H3PO4 schrieb am 22. Januar 2010 13:44
> Da muss ich Ihnen zustimmen, Aufklärung ist enorm wichtig. Jedoch
> habe ich solche Aussagen schon oft gehört, nach dem Motto: "Bevor wir
> eine Aktion machen können, müssen wir erstmal genügend Leute dafür
> finden. Und dazu müssen wir die Leute natürlich von dieser Idee
> überzeugen. Und dafür brauchen wir erstmal eine Menge Aufklärung,
> Bildungsarbeit und Information." - Im Endeffekt, Sie ahnen es, findet
> die Aktion dann nicht statt.
Das finde ich dann aber auch nicht so schlimm. Denn wenn sich jemand
einfach nur mit einem Plakat in der Hand auf eine Demo stellt, und
dahinter aber kein echtes Bewusstsein für die Sache steht, nutzt die
Aktion sowieso nichts und ist eine Art Lippenbekenntnis.
Stellen Sie sich mal auf eine X-beliebige "Montagsdemo" und fragen
sie jemanden, der ein Plakat mit sowas wie "Wir brauchen mehr Arbeit"
in der Hand hält, warum er ausgerechnet nach Arbeit schreit. Sie
werden verblüfft sein, was da für Antworten kommen. Arbeit braucht
nämlich keiner, aber Einkommen. Warum und wieso das in *dieser*
Wirtschaftsweise auf zerstörerische, negative Art verknüpft ist --
diese Frage kommt den meisten gar nicht erst in den Sinn.
Fragen Sie dann mal weiter, warum er von "wir" spricht. Welches
Kollektiv ist da eigentlich gemeint? Gibt es das überhaupt? Und wenn
ja, was bedeutet das?
> Beides ist wichtig, aber ich habe oftmals den Eindruck, viele ruhen
> sich auf der "Aufklärung" aus.
Aufklärung betreiben ist eigentlich harte Arbeit -- und kostet Zeit.
Ich versuche es dennoch. ;-)
> Aber durch destruktive Kritik erreichen
> Sie nichts, Sie schaffen keinen Gegenbild. Sie zerstören nur. Und
> hoffen darauf, der andere werde schon selbst genügend nachdenken,
> nachfragen und zu einer neuen Meinung kommen.
Genau so ist es. Man kann aus Kritik, egal ob "konstruktiv" oder
"destruktiv", aber immer auch eine Zielrichtung ablesen. Leute, die
immerzu nach "konstruktiver" Kritik schreien, wollen eigentlich
meistens nur einen Vorschlag zur Prüfung geliefert bekommen, ohne
selbst nachdenken zu müssen.
> Im Zweifel handeln Sie
> sich nur eine noch gefestigtere Meinung beim anderen ein.
Das kann mitunter passieren -- dann muß man eben erneut ansetzen.
> Da muss ich Ihnen zustimmen, Aufklärung ist enorm wichtig. Jedoch
> habe ich solche Aussagen schon oft gehört, nach dem Motto: "Bevor wir
> eine Aktion machen können, müssen wir erstmal genügend Leute dafür
> finden. Und dazu müssen wir die Leute natürlich von dieser Idee
> überzeugen. Und dafür brauchen wir erstmal eine Menge Aufklärung,
> Bildungsarbeit und Information." - Im Endeffekt, Sie ahnen es, findet
> die Aktion dann nicht statt.
Das finde ich dann aber auch nicht so schlimm. Denn wenn sich jemand
einfach nur mit einem Plakat in der Hand auf eine Demo stellt, und
dahinter aber kein echtes Bewusstsein für die Sache steht, nutzt die
Aktion sowieso nichts und ist eine Art Lippenbekenntnis.
Stellen Sie sich mal auf eine X-beliebige "Montagsdemo" und fragen
sie jemanden, der ein Plakat mit sowas wie "Wir brauchen mehr Arbeit"
in der Hand hält, warum er ausgerechnet nach Arbeit schreit. Sie
werden verblüfft sein, was da für Antworten kommen. Arbeit braucht
nämlich keiner, aber Einkommen. Warum und wieso das in *dieser*
Wirtschaftsweise auf zerstörerische, negative Art verknüpft ist --
diese Frage kommt den meisten gar nicht erst in den Sinn.
Fragen Sie dann mal weiter, warum er von "wir" spricht. Welches
Kollektiv ist da eigentlich gemeint? Gibt es das überhaupt? Und wenn
ja, was bedeutet das?
> Beides ist wichtig, aber ich habe oftmals den Eindruck, viele ruhen
> sich auf der "Aufklärung" aus.
Aufklärung betreiben ist eigentlich harte Arbeit -- und kostet Zeit.
Ich versuche es dennoch. ;-)
> Aber durch destruktive Kritik erreichen
> Sie nichts, Sie schaffen keinen Gegenbild. Sie zerstören nur. Und
> hoffen darauf, der andere werde schon selbst genügend nachdenken,
> nachfragen und zu einer neuen Meinung kommen.
Genau so ist es. Man kann aus Kritik, egal ob "konstruktiv" oder
"destruktiv", aber immer auch eine Zielrichtung ablesen. Leute, die
immerzu nach "konstruktiver" Kritik schreien, wollen eigentlich
meistens nur einen Vorschlag zur Prüfung geliefert bekommen, ohne
selbst nachdenken zu müssen.
> Im Zweifel handeln Sie
> sich nur eine noch gefestigtere Meinung beim anderen ein.
Das kann mitunter passieren -- dann muß man eben erneut ansetzen.