Da diese Frage in diesem Zusammenahang öfters debattiert wurde,
möchte hier mal eine *eindeutige* Antwort auf eben jene geben.
Machen wir uns nichts vor:
Kapitalismus *ist* Marktwirtschaft.
Marktwirtschaft ist nur ein (deutscher) Euphemismus für Kapitalismus!
Da die Endung -ismus "zum Prinzip erheben" bedeutet, heißt
Kapitalismus das Kapital zum Prinzip erheben.
Und da gibt es nun einen alten Theoretiker, dessen Hauptwerk eben
dieses Kapital zu seinem Gegenstand hat: Karl Marx.
Befragen wir also Karl Marx, was denn nun der Kapitalismus ist, dann
erhalten wir zur Antwort, daß dieser eine Produktionsweise ist, in
der sich die Besitzer der Produktionmittel, mittels des
Äquivalententauschs den Mehrwert, der entsteht, wenn menschliche (!)
Arbeitskraft auf den Boden (natürliche Ressourcen) angewendet wird,
aneignen!
Obwohl die Mehrwertproduktion eine Entdeckung der Pysiokraten war:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Mehrprodukt
gilt dies nicht nur in der Landwirtschaft:
Die menschliche Arbeitskraft, erzeugt (in einer Zeit) mehr Güter, als
ihre Verausgabung (in dieser Zeit) kostet, d.h. zur Wiederherstellung
der Gesundheit ihres Besitzers notwendig ist.
Wird der Arbeiter also nicht *dauerhaft* krank, so wird er gerecht
entlohnt, d.h. er wird in die Lage versetzt, sich das Äquivalent
seiner Arbeit in nützlichen Gütern zu beschaffen.
Die Höhe des Lohns - sei er gerecht oder nicht - ist eine Frage des
Arbeits- oder Klassenkampfes. Damit entspricht der wirklich gezahlte
Lohn nicht unbedingt der tatsächlichen Kost der Arbeit, er kann sie
übersteigen oder - zu Lasten der Gesundheit des Arbeiters -
unterschreiten. Daher kann der Lohn auch einen moralischen Anteil
enthalten.
Da im Kapitalismus auch die Arbeitskraft eine Ware ist, streicht der
Käufer der Ware Arbeitskraft, die Differenz zwischen real
produziertem Wert und ausgezahltem Lohn ein. Obwohl diese Differenz -
wie man sieht - genaugenommen nicht dem durch die Arbeit der Ware
zugesetzten Mehrwert entspricht, werde ich im folgenden die Differenz
zwischen der Wertgröße der Arbeit(-skraft) und der Wertgröße des
durch sie geschaffenen Werts "Mehrwert" nennen.
Der Anwender der Arbeitskraft, der Kapitalist, ist natürlich bemüht,
daß sie *für ihn* einen mögl. großen Mehrwert schafft!
Dazu hat er drei Möglichkeiten:
1) Er kann für den selben Lohn länger arbeiten lassen (absoluter
Mehrwert).
2) Er kann durch den Einsatz von Maschinen die Produktivität der
Arbeit steigern, so daß diese bei gleicher Kost mehr Produkte erzeugt
(relativer Mehrwert).
3) Die dritte Möglichkeit ist die Erzeugung des sur-plus Mehrwerts.
Der im folgenden zu erläutern ist.
Bis jetzt haben unsere Kapitalisten munter darauf los produziert, nun
müssen sie auch zusehen, daß sie für ihre Waren auch ein
*zahlungkräftiges* Bedürfnis (umgangsprachlich: Kunden mit einer
dicken Tasche) finden, damit sie den Mehrwert, den sie auf Halde
produzieren haben lassen, auch *realisieren* können.
Denn: Nur *realiserter* Mehrwert ist echter Mehrwert!
Da wir nicht mehr Naturalientausch betreiben, ist das *einzige*
Mittel um *alle* unsere Bedürfnisse zu befriedigen, das Geld: Wer
viel (-> Quantität!) von ihm hat, kann sich alle konkreten Wünsche
(-> Qualität!) erfüllen, wer kein *Geld* hat, kann sich noch nicht
einmal das zum Überleben notwendige leisten.
