Wenn in Deutschland ein Bundesland die Schulen schließt, ein anderes Restaurants und ein Drittes Klamottenläden, dann zählt das so als ob bundesweit sowohl Schulen, als auch Restaurants und Klamottenläden geschlossen sind. Stark förderale Länder wie Deutschland enden daher im Stringency Index weit höher als es der Realität entspricht.
Tut mir leid, aber das ist nicht korrekt. Für ein Land werden für alle Regionen jeweils der Index gebildet und davon der größte Wert dem Land zugeschlagen. Das bedeutet aber nicht, daß für ein Land die drakonischsten Maßnahmen der Unterregionen in einen Topf geworfen werden.
Daß man besser den Median der Regionsindizes hätte nehmen sollen, steht auf einem anderen Blatt. Und so wahnsinnig unterschiedlich waren die Maßnahmen in den Bundesländern auch nicht, trotz Förderalismus. Da müßte man mal eine Übersicht über die Indizes der einzelnen Bundesländer finden.
Außerdem sind sich Epidiomologen einig, dass die Frühzeitigkeit der Maßnahmen in der jeweiligen Infektionswelle maßgeblich den Erfolg der Maßnahmen mitbestimmt, etwas was der Stringency Index gar nicht abbildet.
Genau das ist ja Gegenstand der Studie, inwiefern die Maßnahmen die Mortalität reduzieren konnten. Eine Maßnahme ist ja nicht alleine dadurch hilfreich, wenn sie frühzeitig angewendet wird.
Gruß