DSK: Rücktritt und neuer Komplott-Hinweis

"Achtung, wir müssen sehr wachsam sein..." - Strauss-Kahn soll im April vor einer Verschwörung der französischen Regierung zusammen mit Putin gewarnt haben

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Dominique Strauss-Kahn ist von seinem Chefposten bei der IWF zurückgetreten. In seinem Rücktrittsschreiben betonte er noch einmal seine Unschuld:

"To all, I want to say that I deny with the greatest possible firmness all of the allegations that have been made against me."

Indessen kursiert in französischen Medien ein weiterer Hinweis auf ein Komplott gegen Strauss-Kahn (Mehrheit der Franzosen glaubt an ein Komplott gegen DSK). Er stammt angeblich von Strauss-Kahn selbst.

Übermittelt wird der Hinweis durch einen Parteikollegen, Claude Bartolone, Abgeordneter der PS im Departement Seine-Sainte-Denis, der sich in der Öffentlichkeit als Freund von Dominque Strauss-Kahns präsentiert. Einem Fernsehsender gegenüber berichtete er gestern von einem vertrauten Gespräch mit Strauss-Kahn am 29. April, in dessen Verlauf der damalige IWF-Chef vor einer Verschwörung der französischen Regierung zusammen mit Russlands Premier Putin gegen seine Person warnte:

"Er sagte mir 'Achtung', wir müssen sehr wachsam sein, möglicherweise werden wir abgehört, ich spüre es genau, dass im Moment die Russen und besonders Putin, mit Frankreich zusammenarbeiten, um zu versuchen, mich aus dem IWF zu schassen und zwar noch bevor ich in der Lage bin, meine Kandidatur (als Präsidentschaftskandidat der PS, Einf. d.. A.) bekanntzugeben."

Möglich ist ja alles - auch dass Macht zum Realitätverlust führt, wie sich Anfang dieses Jahres schon mehrfach zeigte. Und vielleicht auch bei dem Mann, der offensichtlich davon ausgeht, dass ihm Zimmermädchen zur Verfügung zu stehen haben wie einem Feudalfürsten vergangener Jahrhunderte.

Ergänzung:

Bernhard-Henry Lévys Antwort in der heutigen Zeit auf die Frage: Lernen wir gerade Neues über das Verhältnis von Macht und Sex?

"Dass über die westlichen Gesellschaften der puritanische Irrsinn gekommen ist."