Um sich also möglichst viel von dieser reinen Potenz zur
Bedürfnisbefriedigung (i.e. Geld) zu beschaffen, konkurieren die
Kapitalisten auf dem Markt um die *zahlungskräftigen* Kunden.
Hier zählt einfach Leistung (Qualität/Bestimmung!) gegen Geld
(Quantität!).
Wer dieselbe Leistung zu einem geringeren Preis anbietet, kann mehr
Produkte verkaufen. Daher sind die Kapitalisten stets bestrebt,
möglichst mehr Mehrwert aus der angewendeten Arbeitkraft zu schlagen
als ihre Konkurrenten, da dies es ihnen erlaubt, einen Teil von
diesem darauf zu verwenden, die Konkurenten im Preis zu unterbieten,
um möglichst viele ihrer Waren loszuschlagen, und die Summe des
realisierten Mehrwerts (Produktmenge * Mehrwert) zu optimieren. Der
*erste*, der eine neue, Produktivitätssteigernde Technik einsetzt,
erzielt einen zusätzlichen Mehrwertüberschuß zu allen seinen
Konkurrenten, denn er kann seine Ware zum (alten) üblichen Preis
(oder leicht unter diesem - da er seine Unmengen an fertigen
Produkten auch loswerden muß) losschlagen, obwohl sie ihn dank der
gegenüber seinen Konkurrenten effizienteren Produktion weniger
kostet, als seinen Mitbewerbern. Damit erziehlt er gegenüber seinen
Konkurrenten, die - wollen sie ihre Ware auch loswerden - schleunigst
nachziehen müssen, einen zusätzlichen Mehrwert - den sur-plus
Mehrwert.
Diese Dynamik hat nun zur Folge, daß (1) die Produkte immer billiger
werden, (2) ein immer größerer Teil des gesellschaftlichen Produkts
bei den kapitalisten landet und (3) die Arbeiter, da der Wert ihrer
Arbeit, durch die Effizienzsteigerung derselben immer mehr sinkt, und
immer mehr von ihnen, da immer weniger Arbeit für die selbe
Produktmenge nötig ist, "auf das Pflaster geworfen werden".
Gleichzeitig sinkt die Profitrate, da immer größere Kapitalien
eingesetzt werden müssen, um denselben absoluten Betrag an Mehrwert
zu realisieren. Dies resultiert daraus, daß *nur* der Einsatz von
*menschlicher* Arbeitskraft Mehrwert schafft, da nur diese der Ware
Wert zusetzt, denn alle Produktionsmittel, Maschinen,
Verbrauchmittel, etc. wurden ja schon zu ihrem Wert gekauft, und
gehen somit zur Gänze in den Wert des Endprodukts ein.
Zum anderen wird es immer schwieriger, *zahlungkräftige* Nachfrage zu
finden, da der Wert der Arbeitskraft durch die Konkurrenz stetig
gesenkt und Arbeiter entlassen werden müssen.
Daher sind die Krisen des Kaptialismus *immer* Überproduktionskrisen,
in denen ein Berg von überzähligen Produkten auf eine verminderte
Massenkaufkraft stößt.
Sobald sich der Äquivalententausch in einer Gesellschaft *universell*
durchgesetzt hat, und nicht nur ein paar Trapper ihre Felle gegen
Zigarren tauschen - schupp, haben wir Kapitalismus!
Daran ist auch mit den Begriffen "Marktwirtschaft" oder
"Freiwirtschaft" nicht zu deuteln!
Kapitalismus ist auch keine Frage der "inneren" Einstellung (d.h., es
ist völlig müßig, sich die Begriffe "Gier" und "Neid" um die Ohren zu
hauen, da sie nichts zu seiner Bestimmung beitragen), sondern ein
objektiver (intersubjektiver) struktureller Zusammenhang, der alle
seine Glieder in bestimmte Verhältnisse zueinander setzt.
So, liebe Kinder, das war das Kapital in Kürze.
