Fukushima zwölf Jahre danach: Atom ist nicht die Antwort auf die Klimazerstörung!

Diese Satellitenaufnahme zeigt das Kernkraftwerk Fukushima Dai-ichi nach einem schweren Erdbeben und dem darauffolgenden Tsunami am 14. März 2011 in Futaba, Japan. Bild: naturalflow / CC BY-SA 2.0

Jahrzehnte wird das havarierte Kernkraftwerk weiter unter Lockdown bleiben müssen. Japaner meiden das Gebiet, während toxisches Wasser ins Meer gelangen könnte. Warum die nukleare Renaissance ein Irrweg ist. Ein Kommentar.

Heute – am 11. März 2023 – sind es genau zwölf Jahre, nachdem sich die Nuklearkatastrophe im Reaktorkomplex Fukushima-Daiichi ereignet hatte, einer Kernschmelze infolge eines massiven, aber nicht überraschenden Tsunamis.

Nicht überraschend, denn Japan liegt in einem Gebiet, das Geologen als "Feuerring" bezeichnen, eine treffende Bezeichnung für das Gebiet um den Pazifischen Ozean, in dem seismische Aktivitäten permanent auftreten. Die Pazifikküste Japans ist aus diesem Grund ein denkbar schlechter Ort für den Bau einer Reihe von Kernreaktoren.

Nancy Braus ist Umwelt- und Friedensaktivistin in den USA.

Und dennoch hat die Regierung nach der Schließung aller Reaktoren als Reaktion auf Fukushima einige stillgelegte Kernkraftwerke wieder in Betrieb genommen und plant die Inbetriebnahme weiterer. Trotz aller seismischen Risiken, der enormen Strahlenbelastung durch die erste Kernschmelze in Fukushima und trotz der schrecklichen nuklearen Verluste, die das Land durch die US-Bombardierung von Hiroshima und Nagasaki erlitten hat.

Die Regierung sagt, sie wolle kein Gas und Öl mehr aus Russland beziehen. Wenn die japanische Regierung das will, dafür gibt es eine Lösung. Erneuerbare Energien werden immer erschwinglicher, effizienter und lebenswichtiger für die Gesundheit von Flora und Fauna auf der Erde. Tatsächlich hat Japan riesige, bisher ungenutzte Kapazitäten für Offshore-Wind.

Bei der ersten Kernschmelze, die durch den Mangel an Kühlmitteln und Strom während des Tsunamis im Jahr 2011 verursacht wurde, setzten die Reaktorkerne – der Teil des Kraftwerks, in dem die eigentliche Stromerzeugung stattfindet – große Mengen an Radioaktivität in die Luft frei. Das Gebiet wurde evakuiert, und einige Bürger sind nie wieder nach Hause zurückgekehrt.

Die einzige Möglichkeit, eine Freisetzung giftiger Elemente aus den zerstörten Reaktorkernen zu verhindern, ist ein ständiges Kühlmittelbad. Das Wasser wird auf die Kerne gekippt, wird hoch radioaktiv und muss dann von der Außenwelt isoliert werden. Das hat zu dem großen Wasserproblem geführt, das bis heute besteht.

Radioaktives Wasser ist gegenwärtig das größte Abfallproblem. Es befindet sich in großen Mengen in Tanks, die jeden Quadratzentimeter des Reaktorgeländes bedecken. Das Wasser wird teilweise durch ein System mit dem Akronym ALPS gefiltert. Es ist so konzipiert, dass es die giftigsten Elemente aus dem Wasser entfernt: Strontium, Caesium, Plutonium und andere.

Diese hochgiftigen Produkte der Kernreaktion sammeln sich derzeit in Form eines wahrhaft furchtbaren Schlamms an. Und noch immer schlägt niemand eine dauerhafte Lösung vor.

Außerdem ist das System nicht dafür ausgelegt, schweres Wasser, das sogenannte Tritium, zu entfernen. Es verbleiben auch kleine Mengen von Radionukliden im Wasser. TEPCO, das Unternehmen, dem die Reaktoren gehören, und die japanische Regierung versuchen, die Welt davon zu überzeugen, dass mit Tritium belastetes Wasser nicht weiter tragisch ist und dass Abermillionen Liter tritiumhaltiges Wasser, das in den Pazifischen Ozean geleitet werden soll, kein Problem darstellen würden.

Tritium ist ein radioaktives Isotop von Wasserstoff mit zwei Neutronen – über die davon ausgehenden Gefahren wird viel debattiert. Die Atomindustrie und die japanische Regierung wollen dieses radioaktive Element, das in der Natur fast nicht vorkommt, als völlig ungefährlich darstellen. Es gibt jedoch Wissenschaftler, die eine hohe Exposition gegenüber Tritium mit einem Krebsrisiko in Verbindung gebracht haben.

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