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mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2009

Re: Verwöhnte Schnösel

> Anders kann ich mir jedenfalls nicht erklären wie Attac darauf kommt,
> dass wir gleichzeitig eine Umverteilung einleiten und vom
> Wirtschaftswachstum weggehen können.

Wer bei attac sagt, dass man von Wirtschaftswachstum weggehen soll?
Es geht einerseits darum, dass die Wirtschaft nicht mehr auf Kosten
der Menschen und der Umwelt wächst - und dass der Wohlstand, der
aufgrund des Wachstums entsteht, gerecht auf alle verteilt wird.

> Denn die weltweite Wirtschaft bewegt sich auf einem Niveau, das
> ungefähr dem von Serbien oder dem Libanon entspricht.

Das ist totaler Blödsinn. Sie rechnen mit Durchschnittswerten, was
absolut unseriös ist. Es gibt nicht "die" weltweite Wirtschaft. Es
gibt genauso enorm vermögende Konzerne wie es die einfache Näherin in
Afrika gibt. Das ist auch weltweite Wirtschaft. Sie aber sagen: Hey,
wir leben alle auf dem Niveau eines mittelständischen Betriebes. Da
geht's und doch gut! Ganz nach dem Motto: Der Tümpel war im
Durchschnitt nur 50cm tief. Trotzdem ist die Kuh ersoffen. Komisch.

> Wenn wir jetzt
> die Wirtschaft der Welt auf diesem Niveau einzementieren

Niemand redet von einzementieren.

> und
> umverteilen, dann verurteilen wir 4 Milliarden Menschen dazu,
> dauerhaft auf einem Niveau wie dem heutigen China zu leben

Blödsinn. Auch in China gibt es arme und reiche Menschen. Sie rechnen
mit Durchschnittswerten, s.o.

> Es ist eben *nicht* genug für alle da.

Das sehen alle seriösen Weltorganisationen anders, von der UNO bis
(man höre und staune) zum IWF.

> Die einzige Chance auf eine gerechtere Welt *ist* globales
> Wirtschaftswachstum.

Nein, die einzige Chance auf eine gerechtere Welt ist mehr
Gerechtigkeit. Wüsste nicht, dass globales Wirtschaftswachstum bisher
schon mal dafür gesorgt hat. Dafür braucht es Menschen, die darum
kämpfen.

> Indien und China zeigen, dass es durchaus
> möglich ist zumindest das Bruttoinlandsprodukt eines Landes in 30-50
> Jahren zu verzehnfachen

Hallo? Profitiert davon etwa jeder Chinese oder Inder?

>  - mehr als jede Umverteilung je erreichen könnte.

Das IST eine gigantische Umverteilung. Wenn Sie Arbeitnehmer in
Deutschland sind, werden Sie das auch noch zu spüren bekommen.

> Und wer behauptet, dass es uns in
> Deutschland schlechter ginge als den Leuten in Serbien oder der
> Türkei, oder dass es hunderten von Millionen Chinesen heute nicht
> besser ginge als vor 30 Jahren, der hat einen an der Waffel und
> weiter nichts.

Das ist das Problem mit den "Durchschnittsrechnern". Im Durchschnitt
geht es niemandem schlechter als vor 30 Jahren. Weltweit. Möchte mal
wissen, wie die 1 Mrd. Afrikaner das sehen, die in dieser Zeit
verhungert sind. Es geht doch nicht darum, ob es uns besser oder
schlechter geht - sondern es geht darum, dass es einigen wenigen
deutlich besser geht, während andere immer noch verhungern. Auch in
Deutschland übrigens.

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