Sega erweitert Online-Strategie.

Serverfarm mit 4000 Rechnern wird in Tokio eingerichtet.

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Laut der japanischen Wirtschaftszeitung Nihon Keizai Shimbun plant Sega, zusammen mit der Muttergesellschaft CSK Corp., ein Center mit einer Kapazität von 4000 Servern in Japan aufzubauen, um Spiele, Graphiken und andere Daten übertragen zu können. Die Investition soll, laut dem Wirtschaftsdienst, circa 5 Milliarden Yen (98,5 Millionen DM) kosten. Durch diesen weiteren Vorstoß ins Online-Unterhaltungsgeschäft hofft Sega, nach Verlusten in der diesjährigen Jahresbilanz, verlorenes Terrain wieder aufholen zu können.

Nach Umstrukturierungen im Sega-Management auf Grund von Verlusten in Höhe von ca. US$ 400 Millionen scheint Sega nun volle Priorität auf den Ausbau der Online-Präsenz zu legen. Gerade vor zwei Wochen wurde für Japan der Vertrieb von Breitbandadaptern für die onlinefähige Dreamcast-Konsole angekündigt als Gegenschlag zur Ankündigung von Sony Computer Entertainment, dass es einen Breitbandnetzwerkadapter für die Playstation2 gibt. Zusätzlich wollen, IGN zufolge, der Instant-Messenger-Dienst ICQ und Sega kooperieren.

Im Ikebukuro-Bezirk in Tokio soll ein vorhandenes Rechenzentrum in seiner Gesamtfläche verdreifacht werden und auf einen verdoppelten Durchsatz von 600 Megabits pro Sekunde aufgerüstet werden. Das siebenstöckige Gebäude soll eine Fläche von 10.000 qm haben. Sega und seine verwandten Firmen werden voraussichtlich nur ein Drittel des Rechenzentrums verwenden. Die anderen Zweidrittel werden an andere Firmen vermietet, was auch zu konkreten Erlösen führen soll.

Und die könnte Sega momentan ganz gut gebrauchen, wenn den neuesten Gerüchten auf sämtlichen Spieleseiten, u.a. Gamesmania.de, Glauben geschenkt werden soll. Dass der Copyrightschutz auf japanischen Spielen mittels eines MOD-Chips für die Dreamcast schon längst umgangen wurde, war klar. Inzwischen sind aber auch erste Raubkopien von Dreamcast Game Discs auf dem Markt aufgetaucht. Laut verschiedensten Berichten und Studien kostet Software-Piraterie die Industrie dreistellige Millionen US$ an verlorenen Einnahmen.