B-sharp schrieb am 01.06.2021 13:58:
Die Aussage, dass 2020 mehr Menschen gestorben sind als im Mittel der Vorjahre, ist zwar korrekt, aber dennoch irreführend, weil allein aufgrund demographischer Effekte (z.B. geburtenstarke 1930er-Jahrgänge) die Sterbezahlen derzeit um ca. 20.000/Jahr anwachsen.
Ist in der Rechnung des RKI enthalten.
Auch das Argument, dass die Übersterblichkeit höher gewesen wäre, wenn die Grippewelle 2019/2020 stärker ausgefallen wäre, gilt nur eingeschränkt, weil die Todesursachen Influenza und Covid nicht unabhängig voneinander sind. (Wer vorher an Grippe stirbt, kann danach offenbar nicht mehr an Covid-19 erkranken.)
Faszinierend, sagt Mr. Spok. Das Argument ist so sinnentstellend widergegeben (kein Schreibfehler!). Keiner hat sich meines Wissens auf evtl. höhere Übersterblichkeit bezogen, außer Impfgegnern. Es geht um Todesursachen.
Deren Unabhängigkeit/Abhängigkeit ist ein interessantes Problem in Biostatistik und Medizinethik. Immer unschön ist die Beobachtung, dass Menschen daran statt mit feinmechanischen Präzisionsinstrumenten mit dem Vorschlaghammer gehen. Das Unschöne besteht in den gesellschaftlich vermittelten Folgen, Klartext in Toten, die noch leben könnten.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.06.2021 10:58).