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  • van Grunz

mehr als 1000 Beiträge seit 27.12.2007

Re: Schwachsinn

stefan.b schrieb am 27. Dezember 2015 19:21

> Ach so, da hast du natürlich nicht ganz Unrecht. Das Problem sehe ich
> allerdings eher darin, dass sämtlich Nährwerte auf Menschen ohne das
> Gen ausgerichtet sind. Schon Kinder werden gleich behandelt, sprich
> versorgt.

Dem widerspricht aber die Tatsache, daß es mehr Übergewichtige als
Menschen mit diesem Gen gibt.

> Nun ist es aber eine Tatsache, dass Kinder mit dem Gen jede Kalorie
> zu viel für Notzeiten in die Fettzellen einlagern, während sie ohne
> Gen als überflüssig verbrannt wird. Daran ist aber eben nicht das
> Kind schuld. 

Mangelnde Bewegung, nur noch vor der Spielkonsole oder dem Computer
zu sitzen, oder ausgefallene Sportstunden in der Schule sowie Tonnen
von Hausaufgaben tragen dazu bei, daß ein Schulkind sich nicht mehr
bewegt. Wer kannte in seiner Kindheit nicht den Drang, nach der
Schule rauszugehen und sich mit Freunden zu treffen? Dann kam der
mahnende Zeigefinger der Eltern: "Du hast erst Freizeit, wenn Du
Deine Hausaufgaben gemacht hast!"
Oft war es dann schon dunkel.

> Selbst wenn Kinder im Kindergarten oder in der Schule nichts mehr
> essen wollen, werden sie regelmäßig dazu gedrängt. "Iss doch auf, du
> wirst sonst krank", oder "bist du krank weil du nicht aufessen
> willst" und so weiter. 

Eine Eßdisziplin ist sicher nicht verkehrt im Sinne von: nicht zuviel
auf den Teller schöpfen und das auch ganz aufzuessen. Leider hat sich
die heutige Erziehung stellenweise ins Gegenteil verkehrt: von der
Strenge mit Prügel, wenn man nicht spurte, bis hin zum anderen Extrem
der "wenn Du nicht willst, dann mußt Du halt nicht"-Mentalität.

> Dazu kommt die unsägliche Unsitte, Ernährung als Belohnung zu
> verkaufen. Hier der Kinderriegel als Belohnung, da Cola oder Limo.
> Und Milch ist ohnehin kerngesund. Solange das nicht aufhört, hört das
> Problem nicht auf.

Die Belohnung an sich ist nicht das Problem, auch nicht die
Schokolade. Die Häufigkeit und die Menge sind ausschlaggebend,
genauso wie das Drumherum mit der Bewegung (siehe oben).

> Man müsste richtigerweise Kinder frühzeitig auf das Gen testen uns
> sorgsam erziehen, es zu respektieren. Dies aber geschieht gerade
> nicht. Und im fortschreitendem Alter werden die Fehler wiederholt.

Da ist er wieder:
Der Anspruch einer korrekten Erziehung, den niemand erfüllen kann.
Vielleicht sollten wir uns mal Gedanken darüber machen, weniger den
Zeigefinger zu heben und stattdessen mehr Empathie wirken lassen? Das
ist jedenfalls die Intention der Autorin in diesem Beitrag, den ich
sehr gut finde.

Mahlzeit!

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