Der anhaltende internationale Konflikt zwischen Russland und der Ukraine begann im Februar 2014 im Zuge der ukrainischen "Revolution der Würde", deren politische Deutung nach wie vor umstritten ist. Infolge der des Anschlusses der Krim an Russland und der Unterstützung prorussischer Separatisten im Donbass-Krieg kam es zu zunehmenden politischen Spannungen. Parallel wurden Fälle von Cyberwarfare und Zwischenfälle auf See gemeldet. Am 24. Febraur 2022 weitete Russland seine Intervention aus und begann eine umfassende Invasion in der Ukraine, wobei es Teile des Landes besetzte.
Die Euromaidan-Proteste im Frühjahr 2014 hatten zum Sturz des prorussischen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch geführt. Während das Geschehen in Kiew als "Revolution der Würde" bezeichnet wird, sehen andere Beobachter Anzeichen eines Putsches. Gleichzeitig brachen prorussische Unruhen im Osten und Süden der Ukraine aus. Ungekennzeichnete russische Truppen besetzten die Krim, Russland schloss das Gebiet nach einem international umstrittenen Referendum dem eigenen Staatsgebiet an.
Im Donbass begann der Konflikt, als von Russland unterstützte Separatisten zwei „Volksrepubliken“ ausriefen. Trotz verdeckter russischer Unterstützung scheiterten ukrainische Versuche, die separatistisch kontrollierten Gebiete zurückzuerobern. Die Minsk-II-Vereinbarungen von 2015 brachten keine dauerhafte Lösung, und der Konflikt stagnierte mit sporadischen Waffenstillständen und wenig territorialen Veränderungen.
Ab 2021 baute Russland eine bedeutende Militärpräsenz nahe der ukrainischen Grenze auf. Russische Offizielle dementierten Pläne für einen Angriff, während Präsident Putin die Nato-Erweiterung kritisierte und die Ukraine von einem Nato-Beitritt abhalten wollte. Im Februar 2022 erkannte Russland die beiden "Volksrepubliken" im Osten der Ukraine als unabhängige Staaten an und startete eine "spezielle Militäroperation", um sie zu "entmilitarisieren und zu entnazifizieren". Internationale Proteste und Sanktionen gegen Russland folgten.
Obwohl Russland im April 2022 den Versuch, Kiew einzunehmen, abbrach, setzten die ukrainischen Streitkräfte ab August eine Gegenoffensive durch. Ende September 2022 annektierte Russland teilweise besetzte Gebiete der Ukraine und verharrte im Winter in ergebnislosen Offensiven. Im Frühjahr 2023 verschanzte sich Russland vor einer erneuten ukrainischen Gegenoffensive. Der Krieg hat eine Flüchtlingskrise mit Millionen Vertriebenen provoziert. Im Jahre 2022 alleine suchten eine Million Menschen aus der Ukraine Zuflucht in Deutschland.
Telepolis hat den Ukraine-Krieg von Beginn an eng verfolgt. Besonders oft gelesene Beiträge sind:
Polen: Russischer Marschflugkörper lässt Vertrauen implodieren (14.05.2023)
Ende April 2023 meldeten Spaziergänger, nahe der zentralpolnischen Stadt Bydgoszcz (Bromberg) Metallteile mit russischer Aufschrift in einem Waldstück gefunden zu haben. Am 16. Dezember 2022 war dort ein Marschflugkörper vom sowjetischen Typ CH-55 eingeschlagen. Der Einschlag der glücklicherweise nicht mit einem Sprengkörper bestückten Rakete blieb bis vor Kurzem der Öffentlichkeit verborgen. (Hier zum Beitrag)
Ukrainische Angriffe in Russland sollten für Washington ein Alarmsignal sein (31.05.2023)
Der Überfall mutmaßlicher russischer Oppositionsparamilitärs aus der Ukraine auf die russische Provinz Belgorod sollte für die Biden-Administration ein Alarmsignal sein, wie schwierig es ist, die Eskalation in der Ukraine in Schach zu halten und so das Risiko zu minimieren, dass die USA in den Krieg hineingezogen werden (Hier zum Beitrag)
Medwedew: Bei Erfolg der Gegenoffensive droht globales nukleares Feuer (31.07.2023)
Erneut wurden ukrainischer Drohnenbeschuss auf Moskau und abgewehrte Angriffe auf die Krim vermeldet. Obwohl sich die Ukraine nicht zu den Angriffen bekannt hat, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache. (Hier zum Beitrag)