cassiel schrieb am 13. April 2002 15:05
> sensortimecom schrieb am 13. April 2002 14:18
> > cassiel schrieb am 13. April 2002 13:37
> [...]
> > > Zeit existiert nicht, wenn mal keiner so genau hinsieht ;-)
> > > (frei nach Douglas Adams)
> > > Ansonsten kein Einspruch, soweit es sich um "fühlbare" Zeit handelt.
> > > Das mit dem Wahrnehmungsgefühl drückt das genau aus was ich bei
> > > sensortimecom moniert habe.
>
> > Warum existiert z.B. ein Photon mal als "Teilchen", mal als "Welle" ?
> > Weil in dem einen Fall ZEIT wahrgenommen wird, in dem anderen Fall
> > nicht.
> > (Wobei Zeitwahrnehmungsfähigkeit die objektive Existenz von Zeit
> > GENERIERT und nicht umgekehrt!!)
>
> Oder um es (ebenfalls frei) mit Heinz von Foerster zu sagen: nicht
> ich entscheide über den Inhalt meiner Aussagen sondern, der der sie
> sich anhören muss :-)
> Wenn niemand zuhört, hat meine Aussage auch keinen Inhalt :-)
Heinz v. Foerster ist für mich einer der großen genialen Denker, den
das 20. Jahrhundert hervorgebracht hat. (Ist 91, lebt in O.Ö. glaube
ich).
Heise brachte unlängst unter: "WTC conspiracy XL" einen Satz von
Foerster über den Begriff WAHRHEIT:
Der Begriff Wahrheit", so von Foerster, "bedeutet Krieg.(..) Er
erzeugt die Lüge, er trennt die Menschen in jene, die recht haben,
und jene die - im Unrecht sind. Wahrheit ist, so habe ich einmal
gesagt, die Erfindung eines Lügners.
Heinz v. Foerster, Bernhard Poerksen: "Wahrheit ist die Erfindung
eines Lügners", Carl Auer Verlag 1998
>
> > Douglas Adams hat völlig Recht und ist durch die neuesten
> > quantenphysikalischen Erkenntnisse vollauf bestätigt!
> [...]
>
> Im Umkehrschluß gilt dann: je genauer man hinsieht desto "mehr" Zeit
> findet man.
Das lässt sich sogar auf extrem triviale empirische Weise beweisen:
Frage einen Spitzensportler z.b. Skispringer was er fühlt wenn der
über eine Schanze geht.
Er fühlt die ZEIT gedehnt. Ein Sprung von 3 sec Dauer (objektiv
gemessen) dauert für ihn (subjektiv) ZEHNMAL so lang!
Der Grund dafür ist einfach: Je mehr Sensorium zur Zeitempfindung in
den Prozess involviert ist, desto mehr einzelne Verstreichzeitdaten
werden vom Gehirn verarbeitet (verglichen..), und desto länger wird
die Zeitspanne empfunden, weil das Gehirn länger mit "Arbeit
beschäftigt" ist!
(siehe auch meine Beschreibung www.sensortime.com/time-de.html)
Ergo folgt aber auch: Existiert keine "objektive Messung" (d.h. gibt
es keinen "unabhängigen Beobachter") so zählt einzig und allein das
SUBJEKTIVE EMPFINDEN. Die "gefühlte" ZEIT wird zur "objektiven" ZEIT.
> z.B. bei schwarzen Löchern und "vor" dem Urknall. Nur dazu muss man
> sich vom klassischen Zeitbegriff, der mit kontinuierlichem Altern
> verbunden ist, trennen.
> Ich finde übrigens dass man von Douglas Adams mehr lernen kann als
> z.B. von Stephen Hawking. Ich kann von letzterem jedenfalls nicht
> behaupten, dass sein Buch "Eine kurze Geschichte der Zeit" für mich
> eine Offenbarung war und ich würde es auch nicht zu meinen TOP 10
> Literaturempfehlungen nehmen. Da sind viele andere schon wesentlich
> weiter.
