Akzeptieren wir einen möglichen Atomkrieg?

Seite 2: Atomare Drohungen: Durchhalteparolen von der Presse

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2. Oktober bestätigte – vielleicht unbeabsichtigt – diese frühe Warnung und machte mit einer Zeichnung auf, in der ein übervoll besetzter Panzer vor einem Atompilz fährt. "Standhaft bleiben!", so die Schlagzeile.

Der Autor warnt zwar vor "einer Eskalationsspirale, in einem Atomkrieg zu landen". Doch schleichen sich gefährliche Sätze in die Gedankenführung des FAZ-Mitarbeiters:

In Deutschland wird Krieg als katastrophales Scheitern von Politik betrachtet." Durch diesen Satz schimmert die brandgefährliche Aussage durch, dass Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist, wenn das auch die deutsche Öffentlichkeit noch nicht begriffen hat. Dass in Deutschland Kriegsgegner immer noch eine relevante Kraft darstellen, bedauert er implizit. Weiter im Text: Weil die Ukrainer aber ihr Land nicht aufgeben wollen, (…) steht der Westen vor der ultimativen Charakterprüfung: Bleibt er dabei, dass sich ein Angriffskrieg nicht lohnen darf? … Dass die Ukrainer nicht nur ihr eigenes Land, sondern auch grundlegende Werte und Prinzipien der freien Welt verteidigen? (…) Von den Antworten darauf hängt die Glaubwürdigkeit des Westens ab. (…) Einen skrupellosen Gegner stoppt man nicht, wenn er wittern (…) und lesen kann, dass man ihn fürchtet. (…) Washington drohte Putin schwerwiegende Konsequenzen für den Fall an, dass er das nukleare Tabu bricht. Die Amerikaner müssten danach nicht zwingend auch auf Nuklearwaffen zurückgreifen, um einen unmissverständlichen Warnschuss vor Putins Bug zu setzen.

FAZ, 2. Oktober 2022

Das Flaggschiff des bürgerlichen Journalismus propagiert eine Strategie, die die Menschheit einen erneuten Schritt näher an den Abgrund katapultiert. Ein Aufschrei in der Öffentlichkeit bleibt aus.

Nach dem Mitteilungsblatt kritischer Nuklearwissenschaftler stand die Menschheit noch nie so nahe wie heute vor ihrer finalen Katastrophe. Dies sei so wegen der Spannungen und der Hochrüstung und der vor Kipppunkten stehenden Schädigung des Lebensraums Erde.

Nach der US-Energie-Informationsbehörde (EIA) steigen die CO2-Emissionen bis 2050 um weitere circa neun Prozent, statt dass sie sinken, was notwendig ist, um eine Erderhitzung abzuwenden, deren Bewältigung menschliche Fähigkeiten übersteigt.

Das Militär der Nato-Staaten verursacht mehr Treibhausgase als die meisten Industrieländer. Mehr als die Hälfte davon verursacht die Luftwaffe.

Westliche Regierungen verleugnen diese Gefährdung unserer Existenz und unserer Zukunft, und sie bemühen sich darum, Widerstand flach zu halten, wenn sie Hochrüstung als "Sicherheitspolitik" bezeichnen und wenn sie von einem "nuklearen Schirm" sprechen.

Mit gleicher Berechtigung könnte man Krieg Frieden nennen. Und dann verkleidet sich – wie schon George Orwell wusste – Ignoranz mit dem Gewandt vermeintlicher Weisheit, Klugheit oder auch Intelligenz.

In den USA wurde schon vor Jahren ein US-Gesetz etabliert, das die Emissionen der Militärs aus den Klimaberichten an die UNO herausnimmt. Passend zu diesem Skandal antwortete die Bundesregierung der Linkspartei auf eine Anfrage zu Klimaschädigungen durch die Bundeswehr: "In der NATO existiert kein Gremium, das sich um eine koordinierte Darstellung von CO2- Emissionen und möglichen Reduktionszielen bemüht." Wie glaubwürdig ist eine Regierung, die an dieser Umweltschädigung und ihrer Verschleierung Anteil hat, wenn sie von Klimaschutz redet?

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