Zuhören, wenn man bereit ist
Trump bekommt kleine Anmerkungen von Twitter an seine Tweets, vielleicht ist das der Anfang einer Kultur der neuen Aufmerksamkeit. Sozusagen
Jetzt ist es also doch passiert: Trump hat getwittert und wurde markiert. Also, es ist nicht überraschend, dass der 45. POTUS wieder etwas als Tweet absondert, eher dass Twitter einen Fact-Check-Link an seine Zeilen geklebt hat. Das hat er natürlich ganz locker genommen, leise lächelnd akzeptiert und nicht weiter kurmm genommen.
Ehm. Nein. Jetzt hat er Social Media den Kampf angesagt. In etwa so: "Ich bin beim Ladendiebstahl erwischt worden, jetzt schaue ich, ob ich alle Ladendetektive für illegal erklären kann."
Ein zu erwartender Schwall an Beschimpfungen ergoss sich zusätzlich auch noch von ihm über Twitter. Auch wenn die Sprecherin von Twitter, Katie Rosborough, noch einmal klarstellte, um was es ging. Die beiden Tweets “contain potentially misleading information about voting processes and have been labeled to provide additional context around mail-in ballots.”
Das ist ja auf jeden Fall die bessere Methode von Twitter als das Vorgehen von YouTube, könnte man meinen. Dort hat man gleich wegen einer fehlenden Zustimmung zur Verwendung von Bildmaterial in seinem neuen Film den ganzen "Planet of Humans" von Michael Moore aus dem Netz genommen. Der spricht natürlich jetzt von politisch motivierter Zensur und ist eigentlich nicht weniger ungehalten als Donald Trump. Mit dem Unterschied, dass die Tweets des US-Präsidenten einfach weiter auf Twitter zu finden sind, das gesamte Video von Michael Moore aber nicht. Ein Ausgrauen der entsprechenden Stellen des Films hätte ja genügt.
Da mag man jetzt darüber diskutieren, ob Fake News wie Copyright-Verletzungen zu behandeln wären oder umgekehrt. Da mag man über verschiedene Einflussnahmen der entsprechenden Urheber diskutieren oder einfach sagen: Pech Moore, danke für die Steilvorlage an Trump. Fakt bleibt, dass man einfach nicht denken sollte, es bleibt im Netz etwas unentdeckt und unkommentiert. Soll es auch nicht.
Es wäre vielleicht nur bedenkenswert, sich eine Neuschöpfung aus dem Facebook-Team etwas genauer anzuschauen. CatchUp ist eine App aus dem dortigen Labor, die einfach nur klären soll, wer der eigenen Freunde (auch außerhalb von Facebook) gerade bereit wäre für ein Gespräch. Natürlich ist das so noch nicht für Trump und Moore verwendbar, aber die Idee an sich könnte man ausbauen und eine App mit – sagen wir – dem Namen "ListenUp" entwickeln, die Trump oder Moore abfragen lässt, wer denn gerade von den eigenen Followern bereit wäre, Fake News oder unrechtmäßig verwendetes Bildmaterial zu konsumieren. Und die bekämen selbige Inhalte dann exklusiv zu sehen. Das könnte die eine oder andere Streiterei in der Öffentlichkeit vermeiden und nur denen den entsprechenden Content zuschanzen, die sich eh gerne belügen lassen oder auf der Suche nach geklautem Bildmaterial sind.