Chinas "Langer Marsch" ins All

Seite 3: Pläne für chinesisches Weltraumteleskop

Doch auch, wenn sich die Fertigstellung dieses Raketentyps verzögern sollte, verfügt China mit der "Langer Marsch 5" seit zwei Jahren über eine leistungsfähige Flüssigtreibstoff-Rakete.

Die LM5 hat mittlerweile ihre Zuverlässigkeit bewiesen und drei eindrucksvolle Projekte ermöglicht: Die unbemannten Missionen zum Mond (Chang’e-5) und zum Mars (Tianwen-1) – jeweils mit Landefahrzeug und Orbiter – sowie der im April erfolgte Start des ersten Moduls der chinesischen Raumstation (Tianhe). Seit Juni ist die Station bemannt.

Der Start des zweiten Moduls ist für 2022 geplant - dann soll die Station ihren Regelbetrieb aufnehmen.

Die Asia Times weist darauf hin, dass jetzt schon über Tausend Experimente aus aller Welt von der Chinesischen Weltraumagentur für Bemannte Missionen (CMSA) für die Station zugelassen wurden, von denen die Ersten bereits laufen.

Doch soll die Station darüber hinaus demnächst auch als gelegentliche Serviceplattform für ein chinesisches Weltraumteleskop (Xuntian) fungieren. Dessen Start ist für 2024 geplant, und Xuntian soll im gleichen Orbit unterwegs sein wie die Raumstation.

Auch dieses – dem Hubble-Teleskop vergleichbare – Gerät kann aufgrund seiner Größe und seines Gewichts nur mit einer LM5 ins All befördert werden.

Die chinesischen Medien verlieren kein Sterbenswörtchen darüber, aber die Asia Times erinnert daran, dass Washington der US-Weltraumagentur NASA 2011 gesetzlich untersagt hat, mit China zu kooperieren. Kein chinesischer Astronaut hat deshalb je die ISS betreten dürfen.