Traditionelle Covid-19-Impfstoffe aus China

Was wissen wir über Wirksamkeit und schwere Nebenwirkungen?

Offensichtlich besteht bei traditionell hergestellten chinesischen Impfstoffen gegen Covid-19 eine gute Effektivität; und im Vergleich zu den bei uns zugelassenen genetischen Vakzinen gibt es möglicherweise weniger schwere Nebenwirkungen und Impfkomplikationen.

Angesichts der vierten Corona-Welle, die an Fahrt aufgenommen hat, ist es aus meiner Sicht sehr wichtig, dass neben schnellen Auffrischimpfungen bei Risikogruppen für einen schweren Verlauf (z. B. ältere Personen ab 70 Jahren, bei denen die zweite Impfung sechs Monate und länger her ist) vor allem die bedrohlichen Impflücken in unserer erwachsenen Bevölkerung so weit und so schnell wie möglich geschlossen werden.

Denn trotz der Diskussionen über Impfdurchbrüche und abnehmende Immunität bei vollständig Geimpften in den letzten Wochen sollten folgenden Tatsachen nicht außer Acht gelassen werden: Die Intensivstationen füllen sich wieder zunehmend mit Patienten mit schweren Krankheitsbildern (3. November 2021: bundesweit 2226 Patienten), wobei es sich vor allem um Ungeimpfte handelt (Kalenderwoche 40 bis 43: 65,5 Prozent), von denen ein großer Teil trotz aller Bemühungen der dortigen Fachkundigen versterben wird.1

Ungeimpfte misstrauen den zugelassenen genetischen Impfstoffen

Nach Einschätzung des Virologen Christian Drosten gibt es im Moment in Deutschland noch etwa 15 Millionen Ungeimpfte, die sich hätten impfen lassen können. Darunter seien viele Personen mit einem hohen Risikoprofil, weil sie grunderkrankt seien oder alt.

Eine aktuelle repräsentative Forsa-Umfrage2 hat ergeben, dass mehr als Zweidrittel bis etwa die Hälfte der Nichtgeimpften sagen, dass sie sich bisher nicht haben impfen lassen, weil ihrer Meinung nach die verfügbaren Impfstoffe nicht ausreichend erprobt seien, sie Zweifel an der Sicherheit und Wirksamkeit bisher verfügbaren Impfstoffarten (mRNA- bzw. Vektorimpfstoffe) hätten und diese ablehnen würden (S. 7 der Forsa-Umfrage).

Weiterhin hat diese Umfrage gezeigt: Die einzige abgefragte Maßnahme, die bei über der Hälfte der Befragten- nach eigenen Angaben- eine Steigerung der Impfbereitschaft zur Folge hätte, wäre die Zulassung weiterer Impfstoffe, die im Gegensatz zu den bisher verfügbaren Vakzinen auf einem klassischen Wirkprinzip beruhen (z. B. Totimpfstoffe) (S. 21).

In meinem letzten Telepolis-Artikel habe ich über die zwar sehr seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkungen der vier in der EU zugelassenen genetischen Impfstoffe auf der Basis des aktuellen 15. Sicherheitsberichts des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) informiert.

Am Schluss dieses Artikels hatte ich als Beispiel für traditionell hergestellte Corona-Vakzine auf die beiden von der WHO registrierten und weltweit in vielen Ländern eingesetzten chinesischen Impfstoffe Coronavac von dem chinesischen Pharmaunternehmen Sinovac und Vero von Sinopharm hingewiesen und hatte mein Unverständnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass diese Impfstoffe - als eine zusätzliche Impfmöglichkeit - in der EU bisher nicht zugelassen worden sind und deshalb bei uns nicht eingesetzt werden können.

Denn nach dem Ergebnis der oben genannten Forsa-Umfrage könnte die Verfügbarkeit dieser Vakzine dabei helfen, dass bisher Nichtgeimpfte sich für eine Impfung entscheiden, sodass die Impflücke dadurch vielleicht wesentlich vermindert wird.

Daraufhin habe ich verschiedene Anfragen erhalten, was über Wirksamkeit (Effektivität) und schwere Nebenwirkungen und Impfkomplikationen der traditionellen Covid-19-Impfstoffe aus China bekannt sei. Darüber soll im Folgenden berichtet werden.