> Das finde ich dann aber auch nicht so schlimm. Denn wenn sich jemand
> einfach nur mit einem Plakat in der Hand auf eine Demo stellt, und
> dahinter aber kein echtes Bewusstsein für die Sache steht, nutzt die
> Aktion sowieso nichts und ist eine Art Lippenbekenntnis.
Mag sein, aber diese Leute brauchen Sie nun einmal auch. Sie werden
nie die kritische Masse überschreiten, wenn Sie darauf bestehen, alle
müssen zu 100% überzeugt sein. Da unterschätzen Sie gruppendynamische
Prozesse aber gewaltig.
> Stellen Sie sich mal auf eine X-beliebige "Montagsdemo" und fragen
> sie jemanden, der ein Plakat mit sowas wie "Wir brauchen mehr Arbeit"
> in der Hand hält, warum er ausgerechnet nach Arbeit schreit. Sie
> werden verblüfft sein, was da für Antworten kommen. Arbeit braucht
> nämlich keiner, aber Einkommen. Warum und wieso das in *dieser*
> Wirtschaftsweise auf zerstörerische, negative Art verknüpft ist --
> diese Frage kommt den meisten gar nicht erst in den Sinn.
Völlig richtig. Die kommt auch anderen Menschen nicht in den Sinn,
die NICHT auf Montagsdemos anzutreffen sind. Ob Arbeit niemand
braucht, wage ich zu bezweifeln. Sie kann mehr sein als
Erwerbsarbeit. Sie kann auch Sinn geben - den viele brauchen. Ob der
in Arbeit liegt, ist auch wieder eine andere Frage. Einkommen
brauchen viele, ja. Aber muss es immer in Geld bestehen, ist wieder
eine andere Frage. Viele brauchen es ja nicht für sich selbst,
sondern für wiederum andere. Ich brauche mein Geld auch nicht für
mich. Ich brauch es, weil der Bäcker es von mir haben will, wenn ich
Brötchen hole. Ich könnte sie mir auch so holen, mit Gewalt z.B. -
aber das ist wieder ein anderes Thema. Ich brauch das Geld immer nur
für andere. Komisch, nicht? Ich selbst brauch gar keins. Wozu braucht
der Bäcker es? Der ist doch auch nur ein Mensch.
> > Beides ist wichtig, aber ich habe oftmals den Eindruck, viele ruhen
> > sich auf der "Aufklärung" aus.
>
> Aufklärung betreiben ist eigentlich harte Arbeit -- und kostet Zeit.
> Ich versuche es dennoch. ;-)
Das ehrt Sie sehr. Versuchen Sie dennoch, nicht NUR Aufklärung zu
betreiben. Irgendwann sind wir alle von Ihrer Aufklärung so schlau,
dass wir uns nicht mehr bewegen können. ;-)
> Genau so ist es. Man kann aus Kritik, egal ob "konstruktiv" oder
> "destruktiv", aber immer auch eine Zielrichtung ablesen.
Das setzt Bildung voraus. Viele haben dafür aber real keine Zeit.
> Leute, die
> immerzu nach "konstruktiver" Kritik schreien, wollen eigentlich
> meistens nur einen Vorschlag zur Prüfung geliefert bekommen, ohne
> selbst nachdenken zu müssen.
Irrtum. Leute, die nach "konstruktiver" Kritik schreien, wollen sich
nicht in endlosen Diskussionen verlieren und alles zerreden, sondern
endlich konkrete Vorschläge in die Tat umsetzen. Die Phasen von
Denken, Diskutieren und Handeln müssen sich gleichberechtigt
abwechseln.
> > Im Zweifel handeln Sie
> > sich nur eine noch gefestigtere Meinung beim anderen ein.
>
> Das kann mitunter passieren -- dann muß man eben erneut ansetzen.
Und hat es umso schwieriger. So erfüllt sich Aufklärung als
Selbstzweck.
> einfach nur mit einem Plakat in der Hand auf eine Demo stellt, und
> dahinter aber kein echtes Bewusstsein für die Sache steht, nutzt die
> Aktion sowieso nichts und ist eine Art Lippenbekenntnis.
Mag sein, aber diese Leute brauchen Sie nun einmal auch. Sie werden
nie die kritische Masse überschreiten, wenn Sie darauf bestehen, alle
müssen zu 100% überzeugt sein. Da unterschätzen Sie gruppendynamische
Prozesse aber gewaltig.
> Stellen Sie sich mal auf eine X-beliebige "Montagsdemo" und fragen
> sie jemanden, der ein Plakat mit sowas wie "Wir brauchen mehr Arbeit"
> in der Hand hält, warum er ausgerechnet nach Arbeit schreit. Sie
> werden verblüfft sein, was da für Antworten kommen. Arbeit braucht
> nämlich keiner, aber Einkommen. Warum und wieso das in *dieser*
> Wirtschaftsweise auf zerstörerische, negative Art verknüpft ist --
> diese Frage kommt den meisten gar nicht erst in den Sinn.
Völlig richtig. Die kommt auch anderen Menschen nicht in den Sinn,
die NICHT auf Montagsdemos anzutreffen sind. Ob Arbeit niemand
braucht, wage ich zu bezweifeln. Sie kann mehr sein als
Erwerbsarbeit. Sie kann auch Sinn geben - den viele brauchen. Ob der
in Arbeit liegt, ist auch wieder eine andere Frage. Einkommen
brauchen viele, ja. Aber muss es immer in Geld bestehen, ist wieder
eine andere Frage. Viele brauchen es ja nicht für sich selbst,
sondern für wiederum andere. Ich brauche mein Geld auch nicht für
mich. Ich brauch es, weil der Bäcker es von mir haben will, wenn ich
Brötchen hole. Ich könnte sie mir auch so holen, mit Gewalt z.B. -
aber das ist wieder ein anderes Thema. Ich brauch das Geld immer nur
für andere. Komisch, nicht? Ich selbst brauch gar keins. Wozu braucht
der Bäcker es? Der ist doch auch nur ein Mensch.
> > Beides ist wichtig, aber ich habe oftmals den Eindruck, viele ruhen
> > sich auf der "Aufklärung" aus.
>
> Aufklärung betreiben ist eigentlich harte Arbeit -- und kostet Zeit.
> Ich versuche es dennoch. ;-)
Das ehrt Sie sehr. Versuchen Sie dennoch, nicht NUR Aufklärung zu
betreiben. Irgendwann sind wir alle von Ihrer Aufklärung so schlau,
dass wir uns nicht mehr bewegen können. ;-)
> Genau so ist es. Man kann aus Kritik, egal ob "konstruktiv" oder
> "destruktiv", aber immer auch eine Zielrichtung ablesen.
Das setzt Bildung voraus. Viele haben dafür aber real keine Zeit.
> Leute, die
> immerzu nach "konstruktiver" Kritik schreien, wollen eigentlich
> meistens nur einen Vorschlag zur Prüfung geliefert bekommen, ohne
> selbst nachdenken zu müssen.
Irrtum. Leute, die nach "konstruktiver" Kritik schreien, wollen sich
nicht in endlosen Diskussionen verlieren und alles zerreden, sondern
endlich konkrete Vorschläge in die Tat umsetzen. Die Phasen von
Denken, Diskutieren und Handeln müssen sich gleichberechtigt
abwechseln.
> > Im Zweifel handeln Sie
> > sich nur eine noch gefestigtere Meinung beim anderen ein.
>
> Das kann mitunter passieren -- dann muß man eben erneut ansetzen.
Und hat es umso schwieriger. So erfüllt sich Aufklärung als
Selbstzweck.