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  • Duesseldorfer

mehr als 1000 Beiträge seit 19.09.2006

Wenn Sie Ahnung hätten,...

TecDoc schrieb am 23. Januar 2010 00:23

> > Die FAO errechnete, dass 12 Mrd. Menschen auf dieser Welt ernährt
> > werden können. 
> "Könnte" - das heisst nur, daß es das theoretische Potential gibt. Um
> wirklich die Nahrungsmittel real für 12 Mrd. Menschen zu produzieren,
> da bräuchte es noch erhebliches (Land-)Wirtschaftswachstum! 
> > z.Z.t sind wir wohl fast 7 Mrd. und davon hungern 1 Mrd. Menschen. 
> Weil diese nahrungsmittel eben heute noch nicht produziert werden -
> und nur mit "Wachstum" könnte mehr produziert werden, es ist ja die
> Definition selbst davon.
> "Fakt" ist, das dies oben eine *Prognose* der FAO ist, eine
> Vorhersage, was möglich ist. Und mehr nicht.

...würde ich sie ja ernst nehmen.

Die FAO hat nicht nur eine Prognose abgegeben, sondern auch den
Ist-Zustand beleuchtet und der ist:

"In Kalorien ausgedrückt, ernten Landwirte heute weltweit etwa ein
Drittel mehr, als für die ausreichende Versorgung aller Menschen
notwendig wäre. Während sich in den vergangenen vierzig Jahren die
Weltbevölkerung auf etwa 6,6 Milliarden Menschen verdoppelte, stieg
die Produktion der Landwirtschaft im gleichen Zeitraum auf etwa das
Zweieinhalbfache. Ein wachsender Anteil dieser Produktion dient
allerdings nicht mehr der menschlichen Ernährung, sondern wird als
Tierfutter, Treibstoff und für andere industrielle Zwecke
eingesetzt."
> http://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichtes/hunger-im-ueberfluss/hunger-im-ueberfluss-volltext.html 

> Das ist sich selbst widersprechender, moralischer Schwachsinn. Nur
> mit Wirtschaftswachstum (wie auch immer erreicht) könnte man wirklich
> so viel mehr Nahrungsmittel erzeugen.

An einen Wachstumsfetischist: Wenn eine bessere Ressourcenallokation
erreicht wird, bedarf es kein Wachstum. Sie sind doch Volkswirt,
oder?!

"Ein wachsender Anteil dieser Produktion dient allerdings nicht mehr
der menschlichen Ernährung, sondern wird als Tierfutter, Treibstoff
und für andere industrielle Zwecke eingesetzt."
Quelle -> siehe oben

> > Ich halt es mit der Mitbegründerin von attac, Susan George -> "TATA!"
> > (There Are Thousands of Alternatives!) 
> Ein Spruch so blöd wie der andere - da beide nichts über Sinn und
> Möglichkeit von Alternativen aussagen.

Ich weiß, sie gehen erst dann über die Straße, wenn sie zu 100%
sicher sind, dass sie auf der anderen Straßenseite auch heil
ankommen.

Fahren Sie mit dieser Sicherheitsfanatiker-Einstellung auch mal in
den Urlaub?!

> > Nein, betrachten wir das mal individuell, es gibt hungernde Kinder in
> > Deutschland, hungernde Eltern in Deutschland 
> Die Mittel für eine einfache Ernährung gibt es für jeden. Bei
> Lebensuntüchtigkeit hört es irgendwan auf mit den Möglichkeiten des
> Staates ...  
> > und somit massig
> > Menschen die von dem deutschen Wohlstand ausgeschlossen werden 
> ... und von "massig" kann da eh nicht die Rede sein. 
 > und
> > denen geht es viel schlechter als vielen Menschen in anderen
> > Ländern!!! 
> "Viele" ... "in anderen Ländern" ... allgemeiner geht das blabla
> nicht?

Und was sagt Jürgen Rüttgers in seinen Buch dazu:

"Ich habe es kaum glauben können, als ich vor einiger Zeit im
Ruhrgebiet eine Kindertafel besucht habe. Dort werden Kinder mit
Frühstück versorgt, damit sie nicht während des Unterrichts
körperlich abbauen oder gar einschlafen. Was ich dort zu hören bekam,
hat mich erschüttert: Allein im Raum Bochum-Wattenscheid leiden rund
400 Kinder unter schlechter Ernährung. Sie werden ohne Frühstück oder
Pausenbrot zur Schule geschickt. Sie werden von ihren Eltern
vernachlässigt, ja sie leiden Hunger. Das ist bestürzend. Das darf
niemanden kaltlassen. Denn das ist kein Problem der Region, das ist
ein allgemeines Phänomen: Ein Drittel aller Schüler kommt nach
Schätzungen heute in Deutschland ohne Frühstück in die Schule. Bei
den vielfach von Armut betroffenen Familien ist das Geld bereits zur
Monatsmitte aufgebraucht. Immer mehr Kinder wachsen in Armut und
unter schwierigeren sozialen Bedingungen auf: 1,7 Millionen Kinder
sind davon in Deutschland betroffen, das heisst jedes fünfte Kind ist
arm und lebt mit seinen Eltern von Sozialhilfe. In Grossstädten wie
Köln ist es schon fast jedes vierte Kind. Ich frage mich: Was ist los
in Deutschland? Wie ist es möglich, dass in unserem Land solche
Verhältnisse herrschen?»"
> http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2007/nr42-vom-22102007/kinder-aus-hartz-iv-familien-kommen-immer-oefter-morgens-hungrig-zur-schule/

Gruß an einen kalten TecDoc
D.

PS: Wann machen sie endlich ihre Stelle für einen intelligenteren
Migranten frei?
Zuletzt und abschließend: Für mich als Mann haben sie kein Mumm in
den Knochen.


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