MfG,
dagon1923.
möchte hier mal eine *eindeutige* Antwort auf eben jene geben.
Machen wir uns nichts vor:
Kapitalismus *ist* Marktwirtschaft.
Marktwirtschaft ist nur ein (deutscher) Euphemismus für Kapitalismus!
Da die Endung -ismus "zum Prinzip erheben" bedeutet, heißt
Kapitalismus das Kapital zum Prinzip erheben.
Und da gibt es nun einen alten Theoretiker, dessen Hauptwerk eben
dieses Kapital zu seinem Gegenstand hat: Karl Marx.
Befragen wir also Karl Marx, was denn nun der Kapitalismus ist, dann
erhalten wir zur Antwort, daß dieser eine Produktionsweise ist, in
der sich die Besitzer der Produktionmittel, mittels des
Äquivalententauschs den Mehrwert, der entsteht, wenn menschliche (!)
Arbeitskraft auf den Boden (natürliche Ressourcen) angewendet wird,
aneignen!
Obwohl die Mehrwertproduktion eine Entdeckung der Pysiokraten war:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Mehrprodukt
gilt dies nicht nur in der Landwirtschaft:
Die menschliche Arbeitskraft, erzeugt (in einer Zeit) mehr Güter, als
ihre Verausgabung (in dieser Zeit) kostet, d.h. zur Wiederherstellung
der Gesundheit ihres Besitzers notwendig ist.
Wird der Arbeiter also nicht *dauerhaft* krank, so wird er gerecht
entlohnt, d.h. er wird in die Lage versetzt, sich das Äquivalent
seiner Arbeit in nützlichen Gütern zu beschaffen.
Die Höhe des Lohns - sei er gerecht oder nicht - ist eine Frage des
Arbeits- oder Klassenkampfes. Damit entspricht der wirklich gezahlte
Lohn nicht unbedingt der tatsächlichen Kost der Arbeit, er kann sie
übersteigen oder - zu Lasten der Gesundheit des Arbeiters -
unterschreiten. Daher kann der Lohn auch einen moralischen Anteil
enthalten.
Da im Kapitalismus auch die Arbeitskraft eine Ware ist, streicht der
Käufer der Ware Arbeitskraft, die Differenz zwischen real
produziertem Wert und ausgezahltem Lohn ein. Obwohl diese Differenz -
wie man sieht - genaugenommen nicht dem durch die Arbeit der Ware
zugesetzten Mehrwert entspricht, werde ich im folgenden die Differenz
zwischen der Wertgröße der Arbeit(-skraft) und der Wertgröße des
durch sie geschaffenen Werts "Mehrwert" nennen.
Der Anwender der Arbeitskraft, der Kapitalist, ist natürlich bemüht,
daß sie *für ihn* einen mögl. großen Mehrwert schafft!
Dazu hat er drei Möglichkeiten:
1) Er kann für den selben Lohn länger arbeiten lassen (absoluter
Mehrwert).
2) Er kann durch den Einsatz von Maschinen die Produktivität der
Arbeit steigern, so daß diese bei gleicher Kost mehr Produkte erzeugt
(relativer Mehrwert).
3) Die dritte Möglichkeit ist die Erzeugung des sur-plus Mehrwerts.
Der im folgenden zu erläutern ist.
Bis jetzt haben unsere Kapitalisten munter darauf los produziert, nun
müssen sie auch zusehen, daß sie für ihre Waren auch ein
*zahlungkräftiges* Bedürfnis (umgangsprachlich: Kunden mit einer
dicken Tasche) finden, damit sie den Mehrwert, den sie auf Halde
produzieren haben lassen, auch *realisieren* können.
Denn: Nur *realiserter* Mehrwert ist echter Mehrwert!
Da wir nicht mehr Naturalientausch betreiben, ist das *einzige*
Mittel um *alle* unsere Bedürfnisse zu befriedigen, das Geld: Wer
viel (-> Quantität!) von ihm hat, kann sich alle konkreten Wünsche
(-> Qualität!) erfüllen, wer kein *Geld* hat, kann sich noch nicht
einmal das zum Überleben notwendige leisten.
