Russland: Preise für Öl und Gas werden steigen, eigener Preisdeckel für Joint Ventures (Update)

Vizepremier Nowak geht von Anstieg der Kosten aus. Dekret zu Mischunternehmen von Gazprom mit OMV und Wintershall. Eine Chronik zum Erdölkonflikt mit Moskau.

23.12.2022, 12:00 Uhr ++ Europäische Lieferanten werden nach Einschätzung des stellvertretenden russischen Premierministers Alexander Nowak negative Effekte durch die Preisobergrenzen für russisches Erdöl und Erdgas erleiden. Es seien "unlogische Entscheidungen auf dem Gasmarkt getroffen" worden, sagte Nowak im Interview mit dem staatlichen russischen Fernsehsender Rossija 24.

"Niemand versteht vollständig, wie dieser Mechanismus funktionieren wird", fügte er an. Zugleich prognostizierte Nowak, dass die derzeitigen Rabatte auf russisches Erdöl der Marke Urals wieder sinken und die Preise steigen werden. Für solches Erdöl, das über den Seeweg transportiert wird, hatte die EU unlängst eine Preisobergrenze von 60 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) festgelegt. Allerdings wurde Urals-Öl zuletzt unter dieser Marke gehandelt. Spannend wird, wenn sich das ändert.

Nowak ging im Interview mit Rossija 24 davon aus, dass sich der Preis für russisches Erdöl im kommenden Jahr zwischen 70 und 100 US-Dollar pro Barrel stabilisiert. Die russische Regierung hat mehrfach bekräftigt, man werde nicht an Länder liefern, die sich dem Preisdeckel für Öl oder Gas angeschlossen haben. Dies beträfe neben den EU-Mitgliedstaaten auch die übrigen G-7-Staaten sowie Australien.

Am Donnerstag dieser Woche hat Russlands Staatschef Wladimir Putin einen Erlass unterzeichnet, der es dem staatlichen Energiekonzern Gazprom verbietet, Erdgas aus den Mischunternehmen mit dem österreichischen Energieunternehmen OMV und dem deutschen Wintershall-Konzern unter einem bestimmten Grenzwert anzukaufen.

Gazprom fördert in Joint-Ventures mit den beiden Unternehmen auf den Feldern Urengoi und Juschno-Russkoje Erdgas. Moskau muss den Preisdeckel für den Ankauf von Gas aus den Gemeinschaftsunternehmen nun binnen zehn Tagen festlegen, schreibt die Nachrichtenagentur Ria Nowosti.

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