Das doppelte Leiden der Antje Vollmer

Antje Vollmer. Bild: Markus Nowak

Themen des Tages: Zu heißer Luft über Nord Stream. Zur Moderation des Telepolis-Forums. Und zum Tod von Antje Vollmer.

Liebe Leserinnen und Leser,

1. Nord-Stream-Anschlag: Doch keine Spur in die Ukraine?

2. Wie wir das Telepolis-Forum moderieren.

3. Und auf Seite 2 lesen Sie: Wie Antje Vollmer an ihrem politischen Vermächtnis arbeitete.

Doch der Reihe nach.

Vom Irak in die Ukraine

"Wer erinnert sich noch daran, dass wir US-Amerikaner im Jahr 2003 Wladimir Putin waren?", so die rhetorische Frage von Juan Cole, Professor für Geschichte an der Universität von Michigan, Buchautor und preisgekrönter Blogger. Die Massenmedien und Social-Media-Nachrichten seien voll von Anklagen gegen den Präsidenten der Russischen Föderation wegen seines gesetzlosen und brutalen Einmarsches in der Ukraine, schreibt Cole heute bei Telepolis.

Putin selbst habe ein längeres Gedächtnis. In der Rede, mit der er seine "Spezialoperation" einleitete, prangerte er die USA für "die Invasion des Irak ohne jegliche rechtliche Grundlage" an.

Am 20. Jahrestag der Irak-Invasion sei dieser Krieg in den Vereinigten Staaten längst vergessen, so Cole: "Niemand in der Biden-Administration kümmert sich heute darum, dass er die Glaubwürdigkeit Amerikas als Pfeiler der internationalen Ordnung im Globalen Süden ruinierte und Putin Deckung für seine eigenen Gräueltaten gegeben hat."

Von Chancen und Risiken des Telepolis-Forums

Telepolis-Chefredakteur Harald Neuber spricht heute mit Kai-Uwe Lassowski, der die Moderation als Forenmanager bei Heise Medien koordiniert. Das Gespräch soll den Auftakt für eine lose Serie von Interviews zu Forenthemen geben. So werden wir den Umgang mit diesem Medium, seinen Chancen und Problemen, transparent machen. Dazu Lassowski:

Die Frontenbildung in der Gesellschaft zeigt sich ganz klar auch bei uns im Forum. Solange dabei in der Sache diskutiert wird, stellt dies nicht unbedingt ein Problem dar. Doch dabei bleibt es oft nicht. Wird es unsachlich oder gar beleidigend, greifen wir ein, sobald wir darauf aufmerksam werden.

Gleiches gilt, wenn sich Diskussionen zu weit vom Artikelinhalt wegbewegen. Wir versuchen dadurch zu verhindern, dass unter jedem Beitrag zu einem bestimmten Thema die gleichen Grundsatzdiskussionen stattfinden, während der Artikel eigentlich einen konkreten Aspekt oder eine neue Erkenntnis behandelt.

Von Verschwörungstheorien zu Nord Stream

Der Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines sei eines der großen Rätsel unserer Zeit – und zahlreiche Journalisten versuchten es momentan zu lüften, so Telepolis-Autor Bernd Müller Eine kleine proukrainische Gruppe hätte den Anschlag ausgeführt, behaupteten kürzlich sowohl die New York Times (NYT) als auch auf deutscher Seite ARD und Zeit.

Neue Recherchen des ZDF-Magazins Frontal bringen diese Version ins Wanken und machten auf einige Schwachstellen dieser Erzählung aufmerksam. Einen ähnlichen Bericht hatte zuvor auch der Sender n-tv veröffentlicht.

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