter.
Die Person, die diese Kritik an Selenskyj vorgebracht hat, war ein Ukraine- und Waffenlieferungssupporter. Soviel zu dem Thema, dass die Republikaner einfach nur die Situation ausnutzen. Selenskyj ist regelmaessig in den USA und haelt Reden im Parlament. Warum? Er ist kein Amerikaner.
Er toent tagelang von einem Siegesplan und dann sind es lediglich NATO Mitgliedschaft, alle Waffen, die sie gerne haetten und der Wille Langstreckenraketen einzusetzen. Darf es noch eine Atombombe sein? Was den Krieg in die Laenge zieht sind die Waffenlieferungen ohne selbige schon laengst eine diplomatische Loesung gefunden worden waere. Dann waere die Krim und die Landbruecke verloren gewesen aber es waeren keine 1 Millionen Menschen gestorben. Wie lange soll das weitergehen? Bis es 2 oder 3 Millionen sind? "Wir" verteidigen die Westliche Welt bis zum letzten Ukrainer.
Und ganz ehrlich, wenn die Ukraine tiefer in Russland eindringt wuerde ich nicht meine Hand dafuer ins Feuer dafuer legen, dass nicht irgendwann eine Atombombe auf Kiew landet und den Krieg ein fuer alle mal beendet. Die Ukraine ist kein NATO-Mitglied. So ein Schlag wuerde keinen Buendnisfall nach sich ziehen und Russland ist sowieso schon isoliert. Die Kosten-Nutzen-Kalkulation dafuer ist nur noch nicht so weit. In diesem Fall wuerde kein Land der Welt eingreifen. Die sind ja nicht Selbstmoerderisch.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.09.2024 05:56).