dass es massiv rumort, hat nach der Wagner-Revolte zuletzt die Abberufung diverser Kommandeure von der Front gezeigt, die sich über die schlechten versorgungstechnischen Zustände beklagt haben bzw. miserable Führung von ganz oben. Wie gerne vergessen wird, war das ja auch der Grund für die Wagner Revolte. Es scheint also durchaus ordentliche Unzufriedenheit zu geben in der russischen Armee. Und ja, das wird mit zunnehmenden Angriffen auf die Logistik (kürzlich hat es ja erneut eine logistisch wichtige Eisenbahnbrücke auf der Krim getroffen) sicher nicht besser. Gleiches gilt für absehbar immer stärker zunehmenden Beschuss der Krim und Russlands selbst. Man fängt ja langsam an in Moskau die eigene Medizin zu schmecken. Und das dürfte mehr ein Vorgeschmack sein. Denn die Ukraine selbst baut ja Kapazitäten für Drohnen / Marschflugkörper auf, die dann dahin geschossen werden wo man es für richtig hält.
Und ja: Für gescheitert halten nur die Leute die Offensive, die die ukrainische Strategie nicht verstehen. Massive Degradierung der Logistik, der russischen Artillerie und Kommandostrukturen. Ohne ausreichend Nachschub und Artillerieunterstützung wird es schwer, eine noch so tolle Verteidigungslinie zu halten. Wie es mit den Verlusten aussieht, wird sich im Herbst / Winter zeigen. Mal sehen, ob Russland erneut mobilisieren muss.
Ein weiterer Aspekt ist der ausgelaufene Getreidedeal. Russland wird sich schwer tun, hier eine Blockade durchzuführen, ohne ordentlich Schiffe einzubüßen. Denn dafür muss man dann wohl in Reichweite der Ukrainer. Gleichzeitig geht ein wesentlicher Teil russischer Ölexporte durch das schwarze Meer. Hier könnte es noch zu ziemlich unangenehmen Folgen für Russland kommen, denn auch was Marine angeht bleibt die Ukraine ja nicht untätig.