Um sich also möglichst viel von dieser reinen Potenz zur
Bedürfnisbefriedigung (i.e. Geld) zu beschaffen, konkurieren die
Kapitalisten auf dem Markt um die *zahlungskräftigen* Kunden.
Hier zählt einfach Leistung (Qualität/Bestimmung!) gegen Geld
(Quantität!).
Wer dieselbe Leistung zu einem geringeren Preis anbietet, kann mehr
Produkte verkaufen. Daher sind die Kapitalisten stets bestrebt,
möglichst mehr Mehrwert aus der angewendeten Arbeitkraft zu schlagen
als ihre Konkurrenten, da dies es ihnen erlaubt, einen Teil von
diesem darauf zu verwenden, die Konkurenten im Preis zu unterbieten,
um möglichst viele ihrer Waren loszuschlagen, und die Summe des
realisierten Mehrwerts (Produktmenge * Mehrwert) zu optimieren. Der
*erste*, der eine neue, Produktivitätssteigernde Technik einsetzt,
erzielt einen zusätzlichen Mehrwertüberschuß zu allen seinen
Konkurrenten, denn er kann seine Ware zum (alten) üblichen Preis
(oder leicht unter diesem - da er seine Unmengen an fertigen
Produkten auch loswerden muß) losschlagen, obwohl sie ihn dank der
gegenüber seinen Konkurrenten effizienteren Produktion weniger
kostet, als seinen Mitbewerbern. Damit erziehlt er gegenüber seinen
Konkurrenten, die - wollen sie ihre Ware auch loswerden - schleunigst
nachziehen müssen, einen zusätzlichen Mehrwert - den sur-plus
Mehrwert.
Diese Dynamik hat nun zur Folge, daß (1) die Produkte immer billiger
werden, (2) ein immer größerer Teil des gesellschaftlichen Produkts
bei den kapitalisten landet und (3) die Arbeiter, da der Wert ihrer
Arbeit, durch die Effizienzsteigerung derselben immer mehr sinkt, und
immer mehr von ihnen, da immer weniger Arbeit für die selbe
Produktmenge nötig ist, "auf das Pflaster geworfen werden".
Gleichzeitig sinkt die Profitrate, da immer größere Kapitalien
eingesetzt werden müssen, um denselben absoluten Betrag an Mehrwert
zu realisieren. Dies resultiert daraus, daß *nur* der Einsatz von
*menschlicher* Arbeitskraft Mehrwert schafft, da nur diese der Ware
Wert zusetzt, denn alle Produktionsmittel, Maschinen,
Verbrauchmittel, etc. wurden ja schon zu ihrem Wert gekauft, und
gehen somit zur Gänze in den Wert des Endprodukts ein.
Zum anderen wird es immer schwieriger, *zahlungkräftige* Nachfrage zu
finden, da der Wert der Arbeitskraft durch die Konkurrenz stetig
gesenkt und Arbeiter entlassen werden müssen.
Daher sind die Krisen des Kaptialismus *immer* Überproduktionskrisen,
in denen ein Berg von überzähligen Produkten auf eine verminderte
Massenkaufkraft stößt.
Sobald sich der Äquivalententausch in einer Gesellschaft *universell*
durchgesetzt hat, und nicht nur ein paar Trapper ihre Felle gegen
Zigarren tauschen - schupp, haben wir Kapitalismus!
Daran ist auch mit den Begriffen "Marktwirtschaft" oder
"Freiwirtschaft" nicht zu deuteln!
Kapitalismus ist auch keine Frage der "inneren" Einstellung (d.h., es
ist völlig müßig, sich die Begriffe "Gier" und "Neid" um die Ohren zu
hauen, da sie nichts zu seiner Bestimmung beitragen), sondern ein
objektiver (intersubjektiver) struktureller Zusammenhang, der alle
seine Glieder in bestimmte Verhältnisse zueinander setzt.
So, liebe Kinder, das war das Kapital in Kürze.
MfG,
dagon1923.