>
> sensortimecom schrieb am 13. April 2002 14:18
> > cassiel schrieb am 13. April 2002 13:37
> [...]
> > > Zeit existiert nicht, wenn mal keiner so genau hinsieht ;-)
> > > (frei nach Douglas Adams)
> > > Ansonsten kein Einspruch, soweit es sich um "fühlbare" Zeit handelt.
> > > Das mit dem Wahrnehmungsgefühl drückt das genau aus was ich bei
> > > sensortimecom moniert habe.
>
> > Warum existiert z.B. ein Photon mal als "Teilchen", mal als "Welle" ?
> > Weil in dem einen Fall ZEIT wahrgenommen wird, in dem anderen Fall
> > nicht.
> > (Wobei Zeitwahrnehmungsfähigkeit die objektive Existenz von Zeit
> > GENERIERT und nicht umgekehrt!!)
>
> Oder um es (ebenfalls frei) mit Heinz von Foerster zu sagen: nicht
> ich entscheide über den Inhalt meiner Aussagen sondern, der der sie
> sich anhören muss :-)
> Wenn niemand zuhört, hat meine Aussage auch keinen Inhalt :-)
Heinz v. Foerster ist für mich einer der großen genialen Denker, den
das 20. Jahrhundert hervorgebracht hat. (Ist 91, lebt in O.Ö. glaube
ich).
Heise brachte unlängst unter: "WTC conspiracy XL" einen Satz von
Foerster über den Begriff WAHRHEIT:
Der Begriff Wahrheit", so von Foerster, "bedeutet Krieg.(..) Er
erzeugt die Lüge, er trennt die Menschen in jene, die recht haben,
und jene die - im Unrecht sind. Wahrheit ist, so habe ich einmal
gesagt, die Erfindung eines Lügners.
Heinz v. Foerster, Bernhard Poerksen: "Wahrheit ist die Erfindung
eines Lügners", Carl Auer Verlag 1998
>
> > Douglas Adams hat völlig Recht und ist durch die neuesten
> > quantenphysikalischen Erkenntnisse vollauf bestätigt!
> [...]
>
> Im Umkehrschluß gilt dann: je genauer man hinsieht desto "mehr" Zeit
> findet man.
Das lässt sich sogar auf extrem triviale empirische Weise beweisen:
Frage einen Spitzensportler z.b. Skispringer was er fühlt wenn der
über eine Schanze geht.
Er fühlt die ZEIT gedehnt. Ein Sprung von 3 sec Dauer (objektiv
gemessen) dauert für ihn (subjektiv) ZEHNMAL so lang!
Der Grund dafür ist einfach: Je mehr Sensorium zur Zeitempfindung in
den Prozess involviert ist, desto mehr einzelne Verstreichzeitdaten
werden vom Gehirn verarbeitet (verglichen..), und desto länger wird
die Zeitspanne empfunden, weil das Gehirn länger mit "Arbeit
beschäftigt" ist!
(siehe auch meine Beschreibung www.sensortime.com/time-de.html)
Ergo folgt aber auch: Existiert keine "objektive Messung" (d.h. gibt
es keinen "unabhängigen Beobachter") so zählt einzig und allein das
SUBJEKTIVE EMPFINDEN. Die "gefühlte" ZEIT wird zur "objektiven" ZEIT.
> z.B. bei schwarzen Löchern und "vor" dem Urknall. Nur dazu muss man
> sich vom klassischen Zeitbegriff, der mit kontinuierlichem Altern
> verbunden ist, trennen.
> Ich finde übrigens dass man von Douglas Adams mehr lernen kann als
> z.B. von Stephen Hawking. Ich kann von letzterem jedenfalls nicht
> behaupten, dass sein Buch "Eine kurze Geschichte der Zeit" für mich
> eine Offenbarung war und ich würde es auch nicht zu meinen TOP 10
> Literaturempfehlungen nehmen. Da sind viele andere schon wesentlich
> weiter.
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